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Flucht 2.0 – Repräsentative Studie zur Mediennutzung durch Flüchtlinge

Ein Flüchtlingshelfer und ein Flüchtling am Bahnhof in Linz überwinden Sprachbarrieren mithilfe ihrer Smartphones (https://www.flickr.com/photos/79807353@N07/20981531288/).

Ein Flüchtlingshelfer und ein Flüchtling am Bahnhof in Linz überwinden Sprachbarrieren mithilfe ihrer Smartphones (https://www.flickr.com/photos/79807353@N07/20981531288/).
Bildquelle: G. Kraftschik http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/legalcode

Wieso haben so viele Flüchtlinge ein Smartphone? Hat tatsächlich das Selfie eines Flüchtlings mit Angela Merkel Tausende zur Flucht motiviert? Und glaubten Flüchtlinge, dass ihnen in Deutschland ein Haus gestellt werden würde?

Fragen wie diese zum Mediennutzungs- und Informationsverhalten von Geflüchteten bewegen seit 2015 die deutsche Öffentlichkeit. Nun haben am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft Prof. Dr. Martin Emmer, Prof. Dr. Carola Richter und Marlene Kunst, M.A., eine repräsentative Umfrage unter 404 Flüchtlingen durchgeführt, die Antworten auf diese Fragen gibt.

Die Studie gibt Auskunft darüber, wie sich Flüchtlinge in ihren Herkunftsländern, auf ihrem Fluchtweg und in Deutschland Informationen verschaffen, welchen Quellen sie vertrauen und was sich daraus für Einstellungen und Erwartungen gegenüber dem Fluchtziel Deutschland ergeben.

Das Internet spielt eine ganz wesentliche Rolle – aber weniger, um darin auf Websites nach Informationen zu suchen, sondern vielmehr zur Kommunikation mit Vorausgegangenen und Daheimgebliebenen. Messenger-Dienste wie WhatsApp dominieren die Nutzung. Generell wird Informationen aus den Medien wenig vertraut, vielmehr halten sich die Flüchtlinge an persönliche Kontakte. Viele haben dabei aber auch geschönten Halbwahrheiten geglaubt und das Versprechen vom eigenen Haus und dem bedingungslosen Familiennachzug für bare Münze genommen. Wer allerdings glaubt, dass allein ein Selfie-Bild mit Merkel zur Flucht motivieren kann, der liegt falsch: Viele hatten dieses Bild nie gesehen und eine Typologie der Fluchtgründe spricht für eine deutlich komplexere Erklärung.


Weitere Informationen sowie den vollständigen Forschungsbericht zum Download finden Sie hier.


Kontakt:

Prof. Dr. Martin Emmer

Prof. Dr. Carola Richter

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