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Quereinstieg ins Fach PuK

Quereinstieg in den Bachelor?

Achtung: Der Quereinstieg war/ist nur in den Magisterstudiengang Publizistik- und Kommunikationswissenschaft möglich. Ob es diese Möglichkeit für das Hauptstudium nächstes Semester noch gibt ist unklar. Im Bachelor-Studiengang wurden alle Lücken geschlossen, die für engagierte Bewerber/innen noch einen Platz im Wunschfach ermöglichten. Daher gilt hier die Information der FU-Studienberatung:

"Früher mögliche Schleichwege zum Wunschstudium z.B. über den Erwerb von Leistungsnachweisen im Wunschfach, während man für ein anderes Studium immatrikuliert ist, sind bei Bachelor-Studiengängen nicht möglich. Auf den „Quereinstieg“, der in traditionellen Studiengängen gelegentlich glückte, sollten Bachelor-Studierende daher nicht spekulieren."

Falls doch eine/r Lücken oder Schleichwege auftut: Wir freuen uns über jeden Hinweis!

FSI PuK 2005

Quereinstieg?!

Am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft wurden in den letzten Semestern durchgängig nur etwa 10% der 2000 BewerberInnen zugelassen. Nicht nur bei uns, sondern an fast allen Fachbereichen findet eine solche Selektion statt, für viele sicherlich ein Grund, sich gar nicht erst zu bewerben. Was hier auf der Strecke bleibt, sind faire Bildungschancen für alle.
Der Idee nach hat jedeR im Besitz der Hochschulreife ein Recht darauf, an einer Hochschule zu studieren, bloß: Wo kommt mensch  z.B. mit einem Abiturschnitt von 2,5 noch rein? Und wer kann schon jahrelang auf ein Studium warten und damit die gesamte persönliche Lebensplanung über'n Haufen schmeißen?

Bildungsnotstand

Zulassungsbeschränkungen wie der NC, aber auch Studiengebühren, deren Einführung inzwischen auch in Berlin sehr absehbar ist, verschleiern den Notstand, der durch mangelnde Investitionen des Staates in den Bildungssektor entsteht. Weil von vorneherein in starkem Maße selektiert wird, sind Vorlesungen und Seminare zwar überfüllt, aber auch mit den knapp vorhandenen Mitteln noch durchführbar. Dies wäre nicht der Fall, wenn alle von ihrem Recht auf Bildung Gebrauch machen könnten. Der Zugang zu höherer Bildung muß jedoch allen ermöglicht werden, wenn wir uns im 21. Jahrhundert endlich von der Klassengesellschaft lösen wollen.

Erweiterung des Horizontes

Der Satz "Wissen ist Macht" kommt nicht von ungefähr. Wenn große Teile der Bevölkerung vom Zugang zu Wissen ausgeschlossen werden, werden sie nicht nur vom Zugang zur Macht ausgeschlossen, sondern es wird ihnen schwer gemacht, zur gegebenen politischen Praxis Alternativen zu entwerfen. Die Meinung "Die da oben machen es halt so, weil es nicht anders geht", ist weit verbreitet, viele Zusammenhänge, die hinter getroffenen Entscheidungen stehen, bleiben für die meisten unerkannt. Dass die Universität in ihren bestehenden Strukturen nur sehr wenig dazu beiträgt, daran etwas zu ändern, soll hier nicht bestritten werden. Trotzdem erweitert ein Studium (meistens) den Horizont. Wer mehr überblicken kann, findet sich in der Gesellschaft besser zurecht. Dass diese Vorteile (plus besserer Berufschancen und höherem Einkommen) nur einem Teil der Bevölkerung zugute kommen, ist nicht im Sinne einer demokratischen Grundordnung, die darauf beruhen müsste, daß jedeR sich eine eigene fundierte Meinung bilden kann.

Quereinstieg gegen Selektion

Der Quereinstieg ermöglicht es denjenigen, die bei der Selektion hinten runterfallen, diese zu umgehen. Insofern halten wir es für sinnvoll, diese Möglichkeit auszunutzen. Da damit auch ein Zweck der Selektion umgangen wird, nämlich die Studierendenzahlen zu begrenzen, ergibt sich die Schwierigkeit, dass die eine oder andere Veranstaltung unangenehm überfüllt ist. Aber aus überfüllten Hörsälen und Seminarräumen kann mensch unterschiedliche Konsequenzen ziehen.

Praktische Umverteilung

Während Andere verschärfte Zugangsbeschränkungen fordern, ergibt sich für uns die Konsequenz, eine Umschichtung gesellschaftlichen Reichtums und einen freien Zugang zum Studium für alle zu fordern. Wenn durch verschärfte Zugangsbeschränkungen das Studium angenehmer und effizienter wird für die wenigen, die die Selektionskriterien erfüllen und es sich leisten können,  heißt dies gleichzeitig, dass die Mehrheit der Bevölkerung vom Genuss höherer Bildung ausgeschlossen wird.

Risiken und Nebenwirkungen

Wer einen Quereinstieg versuchen will, muss sich allerdings der Risiken bewusst sein, die dieser mit sich bringt. Leute, die auf BaföG angewiesen sind, müssen zum Beispiel die Finger davon lassen, da er einen Studienfachwechsel zu einem nicht vorhersehbaren Zeitpunkt beinhaltet.
Alle anderen, die es versuchen wollen, müssen in irgendeinem Fach an der FU immatrikuliert sein (also z.B. in einem Fach ohne NC), dann können sie in Publizistik- und Kommunikationswissenschaft Veranstaltungen besuchen und Scheine machen, wie alle "regulären" KommilitionInnen auch (§2 der Satzung für Studienangelegenheiten der FU: Studierende haben "das Recht, Lehrveranstaltungen im gesamten Bereich der Freien Universität Berlin zu besuchen, Nachweise über Studienleistungen zu erhalten und Prüfungen abzulegen.") Dadurch war es bislang möglich, ohne eingeschrieben zu sein alle Scheine zu machen, die mensch für die Zwischenprüfung braucht, die Zwischenprüfung abzulegen und sich für's Hauptstudium zu bewerben. Da es im Hauptstudium keinen NC gibt, konnte mensch dann also spätestens auch "offiziell" PuK studieren.

Verschärfung der Situation 

Doch leider hat sich die Lage inzwischen entscheidend verändert:
Schon seit dem Sommersemester 01 sind drei Pflichtveranstaltungen aus dem Bereich Empirische Kommunikations-und Medienforschung teilnahmebeschränkt und somit für QuereinsteigerInnen gesperrt.
Weiterhin bleiben sie ausgeschlossen von allen Praxisseminaren des Bereichs Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit, sowie (unter Vorbehalt) von der Grundlagenvorlesung dieses Bereichs. Möglich gemacht werden diese Teilnahmebeschränkungen durch den § 12 der bereits angesprochenen Satzung, der einige "technische" Gründe anführt, die Teilnahmebeschränkungen erlauben, und der einen Verteilungsschlüssel für die Platzvergabe in Seminaren vorschreibt, in dem Nicht-PuK-Immatrikulierte nicht vorgesehen sind.

Erhebliche Mehrbelastung

Aufgrund dieser Tatsachen, bleibt für studierwillige aber ausgesperrte QuereinsteigerInnen nur die Option, die entsprechenden Leistungsnachweise an anderen Instituten bzw. an anderen Universitäten zu erwerben und sich diese an unserem Institut anerkennen zu lassen. Das bedeutet oftmals Stress und einen teilweise erheblichen Mehraufwand, ist aber prinzipiell möglich. Allerdings kann es jederzeit passieren, dass auch an anderen Instituten neue Zulassungsbeschränkungen erlassen werden, bzw. an unserem Institut weitere Seminare zu geschlossenen Veranstaltungen erklärt werden, sofern Instituts- und Fachbereichsrat darüber entschließen.
Die zweite einschneidende Veränderung ist die Einführung des Bachelor Studienganges und die damit einhergegangene Abschaffung des Magisters als erstes Hauptfach. Damit ist der Quereinstieg nur noch für Magister zweites Hauptfach und Magister Nebenfach überhaupt möglich. Inwieweit die Quer-Option für den Bachelor Studiengang vorhanden ist, ist mangels Erfahrung nicht abschließend zu sagen, aber aufgrund der Modularisierung dieses Studiums mutet es höchst unwahrscheinlich an, dass mensch da irgendwie quereinsteigen könnte.

Solidarisches Handeln

Generell gilt: Im Zuge der Sparmaßnahmen und Umstrukturierungen wird es wohl eher zu weiteren Verschärfungen und Beschränkungen kommen, als zu der vielfach geforderten Öffnung der Hochschulen.
Das macht die Chancen für QuereinsteigerInnen und für ein freies Studieren allgemein nicht besser. Gerade aber deshalb sollte mensch auch nicht zu schnell aufgeben und sich abspeisen lassen, denn es ist ein Recht sich zu bilden und zu lernen, gemäß seiner eigenen Vorstellungen und Ziele und hier sollte mensch auch auf die Solidarität seiner Mitstudierenden zählen können.

Für konkrete Tipps und weitere Informationen einfach auf unserer Website schauen und natürlich beraten wir euch auch gerne persönlich in unserer Sprechstunde. Viel Glück und Durchhaltevermögen!!!

Schlagwörter

  • Publizistik, Kommunikationswissenschaft, Publizistikwissenschaft, Massenkommunikation, Massenmedien, Journalismus, Medienforschung, Kommunikationsforschung, Informationswissenschaft
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