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WealthTalks: Die (Re-)Produktion von Vermögensungleichheit in Alltagsgesprächen

Mitarbeiter/innen:

Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen:

Projektlaufzeit:
01.10.2023 — 30.09.2027
Über das Projekt

Warum lehnen weite Teile der Bevölkerung eine sehr ungleiche Verteilung von Vermögen ab, unterstützen aber gleichzeitig keine  Umverteilungsmaßnahmen? Das Projekt „WealthTalks“ entwickelt eine neue Perspektive auf die Reproduktion von Reichtum, indem es untersucht, wie gewöhnliche Bürger*innen in Alltagsgesprächen über Reichtum und Vermögensungleichheit diskutieren. Es wird davon ausgegangen, dass gerade in alltäglichen Gesprächen die großen Narrative von Meritokratie und Leistungsgesellschaft reproduziert werden und in Folge die Anhäufung von Reichtum als wünschenswert und die Ungleichheit von Vermögen als unumgänglich erscheinen.

Das Projektteam beschreibt für fünf Länder – Botswana, Brasilien, Südafrika, Deutschland und die USA –, wie häufig Reichtum und Vermögensungleichheit online und offline diskutiert werden; in welchen thematischen Zusammenhängen dies geschieht; welche Frames genutzt werden; und inwiefern Argumente nach festen Mustern ausgetauscht werden. Anschließend wird untersucht, wie sich Inhalt und Form der Gespräche zwischen Individuen, Gesprächssituationen und nationalen Kontexten unterscheiden. Schlussendlich erforscht das Projektteam, wie Alltagsgespräche die Wahrnehmung von Ungleichheit und die Einstellungen zu Umverteilungsmaßnahmen beeinflussen.

Die Forschungsfragen werden in zwei empirischen Schritten beantwortet. Zunächst wird ein umfangreicher Textkorpus aus transkribierten Alltagsgesprächen in den fünf untersuchten Ländern erstellt. Hierfür sollen Debatten in sozialen Medien gesammelt werden, sowie deliberative Fokusgruppen und kurze, moderierte Dialogen über Reichtum und Ungleichheit durchgeführt werden. Diese Datenbasis hilft zu verstehen, wie Alltagsgespräche in einer natürlichen Umgebung ablaufen und wie sie durch den situativen Kontext beeinflusst werden. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse werden iterativ verschiedene Online-Experimenten umgesetzt, um die Effekte von Frames und Argumentationssequenzen zu testen.

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