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Internationaler Workshop "Comparing Media beyond the Nation State - A German-Russian Workshop on Diversity, Migration and Journalism" in Berlin

Workshop am 6. Mai 2015

Workshop am 6. Mai 2015
Bildquelle: Masha Ivanova

Auf Einladung des unseres Instituts fand am 6. Mai 2015 ein öffentlicher Workshop mit Kolleg*innen von der Staatlichen Universität St. Petersburg (SPbU) zum Thema Comparing Media beyond the Nation State: A German-Russian Workshop on Diversity, Migration and Journalism statt. Gefördert durch die Staatliche Universität St. Petersburg sowie das Center for International Cooperation der Freien Universität Berlin wurden sechs Kolleg*innen der SPbU nach Berlin eingeladen, mit denen das IfPuK bereits seit 2012 aktiv zusammen arbeitet, seit 2014 auch im Double-Degree Master's Program Global Communication and International Journalism. Gegenstand des Workshops waren komparative Ansätze zum Themenfeld Migration, Medienwandel und transnationale Öffentlichkeit(en), die in der Forschung und Lehre an beiden Standorten von hohem Interesse sind.

Eröffnet wurde der Workshop durch Grußworte der Vizepräsidentin der FU Berlin, Prof. Dr. Brigitta Schütt, der Geschäftsführenden Direktorin des IfPuK, Prof. Dr. Barbara Pfetsch, der Vize-Direktorin für Internationale Beziehungen der SPbU, Dr. Anna Litvinenko, und der Gastgeberin, Prof. Dr. Margreth Lünenborg. Dabei wurden die strategische Partnerschaft der FU und der SPbU betont wie auch der wissenschaftliche Wert komparativer Ansätze in der Kommunikations- und Medienforschung, die sich bislang vielfach noch an nationalen Bezugsrahmen orientiert. Der Workshop bestand aus zwei Panels zu den Themen Comparing Media beyond the Nation State und Negotiating Diversity: Media Discourse and Media Practices.

Am Vormittag ging es um Ansätze komparativer Forschung, z. B. am Gegenstand journalistischer Arbeitsweisen in den BRICS-Staaten, der Pressevielfalt in deutsch-sprachigen Regionalzeitungen oder russisch-sprachigen Medien in Deutschland. Dabei wurden kontrovers und kritisch Dynamiken der Globalisierung und deren wissenschaftliche Erforschung thematisiert. Im Blick waren ebenso theoretische Konzepte zur komparativen Medienforschung jenseits von Modellen, die überwiegend westlich-demokratische Staaten berücksichtigen. Sehr erfreulich war die rege Beteiligung von Studierenden an der Diskussion zu transnationalen Medienentwicklungen.

Am Nachmittag ging es in zwei Panels um die Wahrnehmung von Migration in nationalen Medien und um Diskurse über und zwischen Migrant*innen in sozialen Medien über transnationale Identität, Ausgrenzung und Abgrenzung. Deutlich wurde dabei, dass in Russland Migration fast ausschließlich mit Personen aus den zentralasiatischen Republiken assoziiert wird, während in Deutschland vor allem Fragen der Integration und des “Migrationshintergrundes” auf der öffentlichen Agenda stehen. Diese sehr unterschiedlichen Wahrnehmungen von Migration und der oft positiver besetzten Mobilität wurden im Workshop breit diskutiert. Während sich bestimmte Medienentwicklungen, wie auch Mobilität und Migration, als globale Phänomene beschreiben lassen, bleiben die Bewertung und politischen Konsequenzen solcher Phänomene oft einem nationalstaatlichen Rahmen verhaftet. In Fallstudien, u. a. zu Migrant*innen in Deutschland und Nord-Ossetien, wurde deutlich, dass migrantische Identität und Eigenständigkeit sehr von den lokalen Bedingungen und Machtgefügen abhängig ist, die zu den vorgenannten globalen Phänomenen durchaus auch kritisch und (selbst-)reflexiv in Beziehung gesetzt werden müssen.

In der gemeinsamen Diskussion von Forschungsperspektiven und -ergebnissen zeigte sich, dass unterschiedliche analytische und empirische Ansätze zum Themenfeld Migration, Medienwandel und transnationale Öffentlichkeit(en) gewinnbringend zusammengebracht werden können und dass in St. Petersburg und in Berlin distinkte Forschungsprofile zu diesen Themen existieren. Auf wissenschaftlich hohem Niveau konnte verdeutlicht werden, wie Kolleg*innen des Berliner Instituts und des Instituts in St. Petersburg aus je unterschiedlichen Forschungskontexten heraus mit Fragen des Medienwandels unter Bedingungen von gesellschaftlichem Wandel befasst sind, die eine Betrachtung jenseits nationalstaatlicher Konzepte erfordern.

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