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Environmental Governance in Europe: The Impact of International Institutions and Trade on Policy Convergence (ENVIPOLCON)

Principal Investigator:
[Projektleitung verlinken]

Gesamtprojektleitung: Prof. Dr. Christoph Knill (Universität Konstanz)

Funding:
Europäische Kommission
Term:
Jan 01, 2003 — Dec 01, 2005
Contact Person:
Helge Jörgens

Projektpartner:

Friedrich Schiller Universität Jena
University of Nijmegen
Max-Planck-Gesellschaft, München
Universität Salzburg

Projektbeschreibung

Das Projekt hatte sich zum Ziel gesetzt herauszufinden, ob und, wenn ja, auf welchem Regulierungsniveau umweltpolitische Maßnahmen in Industrieländern konvergieren und welche Auswirkungen insbesondere internationale Institutionen und internationaler Handel auf eine mögliche Konvergenz in der Umweltpolitik haben. Zu diesem Zweck wurden zunächst sowohl die Entwicklung von vierzig umweltpolitischen Maßnahem in 21 europäischen Ländern, den USA, Mexiko und Japan im Zeitraum von 1970 bis 2000 als auch mögliche Erklärungsansätze für diese Entwicklung in einer statistischen Analyse untersucht. Zur Messung von Konvergenz wurden zwei neue methodische Verfahren entwickelt und angewandt. Die sog. „pair comparison“ vegleicht und aggregiert die Konvergenz von Politiken zwischen allen Länderpaaren. Der sog. „gap approach“ misst die Abnahme bzw. Zunahme von Abständen in der Regulierungsstrenge zur strengsten Regulierung. Anschließend wurde das theoretische Modell, die in der quantitativen Analyse gewonnen Erkenntnisse und die möglichen Erklärungsansätze in Fallstudien weiter verfeinert. In den Fallstudien wurde die Entwicklung von sechs ausgewählten umweltpolitischen Maßnahmen in vier Ländern vergleichend untersucht.

Die Ergebnisse der statistischen Analyse zeigen nicht nur, dass die Umweltpolitiken in den untersuchten Ländern von 1970 bis 2000 stark konvergierten, sondern auch dass dabei – entgegen der weit verbreiteten Annahme in der Diskussion über die Auswirkungen von Globalisierung – das Regulierungsniveau gestiegen ist. Von den untersuchten Erklärungsvariablen hatten die internationale, rechtlich verbindliche Harmonisierung und auf einem vergleichbaren Niveau die internationale Kommunikation von Umweltpolitiken die stärkste Erklärungskraft. Die Intensität des internationalen Handels zwischen Staaten und ihre ökonomische Integration in internationale Märkte spielten dagegen eine vergleichsweise untergeordnete Rolle. Von den nationalen Erklärungsfaktoren beeinflussten das Wohlstandsniveau die Konvergenz der umweltpolitischen Maßnahmen am meisten, wohingegen der ökologische Problemdruck und die Artikulation von ökologischen Interessen die Konvergenz nur schwach beeinflussten.

Die Fallstudien bestätigten diese Ergebnisse weitestgehend und zeigten zudem, dass internationale Harmonisierung oft jedoch nur der abschließende Schritt in einem Konvergenzprozess war, der zuvor vor allem durch die internationale Kommunikation von Umweltpolitiken und internationale Handelsbeziehungen angetrieben wurde.

Publikationen

Busch, Per-Olof, and Helge Jörgens. 2005a. International Patterns of Environmental Policy Change and Convergence. European Environment 15 (2): 80-101.

Busch, Per-Olof, and Helge Jörgens. 2005b. The international sources of policy convergence: explaining the spread of environmental policy innovations. Journal of European Public Policy 12 (5): 860-884.

Busch, Per-Olof, and Helge Jörgens. 2007. Internationaler Umweltpolitikwandel und Konvergenz. In Politik und Umwelt. Politische Vierteljahresschrift Sonderheft 39, edited by K. Jacob, F. Biermann, P.-O. Busch and P. H. Feindt. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.