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Semesterticket

Semesterticket ab 1. Oktober 2005

Semesterticket in Berlin


Sicherlich habt ihr schon euren Studierendenausweis zugeschickt bekommen. Vielleicht ist euch darauf auch schon der Aufdruck VBB-Semesterticket aufgefallen. Euer Studierendenausweis dient namlich auch als Fahrschein im offentlichen Nahverkehr und ihr konnt damit nach Lust und Laune das ganze Semester lang durch die Stadt fahren. Die Einfuhrung eines solchen Tickets in Berlin gestaltete sich uber Jahre hinaus als sehr schwierig und erst seit 2002 können wir dieses Angebot nutzen.

Das Solidarmodell

Grundidee des Semestertickets ist das so genannte Solidarmodell. Die Kosten für die Fahrscheine werden zusammengerechnet und auf alle Studierenden umgelegt. Dadurch ist das Semesterticket billiger als jede Zeitkarte
und alle konnen unbegrenzt fahren. Fur ein solches Modell spricht zum Beispiel die Ansicht, dass Studierende offentliche Verkehrsmittel gegenuber dem privaten PKW begunstigen konnen und auch sollten. Die Entscheidung fur das Solidarmodell wurde uns jedenfalls nicht von irgendjemandem aufgezwungen. Damit der Vertrag mit den Verkehrsbetrieben (VBB) abgeschlossen werden konnte, ist eine Abstimmung unter den Studierenden gesetzlich vorgeschrieben. In einer solchen haben sich ausreichend viele wiederholt fur das Ticket ausgesprochen. Das Semesterticket mussen also alle erwerben, allerdings sind auch Regelungen fur Ausnahmen vorgesehen: wer zum Beispiel das Semester im Ausland verbringt oder aber aufgrund einer Behinderung Anspruch auf freie Nutzung hat, wird befreit. Außerdem bezahlen wir neben dem Ticket noch 1,80 Euro, die den Sozialfond bilden. Daraus kann fur Studierende in finanzieller Notlage ein Zuschuss finanziert werden.

Preiskalkulation oder Wie viel ist zu viel?

Wenn schon alle das Ticket zahlen mussen, sollte der Preis fair kalkuliert werden. Das Grundprinzip ist die Kostenneutralitat. Der Preis wird so berechnet, dass die Verkehrsbetriebe genau so viel wie bisher durch den Verkauf von Fahrkarten an Studierende einnehmen. Aktuell bezahlt ihr fur das Ticket 141 EUR, was im Vergleich zu anderen Hochschulen relativ teuer ist (siehe Tabelle) und wohl auch nicht wirklich kostenneutral.

Schon die zur Einfuhrung des Semestertickets erhobenen 109 EUR erschienen sehr hoch und deshalb gab es wegen der erneuten Preiserhohung heftige Diskussionen. Dies fuhrte letztendlich dazu, dass es im Sommersemester 2005 an der FU kein Ticket gab, weil sich die Studierenden zunachst mehrheitlich gegen einen Preisanstieg ausgesprochen hatten.

Mittlerweile gibt es aber auch an der FU wieder ein Semesterticket, doch leider eben zu einem recht hohen Preis, den alle tragen mussen. Das Semesterticket funktioniert eben nur nach dem Solidarprinzip: alle zahlen, fur alle wird das Fahren billiger. Dieses Konzept geht allerdings nicht auf, wenn es lautet: alle zahlen drauf, die Verkehrsunternehmen verdienen Millionen.

Kannst du dir nicht leisten?

Der AStA FU hat ein Semesterticketburo eingerichtet. Dorthin konnt ihr euch wenden, wenn ihr euch vom Ticket befreien lassen oder einen Zuschuss beantragen wollt. Ihr findet das Buro in Dahlem in der Thielallee 36 unter dem Capitol-Kino.

Sprechzeiten (telefonisch und personlich):
Dienstag 10-14 Uhr
Mittwoch und Donnerstag 14-18 Uhr
Telefon: 030- 83 90 91 40
Fax: 030 - 83 90 91 41
E-Mail: semtixbuero@astafu.de

 

Berlin         141,00 Euro Berlin ABC
Potsdam   119,00 Euro Berlin ABC und Brandenburg
Frankfurt a. M. 109,00 Euro gesamter Verkehrsverbund Rhein-Main von Marburg bis Mainz gegen 10,-Aufpreis sogar mit IC-Benutzung
Dortmund 79,95 Euro gesamter Verkehrsverbund Rhein-Ruhr von Duisburg bis Mönchengladbach, geringfugig andere Preise an anderen
Orten
Hamburg 127,50 Euro gesamter Verkehrsverbund HVV
Köln 66,00 Euro gesamter Verkehrsverbund Rhein-Sieg
München   gibt keins

           

Das kleine Tarif-ABC für das Sommersemester 2005

Vor uns liegt ein Semester ohne Semesterticket. Und was gibt es für Alternativen, wenn kein Fahrrad oder Auto eine/n zur Uni befördert? Wer nicht auf die Öffentlichen Verkehrsmittel verzichten kann oder möchte, kann auf das Azubi-Ticket zurückgreifen.

Hierzu gibt es drei Varianten:

  • Tarifbereich AB für 46,50 EUR pro Monat

  • Tarifbereich BC für 49,20 EUR pro Monat

  • Tarifbereich ABC für 59,70 EUR pro Monat (dies enstspricht dem Tarifbereichdes Semestertickets)

Für alle Varianten wird eine Trägerkarte benötigt, die bei jeder Verkaufsstelle der Verkehrsunternehmen zu bekommen ist. Hierzu müsstet Ihr Euren Studierendenausweis und ein Paßbild vorlegen.

Auch beim Azubi-Ticket ist die Fahrradmitnahme wowie das Mitnehmen von Hund, Kinderwagen, Gepäck und Kindern unter 6 Jahren inklusive. Wer nun auch Brandenburg befahren möchte, muss ebenso die regulären Tarife in Anspruch nehmen, denn ohne Semesterticket kann auch kein Brandenburg-Anschlussticket angeboten werden. Da die Tarife für Brandenburg sehr detailliert aufgeschlüsselt sind, seien hier nur zwei Beispiele genannt:

  • zwei zusätzlich Waben kosten im Azubi-Tarif 27,60 EUR pro Monat

  • der Tarifbereich Berlin ABC und ein Landkreis kosten 77,30 EUR pro Monat.

Alle Tarife - auch die Varianten für nicht Dauer-Nutzer/innen - sind unter VBB Online zu finden.

Und die wichtigste Information ist: Diese Tarife benötigt Ihr nur bis inklusive September 2005. Schon ab dem 01.10.2005 gilt der Studierendenausweis (mit amtlichen Lichtbildausweis) wieder als Fahrschein.


Quelle: Semesterticketbeauftrage des AStA FU

Semesterticket-Urabstimmung vom 18.-20. Januar

Zeitgleich mit den studentischen Wahlen findet vom 18.01. bis zum 20.01.2005 eine weitere Urabstimmung zum Semesterticket statt. Es wird nochmals das Angebot des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) zur Abstimmung gestellt. Dieses Angebot sieht folgende Preissteigerung vor: 141 EUR im WiSe 2005/06, 145 EUR ab dem SoSe 2006, 149,59 EUR ab dem SoSe 2007, zum SoSe 2008 muss ein neuer Semesterticketvertrag ausgehandelt werden.

Ausführliche Informationen auf der AStA Homepage.

AStA FU beschließt neue Semesterticket-Urabstimmung

Der Allgemeine Studierendenausschuss der Freien Universität (AStA FU) hat in seiner Sitzung am 22.11. beschlossen, im Januar eine Urabstimmung zur Wiedereinführung des Semestertickets im Wintersemester 05/06 durchzuführen. Dabei wird das Angebot des Verkehrverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) in Höhe von 141 Euro pro Semester ab 2005 und einer schrittweisen Steigerung auf 149,50 Euro ab 2007 zur Abstimmung gestellt.

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Medienberichte zum Semesterticket

Studis springen auf den teuren Zug auf

Kaum akzeptieren die TU-Studierenden das verteuerte Semesterticket des Verkehrsverbundes VBB, wird auch an den anderen großen Unis nach neuen Urabstimmungen gerufen. Humboldt-Uni entscheidet heute, die Freie Universität nächste Woche

taz Berlin lokal Nr. 7516 vom 17.11.2004, Seite 21, 117 Zeilen (TAZ-Bericht), FELIX LEE / RICHARD ROTHER

contra poker-taktik
Ohrfeige für die Verhandler

taz Berlin lokal Nr. 7516 vom 17.11.2004, Seite 21, 62 Zeilen (TAZ-Bericht), RICHARD ROTHER

Pro Poker-Taktik
Die Schlacht ist noch nicht verloren

taz Berlin lokal Nr. 7516 vom 17.11.2004, Seite 21, 62 Zeilen (TAZ-Bericht), FELIX LEE

Wer braucht schon ein Semesterticket?

Aktueller Stand zum Semesterticket - Durch die Blockadehaltung des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg wird es aller Wahrscheinlichkeit nach ab Sommersemester 2005 kein Semesterticket mehr geben.

Die aktuellen Informationen der Semtix AG,

auch als Flugblatt "Semtix-Info" zu haben.

Fahrrad: unschlagbar billig, ökologisch und kaum noch vermeidbar im Sommersemester 2005! Quelle: ADFC

Presseerklärung zum Ergebnis der Urabstimmung (Ref-Rat HU)

 Berlin, 09.07.2004

 Studierende lehnen ueberzogene Preisforderungen der Verkehrsbetriebe ab

 Nun ist es amtlich. Auch die fuenfte Hochschule in Folge hat die
 Preisforderungen der Verkehrsunternehmen im VBB abgelehnt. An der
 Fachhochschule fuer Technik und Wirtschaft lehnten 60,7% das Angebot des
 VBB ab (http://students-fhtw.de/news180.html). Die Studierenden haben sich
 von den irrefuehrenden aeusserungen seitens des VBB und der Politik nicht
 beeindrucken lassen.

 Dorothee Booth, Referentin fuer Oeffentlichkeitsarbeit: "Wer immer sich in
 naechster Zeit zum Semesterticket aeuert, sollte das demokratische
 Verfahren einer Urabstimmung respektieren und den Studierenden zutrauen
 ein A4 Blatt lesen zu koennen."

 Die Studierendenvertretungen haben nicht ohne Grund die zwei folgenden
 Saetze auf den Stimmzettel geschrieben. Um die beiden Fragen nicht als
 Alternative erscheinen zu lassen, stand fettgedruckt ueber dem
 Stimmzettel:

 "Beide Fragen sind unabhaengig voneinander zu beantworten"

 Um deutlich zu machen, dass der Vorschlag der Laenderkoordination
 Semesterticket kein Angebot der Verkehrsbetriebe ist, wurde der folgende
 Satz eingefuegt:

 "Es kann nicht garantiert werden, dass die Unternehmen des VBB dieses
 Angebot annehmen."

 Um die Absicht des Vorschlages der Laenderkoordination Semesterticket zu
 erlaeutern, wurde folgende Erklaerung eingefuegt:

 "Nur wenn Frage 2 mehrheitlich mit JA beantwortet wird, koennen weitere
 Verhandlungen ueber den Preis stattfinden und die Verhandlungsposition
 fuer ein guenstigeres Semesterticket wird gestaerkt."

 Der Vorwurf der Irrefuehrung durch die Studierendenschaften kann also nur
 von jemandem erhoben werden, der/die den Stimmzettel noch nicht gelesen
 hat.

 Der VBB hat heute in einem offenen Brief an die Studierenden sein
 Interesse an einem Semesterticket bekundet.
 (http://www.vbb-online.de/index.php?cat=5&sCat=363)

 Peter Hartig, Referent fuer Oeffentlichkeitsarbeit: "Die Studierenden
 haben ihr Interesse an einem Semesterticket ebenfalls deutlich bekundet.
 Aber nicht um jeden Preis. Nach den Panikreaktionen der letzten Tage ist
 jetzt die Zeit fuer Verhandlungen gekommen."

Ergebnisse der Urabstimmung

Den drastischen Preiserhöhungen, die die Verkehrsunternehmen ab dem Sommersemester 2005 gefordert haben, wurde eine klare Absage erteilt.

Frage 1 (141 € ab SS 2005) lehnten 72% ab. Die Frage 2 (118,50 € ab SS 2005) wurde von 94% angenommen. Die Gesamtwahlbeteiligung lag bei 17,89%. Die Abstimmungsfrage 1 war von den Verkehrsunternehmen während der letzten Verhandlungen erzwungen worden.

Sowohl die Semtix-Länderkoordination als auch die Studierendenschaften und die Landesastenkonferenz hatten darauf hingewiesen, dass die Preiserhöhungsvorstellungen der Verkehrsunternehmen überhöht sind und ein kostenneutraler Preis bei 118,50 € liegt.

Da die Urabstimmungen bei den anderen Uni`s ähnlich ausgegangen sind, ist es nunmehr an den Verkehrsunternehmen uns ein den Urabsttimmungen entsprechendes Angebot zu unterbreiten, damit das Semesterticket auch ab dem Sommersemester 2005 möglich ist.

http://www.astafu.de/aktuelles/archiv/a_2004/presse_07-03

Alle Ergebnisse auf der Urabstimmungsseite.

29. Juni - 01. Juli 2004: Urabstimmung über die Weiterführung des Semesterticket-Vertrages

In dieser Abstimmung wird über ein Semesterticket entschieden, das eine Fahrtberechtigung für die Verkehrsmittel des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg GmbH (VBB) im Tarifgebiet Berlin ABC bietet. Der Betrag dafür ist gemäß § 18a Berliner Hochschulgesetz und der Satzung der Studierendenschaft für jedes Semester bei der Rückmeldung zusammen mit einem Sozialfondsbeitrag in Höhe von 1,80 Euro von allen Studierenden verpflichtend zu zahlen.

Das Wahllokal in Lankwitz befindet sich im Foyer von Haus G.

Alle Wahllokale sind an den Wahltagen von 9.45 bis 16.15 Uhr geöffnet

29. Juni - 01. Juli 2004: Urabstimmung über die Weiterführung des Semesterticket-Vertrages

Alle Informationen zur Urabstimmung auf der Semtix-Sonderseite der FSI PuK.

Die Abstimmungsfragen

Wird die erste Frage von der Mehrheit der an der Wahl beteiligten Studierenden mit "Ja" beantwortet, kann ein Semesterticketvertrag zu den genannten Bedingungen abgeschlossen werden.Wird die erste Frage mehrheitlich mit "Nein" beantwortet, so ist der Abschluss eines Semesterticketvertrages zu den genannten Bedingungen zunächst nicht möglich. Die Abstimmung über die zweite Frage gibt den Studierenden die Möglichkeit, ihrerseits ein Preisangebot zum Semesterticket zu machen. Beide Fragen können unabhängig voneinander beantwortet werden.

Frage 1: "Die Unternehmen des VBB verlangen in dem vorliegenden Vertragsangebot für die Fortsetzung des Semestertickets folgenden Preis: ab dem Sommersemester 2005 und im Wintersemester 2005 / 06 einen Preis von 141,00 Euro pro Semester zum Sommersemester 2006 und im Wintersemester 2006 / 07 eine Steigerung auf 145,00 Euro pro Semester sowie * zum Sommersemester 2007 und im Wintersemester 2007 / 08 eine Steigerung auf 149,50 Euro pro Semester. Stimmst Du diesem Angebot zu?"

Der folgende Preis ist das Gegenangebot der Studierendenschaften, der den üblichen Preissteigerungen im öffentlichen Nahverkehr entspricht. Es kann nicht garantiert werden, dass die Unternehmen des VBB dieses Angebot annehmen. Findet Frage 1 keine mehrheitliche Zustimmung, aber die Mehrheit der Studierenden stimmt der Frage 2 zu, wird die Studierendenschaft die weiteren Verhandlungen auf dieser Grundlage führen.

Frage 2: "Stimmst Du einem Semesterticket zu, das eine Fahrtberechtigung für die Verkehrsmittel des VBB im Tarifgebiet Berlin ABC bietet und ab dem Sommersemester 2005 und im Wintersemester 2005 / 06 einen Preis von 118,50 Euro pro Semester zum Sommersemester 2006 und im Wintersemester 2006 / 07 eine Steigerung auf 122,00 Euro pro Semester sowie * zum Sommersemester 2007 und im Wintersemester 2007 / 08 eine Steigerung auf 125,50 Euro pro Semester vorsieht?"

Die aktuelle Stimmempfehlung der FSI PuK: Stimmt für das Gegenangebot der Studierendenschaften!

Die Zukunft des Semestertickets – das bist DU!

Das Semesterticket konnte für das Wintersemester 2004/05 gesichert werden. Allerdings nicht ohne Zugeständnisse: Um den momentanen Preis von 115 EUR für das Wintersemester 2004/05 zu erhalten, mussten sich die Studierendenschaften bereit erklären, eine Urabstimmung über das Preisangebot des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) durchzuführen.

Wie konnte es bloß dazu kommen?

Um überhaupt die Einführung eines Semestertickets ermöglichen zu können, brauchte es seinerzeit die Unterstützung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung: Sie musste den Preis auf 109 EUR festsetzen. Anschließend sollte nach einer Einführungsphase eine Nachkalkulation des Preises durchgeführt werden. Schon damals konnte keine Einigkeit zwischen den Verkehrsunternehmen und den Studierendenschaften erzielt werden, weil eine umsatzzahlenbasierte Errechnung des Preises nicht möglich war. Denn wie soll man sachgemäß ermitteln, inwiefern Studierende Azubi-Tickets, Wochen- , Tageskarten oder Einzelfahrscheine nutzen? Die Studierenden verschwinden in diesen Tarifen. Deshalb wurde vertraglich geregelt, dass die Verkehrsunternehmen zusammen mit den Studierendenschaften aller beteiligten Hochschulen eine gutachterliche Nachkalkulation anfertigen lassen. Genau heißt es im Vertrag: „Hierzu beauftragen die Vertragsparteien einen neutralen Gutachter, dessen Kosten zur Hälfte von den Verkehrsunternehmen und zur Hälfte durch die Studierendenschaft getragen werden. Die Grundlagen der gutachterlichen Betrachtung werden im Einvernehmen zwischen der Studierendenschaft, dem VBB und den Verkehrsunternehmen festgelegt“

Zu diesem Einvernehmen ist es allerdings nie gekommen. Die Verkehrsunternehmen bestanden darauf, dass in der gutachterlichen Betrachtung die sogenannten Bartarife (also Einzelfahrscheine, Tages- und Wochenkarten) berücksichtigt werden. Die Studierendenschaften haben dies stark problematisiert, weil man mit solch einer Betrachtung wieder am Anfang steht. Auch nach Einführung des Semestertickets lassen sich hierzu keine verlässlichen Zahlen ermitteln. Vielmehr soll es darum gehen, die Einnahmen durch das Semesterticket den Umsatzverlusten der Azubi-Tickets gegenüber zu stellen. Annahmen über das Nutzungsverhalten der Studierenden im Bartarif sollen keinen Schwerpunkt darstellen. Die Zeiten der großen Annahmen und Schätzungen sollen denen der harten Zahlen weichen. Anstatt einer Einigung folgte der Alleingang der Verkehrsunternehmen: Sie gaben das Gutachten ohne Beteiligung der Studierendenschaften nach ihren Vorstellungen in Auftrag.

Das Ergebnis dieses Gutachtens beruht also nicht auf der Bewertung der Umsatzzahlen, sondern auf theoretischen Annahmen über das Nutzungsverhalten der Studierenden im öffentlichen Personennahverkehr. Damit ist natürlich viel Raum für Spekulationen gegeben.

Nachdem sich die Studierendenschaften die Einsicht in dieses Gutachten erstritten hatten, wurde nachvollziehbar, was vorher Vermutung war: Es wurden nicht nur unglaubwürdige Annahmen zum Nutzungsverhalten der Studierenden getroffen, es ließen sich auch methodische Rechenfehler finden. Auf den Zahlen des Gutachtens basierend haben Mitglieder der Länderkoordination Semtix Berlin-Brandenburg (Zusammenschluss der Semesterticketbeauftragten aller beteiligten Hochschulen) eine eigene Rechnung gemacht: Allein die Korrektur der Rechenfehler ergibt eine Reduzierung des Preises auf 120,24 EUR. Eine Relativierung der Annahmen zum Bartarif ergibt eine preisliche Spanne von minimal 87,29 EUR und maximal 118,49 EUR. Dies bedeutet im Klartext: Jeder Euro, der über 118,49 EUR hinausgeht, ist reiner Gewinn für die Verkehrsunternehmen.

Mittlerweile ergab sich ein massives Zeitproblem. Um das Verfahren der Rückmeldung einhalten zu können, brauchten die Studierendenschaften eine verbindliche Regelung mit den Verkehrsunternehmen, denn sonst kann die Hochschulverwaltung das Semesterticket nicht umsetzen. Nach einer Mobilisierung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung war es möglich, die Verkehrsunternehmen für das Wintersemester 2004/05 auf 115 EUR zu drücken.

Aber wo soll das alles hinführen?

Auch den Verkehrsunternehmen wurde klar, dass mit dem Gutachten bei den Studierendenschaften kein Blumentopf zu gewinnen ist. Also nutzen sie das Zeitproblem mit den Hochschulverwaltungen aus und zwangen die Studierendenschaften zur nun anstehenden Urabstimmung.

Das Preispaket der Verkehrsunternehmen sieht so aus: 141 EUR zum Sommersemester 2005, Preisanpassung von 3% zum Sommersemester 2006 (145 EUR) und eine weitere von 3 % zum Sommersemester 2007 (149,50 EUR). Zum Sommersemester 2008 soll ein neuer Vertrag ausgehandelt werden. Ausgehend von ca. 125.000 Studierenden bedeutet dies insgesamt einen Reingewinn von ca. 6 Mio. EUR jährlich. Von einer Kostenneutralität, so wie sie einst als Bedingung für das Semesterticket vorgesehen war, sind wir also weit entfernt.

Die Zukunft des Semestertickets liegt in Euren Händen. Stimmt Ihr für diesen Preis, besteht keine Möglichkeit, den Preis für das Semesterticket neu zu verhandeln. Ihr seid dann gezwungen diesen überhöhten Preis zu bezahlen. Die Planungssicherheit bis März 2008 ist eine Mogelpackung für den Versuch einer Sanierung von Finanzlöchern der Verkehrsunternehmen, die auf die Studierenden abgewälzt werden soll. Stimmt Ihr gegen diesen Preis, begeben wir uns zwar wieder in eine ungewisse Situation, aber in eine mit Verhandlungsoption.

Das Semesterticket ist vor allem deshalb für die Studierendenschaften wichtig, weil es eine soziale Einrichtung für Studierende ist, die die notwendige Mobilität in Berlin gewährleistet. Das Semesterticket funktioniert nur nach dem Solidarprinzip: alle zahlen, für alle wird das Fahren billiger. Dieses Konzept geht nicht auf, wenn es lautet: alle zahlen drauf, die Verkehrsunternehmen verdienen Millionen. Das Semesterticket ist ein Ticket für Studierende, nicht für gewinnsüchtige Unternehmen.

Info-Material zum Semesterticket

Entwurf des Stimmzettels

Kalkulation der Semtix-Länderkoordination

Präsentation über die Fehler des Gutachtens

Schlagwörter

  • semtix semesterticket
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