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Protokoll vom 17.11.2006

"Subversion in den Medien"

nach einer kurzen Einführung zur Definition von Massenkommunikation, beginnt der Gastreferent Max mit seinem Vortrag zum

Thema: Habermas: Strukturwandel der Öffentlichkeit

(Vgl. Folien)

Einleitung

Habermas wird viel zitiert, aber wurde er auch gelesen? Das ist nämlich eher schwierig, denn Habermas schreibt sehr umständlich.

Öffentlichkeit als Begriff ist schwer fassbar, er meint vor allem: freier Zugang im materiellen und geistigen Sinn.

Vom griechischen Stadtstaat zum Mittelalter

Iim Mittelalter gibt es eigentlich keine Öffentlichkeit. Habermas bestimmt aber eine: die repräsentative Öffentlichkeit (Schloss kommuniziert Reichtum nach außen).

Die Öffentlichkeit im Mittelalter ist ausgrenzender als im griechischen Stadtstaat, weil im Mittelalter nur die herrschende Klasse (Fürsten, Adel, Klerus) Zugang zur Öffentlichkeit hat.

... zur bürgerlichen Öffentlichkeit

Private Autonomie entsteht, also eine Autonomie vor staatlichen Eingriffen. Vor allem dient das dem Fortkommen des Handels (Zünfte, Gilden). Zugelassen (nicht wirklich unterstützt) von den Herrschenden. Es gab Vertragsfreiheit.

In den Kaffeehäusern entsteht die literarische Öffentlichkeit. Erstmals haben auch ökonomisch schlechter gestellte Menschen Zugang (nicht abhängig vom Status). Mit der medialen Verbreitung der literarischen Öffentlichkeit gewinnt diese an Macht und Einfluss, ein Druck gegenüber den Herrschenden baut sich auf, Legitimationspflicht.

Die literarische Öffentlichkeit wird politisch und stellt Forderungen.

dann: es kommt zu einer Vermischung von Staat und bürgerlicher Öffentlichkeit.

Öffentlichkeit in den Massendemokratien

Kritik an den Massenmedien und an der massenmedialen Gesellschaft, weil nicht mehr jeder Bestandteil der Öffentlichkeit ist bzw. sein kann.

Kritik an den Interessengruppen, die zwischen dem "normalen Menschen" und dem Staat o.ä. stehen. Bsp.: Autofahrer findet Straßen zu schlecht, statt zum Verkehrsminister zu gehen, richtet er seine Beschwerde an den ADAC. Zu wenig kritisches Potential bei dem "Normalbürger".

 

Essenz

Nach Habermas hat Öffentlichkeit immer etwas mit Macht zu tun. Die Proletarier bspw. haben nicht die Mittel das System zu verändern, sind also auch nicht an der Öffentlichkeit beteiligt.

Habermas ist ein Fan der bürgerlichen Öffentlichkeit. Seinem Ideal einer aktiven, unabhängig denkenden, sachlich informierten Größe entspricht die Öffentlichkeit in den Kaffeehäusern. Das bessere Argument zählt...

Habermas möchte sein Ideal der bürgerlichen Öffentlichkeit auf die ganze Gesellschaft übertragen. Sein Ideal soll Maßstab sein.

Nach der Zeit der Kaffeehausöffentlichkeit nur noch Zerfall...

so ignoriert Habermas z.B. das Internet (keine Reichweite, keine Macht, nur Austausch von Infos/Waren). Vgl. Plake, Jansen, Schuhmacher: Öffentlichkeit und Gegenöffentlichkeit und Internet, Wiesbaden 2001, 35ff. (u.a. PuK-Bib: Z886).

Habermas beschränkt sich auf die medial vermittelte Öffentlichkeit und schließt damit einen großen Teil der Gesellschaft aus. Auch vernachlässigt Habermas Teilöffentlichkeiten, weil bei ihm Öffentlichkeit als Grundlage für die Demokratie dient, zur Legitimierung des Systems beiträgt.

Ist die Kaffeehausöffentlichkeit eine Art Lobby?

Kein unbeschränkter Zugang zum Ideal Kaffeehausöffentlichkeit, weil diese Voraussetzungen erfüllt werden müssen:

... finanzielle Unabhängigkeit

... Zeit

... Zugang zu Informationen

... geistige und rhetorische Fähigkeiten, um argumentieren zu können

Im Zugang greift das Ideal von Habermas zu kurz!

 

These: Würde sich im Kommunismus, wenn jeder die gleiche Macht hat, das Ideal der bgl. Öffentlichkeit verwirklichen?

Nein, weil ...

  • es ist bereits eine Ideologie gesetzt
  • freier Zugang zu den Informationen ist eher nicht gewährleistet
  • eine kritische Öffentlichkeit ist eher nicht erwünscht
  • es gibt trotzdem Hierarchien

Wenn nicht Kommunismus, was dann? Wir bevorzugen anarchistische Systeme...

These: Ließe sich das Ideal in einem weltweiten Weblog, zu dem alle Zugang haben?

Nein, wir haben ja keine Zeit, alles zu lesen!

Schlusswort

Habermas macht einen Vorschlag zur Defintion von Öffentlichkeit. Das ist aber nur eine von vielen Perspektiven.

Es entsteht Öffentlichkeit bei zufälligen Flurbegegnungen, im Theater, ... ; es gibt inszenierte Öffentlichkeiten, nicht nur medial, ... und so weiter...

Dazu Literaturempfehlung: Burkart, Roland: Kommunikationstheorien, Wien 2004. (PuK-Bib z.B. LB3b oder A5645d)

Handout

 

Öffentlichkeit vs. Gegenöffentlichkeit:

 

  • Träger staatlicher Macht müssen Einblick in ihr Handeln gewähren und Entscheidungen durchsichtig gestalten.
  • Die Öffentlichkeit muss sich ohne Eingriffe und Regulationen frei entfalten können.
  • Private Interessen müssen zugunsten des Gemeinwohls zurückstehen.
  • Die Menschen müssen formal wie inhaltlich gleichermaßen befähigt sein Auseinandersetzungen zu führen.

Habermas sieht insbesondere in der Macht von Institutionen ihre privaten, vorwiegend wirtschaftlichen Interessen, als öffentliche Interessen auszugeben und in den zunehmenden Eingriffsmöglichkeiten des Staates den "Strukturwandel der Öffentlichkeit" gegeben.

 

Zumindest seit der Durchsetzung des Buchdrucks ist Öffentlichkeit in Mitteleuropa auch immer Medienöffentlichkeit. So bezeichnet der Hallenser Medien- und Kommunikationswissenschaftler Reinhold Viehoff Öffentlichkeit als "Ort und Formen der […] demokratischen und moralischen Mediendiskurse […], in denen und durch die Privatleute wichtige gemeinsame Interessen argumentativ zur Geltung bringen". Im Kontext der Medienwissenschaften findet der Terminus somit zu seiner modernen Bedeutung. Im heutigen Verständnis scheint Öffentlichkeit also zunächst etwas zu meinen, das weder privat noch geheim ist; allerdings ist auch dieses Merkmal nicht unumstritten. So indizieren Tendenzen zur Auflösung der "bürgerlichen Intimsphäre" oder zur "Informalisierung" für Plake, dass das Private "agendafähig" geworden sei und "als Gegenpol von Öffentlichkeit nicht mehr zur Verfügung" stehe. Statt der Abgrenzung von der Privatheit schlägt Plake drei Merkmale des Öffentlichkeitsbegriffes vor, nämlich

  • "Vorgänge von allgemeinem Interesse",
  • "Kommunikation, die sich an alle richtet"
  • "Zugangsoffenheit von Räumen, Plätzen […] und institutionalisierten Bereichen".

Da diesen Modellen die Annahme einer weitgehenden Manipulierung der öffentlichen Meinung zugrunde liegt, können abweichende Meinungen nur in einer Gegenöffentlichkeit artikuliert werden.

Allgemein lässt sich festhalten, dass der Begriff Gegenöffentlichkeit ebenso wenig definiert ist wie Öffentlichkeit. Alle sprechen davon, aber niemand kann eine genaue Definition liefern. Weder im "Fischer Lexikon" noch im "Duden" ist der Begriff erklärt. In Anlehnung an Habermas spricht Stamm von einem "Gegenbegriff gegenüber einer von Massemedien und politischen Autoritäten manipulierten Öffentlichkeit".

Negt und Kluge definieren diesen Begriff als Arbeits- und Kommunikationszusammenhang der inhaltlich, formal und funktional gegen die bestehende Öffentlichkeit gerichtet ist. Sie bezeichnen dies auch als "Proletarische Öffentlichkeit". Dieser Begriff ist allerdings schwierig, da in modernen Gesellschaften die Klassenverhältnisse immer mehr verschwimmen.

 

Der Begriff der Gegenöffentlichkeit wurde in Deutschland in den späten 1960er Jahren durch SDS und APO als Instrument der Medienkritik eingeführt und Anfang der 1980er Jahre von der Alternativ- und der Ökologiebewegung sowie von verschiedenen Bürgerinitiativen wieder aufgegriffen. Gegenöffentlichkeit bezeichnet dabei "in erster Linie eine Politik, eine soziale Praxis mit emanzipativen Zielen" und beinhalte i.d.R. eine Kritik herrschender Öffentlichkeit; Gegenöffentlichkeit seien "Aktivitäten zur Verbreitung von Informationen und Meinungen, die […] die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf weitgehend unbeachtete, nichtsdestoweniger für die Allgemeinheit als bedeutsam angesehene Themen zu richten versuchen". Eine Gegenöffentlichkeit entstehe, "wo die festgesetzten, ungeschriebenen oder faktischen Regeln herrschender Öffentlichkeit überschritten werden, um sagbar zu machen, was in der herrschenden Öffentlichkeit nicht sagbar ist". Plake unterscheidet dabei zwischen der "alternativen Öffentlichkeit, die selbstinitiierte Publikationsmittel einsetzt" und der "Kampagnenöffentlichkeit, die traditionelle Medien durch Inszenierungen veranlasst, auf Zusammenhänge hinzuweisen, die jenseits ihres üblichen Inhaltsspektrums liegen".

Nach Definition des "Informationsdienstes zur Verbreitung unterbliebener Nachrichten" fängt Gegenöffentlichkeit "ganz unten an": die Parole an der Wand, Plakate und Transparente auf einer Demonstration etc. Letztendlich verlässt sie den privaten Bereich und bedient sich aller Medien und Kommunikationsformen. In diesem Zusammenhang meint Gegenöffentlichkeit stets auch eine alternative Handhabung der Medien. Nicht ein Medium sondern die Art der Nutzung ist nach Röder alternativ, was sich nicht allein in Form und Inhalt, sondern auch in der Machart und im allgemeinen Funktionszusammenhang widerspiegelt.

Für Röder ergeben sich daraus folgende Merkmale der Gegenöffentlichkeit in der Presse:

  • Wiedergabe von vernachlässigten, unterdrückten bzw. von bürgerlichen Medien verfälschten Informationen und Zusammenhängen.
  • Durchbrechung des Einweg-Charakters von Massenkommunikation.
  • Emanzipatorische Organisations- und Arbeitsweise.
  • Unabhängigkeit von Parteien und Organisationen.

Eurich ergänzt dazu:

  • Neue Wege in Sprache und Gestaltung sind wünschenswert
  • Auflösung einer streng ressortspezifischen Untergliederung

Allgemein lässt sich auch in der Gegenöffentlichkeit ein Strukturwandel ausmachen. Nachdem anfangs versucht wurde durch spektakuläre Aktionen oder Demonstrationen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu bekommen wandelte sich dies ab Mitte der 70er. Die eigene Medienproduktion wurde verstärkt. Im Zuge dieser Entwicklung wurde auch das "Private" zunehmend politisch und artikulierte sich in den zahlreichen lokalen Blättern aber auch in Wohngemeinschaften, Stadtteilläden, Kneipen etc. (nach Stamm "Authentische Öffentlichkeit"). Allerdings fehlte dieser Gegenöffentlichkeit ein theoretischer Überbau, sodass gesamtgesellschaftliche Diskussionen nur schwer ausgelöst werden konnten. Erst mit dem Erstarken der Friedens- und Bürgerinitiativen, wird wieder verstärkt versucht Zugang zu Öffentlichkeit zu schaffen. Der Schwerpunkt hierbei lag allerdings darin einzelne Missstände zu beheben bzw. zu kritisieren und nicht etwa einen gesellschaftlichen Gegenentwurf zu präsentieren. Dies führt im Laufe der 80er einerseits zur Institutionalisierung (z.B. "Die Grünen") und andererseits zur Professionalisierung (z.B. Stadtmagazine).

Die Entwicklung von Gegenöffentlichkeit ist in Deutschland sehr eng mit der sogen. "Alternativpresse" verbunden. Diese entwickelte sich ausgehend von bereits existierenden literarischen Kleinzeitschriften und Selbstverlagen im größeren Umfang ab 1968. Als Vorbild diente die Alternativpresse der US-Bürgerrechtsbewegung (z.B. "Los Angeles Free Press"). Neben Zeitungen gründeten sich auch immer mehr politische Kleinverlage, die insbesondere Texte zu Marxismus und anderen linken Theorien veröffentlichten. "Hauptgegner" dieser jungen Alternativpresse war der Springer-Konzern (u.a. "Enteignet Springer"-Kampagne). Erste regionale Veröffentlichungen waren "Aktion", "Spartacus" oder "APO-Press". Bald entstand auch die Idee eine überregionale linke Tageszeitung zu gründen. Bis Mitte der 70er Jahre stieg die Zahl der Veröffentlichungen als Szene-Blätter, Volksblätter, Stadt- und Stadtteilzeitungen stetig an. Diese sind gekennzeichnet von einer großen Vielfältigkeit an politischen Positionen und Ideen. Von den Zeitungen der sogen. "K-Gruppen" ("Rote Fahne", "Arbeiterkampf"), die aufgrund ihrer parteipolitischen Ausrichtung kritisch gesehen werden müssen, über reine regionale Informationsblätter bis zu Zeitungen mit speziellen Themenschwerpunkt (Umwelt, Anti-Atom etc.) reichte das Spektrum. Als Folge der Nachrichtensperre im Herbst 1977 (Flugzeugentführung Mogadischu, Selbstmord der RAF-Terroristen in Stammheim) gründeten sich ein Jahr später die überregionalen linken Tageszeitungen "Die Neue" und "die Tageszeitung (taz)". Während "Die Neue" von Beginn an einen wesentlich professionelleren Anspruch hatte und sich auch in ihrer Organisation an der etablierten Presse orientierte setzte die "taz" auf ein Modell der Selbstverwaltung und eine Aufhebung der Arbeitsteilung zwischen Redaktion und Technik. Beide konnten ihre Auflagezahlen nicht wie gewünscht erreichen. "Die Neue" musste bereits 1982 Konkurs anmelden und auch die "taz" kämpft bis in die heutige Zeit immer wieder mit finanziellen Problemen.

Frage: Inwieweit wird die "taz" heute noch ihrem ehemaligen Anspruch gerecht?

 

Quellen:

Eurich, Claus   [Hrsg.] : Gesellschaftstheorie und Mediensystem : interdisziplinäre Zugänge zur Beziehung von Medien, Journalismus und Gesellschaft / Claus Eurich (Hg.). - Münster [u.a.] : Lit, 2002. - 140 S. . - 3-8258-6354-9. - (Medien ; 2) PuK A8338.

Plake, Klaus : Öffentlichkeit und Gegenöffentlichkeit im Internet : politische Potenziale der Medienentwicklung / Klaus Plake ; Daniel Jansen ; Birgit Schuhmacher. - 1. Aufl. . - Wiesbaden : Westdt. Verl., 2001. - 199 S. . - 3-531-13673-9 PuK Z 886.

Röder, Klaus : Die sogenannte Gegenöffentlichkeit am Beispiel der Alternativzeitungen / von Klaus Röder, 1978. - 102 S. PuK MA 193.

Schwarz, Martin: 20 Jahre Zitty : zum Strukturwandel der Gegenöffentlichkeit am Beispiel eines Stadtmagazins / eingereicht von Martin Schwarz, 1998. - 113, XIV S. PuK MA 1471.

Stamm, Karl-Heinz : Alternative Öffentlichkeit : die Erfahrungsproduktion neuer sozialer Bewegungen. - Frankfurt [u.a.] : Campus-Verl., 1988. - 304 S. . - 3-593-33948-X PuK A5204.

Stamm, Karl-Heinz : Struktur- und Formwandel alternativer Öffentlichkeit seit der Studentenrevolte : die Öffentlichkeitsproduktion neuer sozialer Bewegungen, 1988. - 304 S. UB 88/88/60470(6).

Waldmann, Doris : Gegenöffentlichkeit in der Bundesrepublik Deutschland : Entwicklung und Konzeption von Alternativzeitungen / eingereicht von Doris Waldmann, 1984. - 81 S. PuK MA 1257.

Weiterführende Literatur:

Diederich, Axel :ID-Archiv  : Projekt Gedächtnis : ID-Artikel zum Thema Gegenöffentlichkeit ; 1973 - 81 / [Hrsg.: ID-Archiv im Internationalen Institut für Sozialgeschichte (IISG), Amsterdam. Zs.stellung d. Beitr.: Axel Diederich ...]. - 2. Aufl. . - Amsterdam, 1990. - 120 S. . - (Informations-Dienst zur Verbreitung unterbliebener Nachrichten) OSI Co56<2>.

Hoffmann, Martin   [Hrsg.] :ID-Archiv  : Schwarze Texte : politische Zensur in der BRD ; 1968 bis heute gegen linke Buchläden, Verlage, Zeitschriften und Druckereien ; Dokumente der Gegenöffentlichkeit / Hrsg.: Id-Archiv im Internationalen Inst. für Sozialgeschichte, Amsterdam. [Textzusammenstellung u. Chronologie: Martin Hoffmann]. - 2. Aufl. . - Amsterdam, 1990. - 162 S. . - (Dokumente, Analysen, Diskussionen) OSI Cl 583<2><4.o>

Lovink, Geert   [Hrsg.] : Netzkritik : Materialien zur Internet-Debatte / Nettime (hg.). Ausgew. und zsgest. von Geert Lovink und Pit Schultz. Übers. der Beitr. aus dem Engl. von Bettina Seifried und Florian Rötzer. - 1. Aufl. . - Berlin : Ed. ID-Archiv, 1997. - 221 S. : Ill., graph. Darst. . - 3-89408-060-4 UB 18/98/4001(3).

Robbins, Bruce   [Hrsg.] : The phantom public sphere / ed. by Bruce Robbins. - Minneapolis, Minn. [u.a.] : Univ. of Minnesota Press, 1993. - XXVI, 310 S. : Ill. . - 0-8166-2124-1. - (Cultural politics ; 5). - 0-8166-2126-8 UB 18/94/3268(5).

Holert, Tom   [Hrsg.] : Mainstream der Minderheiten : Pop in der Kontrollgesellschaft / Tom Holert ... (Hg.). - 2. Aufl. . - Berlin [u.a.] : Ed. ID-Archiv, 1997. - 190 S. . - 3-89408-059-0 PhilBib SFB AVL 784.

Hakim Bey : T.A.Z.   T.A.Z. : die temporäre autonome Zone / Hakim Bey. - 1. Aufl. . - Berlin ; Amsterdam : Ed. ID-Archiv, 1994. - 161 S. . - 3-89408-039-6. - 3-89408-039-4 OSI MA 95/761.

Lovink, Geert : Hör zu - oder stirb! : Fragmente einer Theorie der souveränen Medien / Geert Lovink. - Berlin ; Amsterdam : Ed. ID-Archiv, 1992. - 89 S. : Ill. . - 3-89408-402-2 UB 88/92/28181(7).

Oy, Gottfried : Die Gemeinschaft der Lüge : Medien- und Öffentlichkeitskritik sozialer Bewegungen in der Bundesrepublik / Gottfried Oy. - 1. Aufl. . - Münster : Verl. Westfälisches Dampfboot, 2001. - 292 S. . - 3-89691-704-8. - (Kritische Theorie und Kulturforschung ; 4) PuK A7677.

Protokoll vom 24.11.2005

Protokoll der Sitzung am 24.11.2005

 

Thema: Gegenöffentlichkeit in Printmedien

 

 

 

Gegenöffentlichkeit ist genauso wie Öffentlichkeit nur schwer zu definieren

  • zu offen bei Spehr, damit dies konkrete soziale Praxis meinen kann

Bsp. Hausfrauen plündern = Gegenöffentlichkeit?

Wann wird Gegenöffentlichkeit zu Öffentlichkeit?

 

Historische Betrachtung

 

Tretjakov: Massen nicht agitieren, sondern einbeziehen in den Prozess des Schaffens

Benjamin: "neue" Medien führen zu Demokratisierung

Adorno, Horkheimer: pessimistische Sichtweise,

Medien schaffen Öffentlichkeit durch Propaganda (Kulturindustrie)

Gegenöffentlichkeit muss anders agieren

regenearative Phase (nicht Arbeit, sondern Freizeit): Manipulation und

Stillegung durch Massenmedien

Verblödung ruft Freude hervor Massenbetrug

60er/70er: Begriff "Gegenöffentlichkeit" wird geprägt

"Irgendwann 1967 haben wir angefangen, von Gegenöffenlichkeit zu reden" (Zitat eines Zeitzeugen, nachzulesen bei Stamm)

Negt/ Kluge: rationale Information statt Manipulation reicht nicht, um anders zu handeln (entgegen dem Mainstream)

selber erfahrbar machen (persönlicher Bezug)

andere Handlungsoptionen aufzeigen

Gegenöffentlichkeit = "bürgerliche" Öffentlichkeit sein lassen, was Eigenes/ Neues auftun

nicht noch eine Scheinöffentlichkeit produzieren

ohne Handlung, keine Revolution

"Enteignet Springer" und dann?

Handlungsoptionen für danach lagen nicht vor

nicht nur kritisieren, sondern etwas tun

"kollektive Erfahrung"

 

70er: auch die taz wurde gegründet

Talkshows: jedeR kann etwas sagen offen

Themen? was ist/ ist nicht Gegenöffentlichkeit?

geht dann über in "bügerliche" Öffentlichkeit

private Themen verändern Medienrezeption

Hall: Dekodierungsmoment: Entscheidung

 

gut schlecht

der Text legt das nicht fest

Medien legen das nahe, wollen beeinflussen

(man kann trotzdem anders lesen)

kritische/ unkritische Sichtweise

Cultural Studies: Individuum soll frei entscheiden können

affirmative Rezeption von Linkspropaganda in der Demokratie möglich

kann also nach hinten losgehen

 

 

Kann Öffentlichkeit wieder zu Gegenöffentlichkeit werden?

  • in totalitären Regimen
  • Schöpfungsgeschichte wiederaufleben

 

Medienrealität Beeinflussung der öffentlichen Meinung(en)

 

 

 

  • nur, weil ich gegenteiliger Meinung bin, bin ich nicht gegenöffentlich
  • soziale Bewegung notwendig!

(Flyer Wahrnehmung möglich Rahmen vielen zugänglich!)

SOZIALE PRAXIS mit EMANZIPATIVEN ZIELEN

  • Spehr greift unserer Meinung nach zu kurz
  • ganze Bandbreite von Gegenöffentlichkeit nicht berücksichtigt

 

Foucault: soziale Realität durch Diskurse ≠ machtfreier Raum

Diskurs durch Ausschlüsse

Regeln!

 

Gegenöffentlichkeit: Themen werden angesprochen

von Leuten, die nix wissen

an Orten, wo sonst nicht geredet wird

 

Kommunikationsguerilla

→ politischer Kontext (evtl. auch künstlerisch)

"kulturelle Grammatik von Kommunikation" stören/ durcheinander bringen

  • an unpassenden Stellen klatschen
  • etwas sagen, auch wenn niemand gefragt hat
  • schockieren
  • "Normales" in Frage stellen

moderne Kunst künstlerisch (evtl. politisch)

Kunst ↔ Kommunikationsguerilla ≠ Ausdrucksform von Kunst

Werbung ↔ Kommunikationsguerilla Verfremdung, Dekonstruktion

 

Gegenöffentlichkeit nutzt neue Medien institutionalisiert

  • nicht nur "mediale Vermittlung"
  • nur ein Schritt
  • dahinter steckt soziale Praxis

→ Nur dann ist Gegenöffentlichkeit sinnvoll

→ muss politisch handelnde RezipientInnen erreichen

Kommt durch Gegenöffentlichkeit Öffentlichkeit zustande?

Gegenöffentlichkeit ↔ Kampagnenöffentlichkeit (z.B. durch NGOs)

↓ ↓

szenenintern alternativ

  • feministische Öffentlichkeit

 

Vielschichtige Gegenöffentlichkeit

z.B. EZLN positives Beispiel, unhierarchisch, emanzipatorisch

Solidarität der ganzen Welt

weniger Kampf, eher politischer Diskurs

neu: - Macht soll nicht erobert werden

- Revolte gegen Machtstrukturen

keine Macht für niemand!

wenn Ziel erreicht, wird Guerilla aufgelöst

- erkennen andere Sichtweisen an

- Kämpfe sollen verknüpft werden

- "multiple Gegenöffentlichkeiten" vernetzen

- selbstkritisch bleiben

hier: Gegenöffentlichkeit andere soziale Kämpfe

militärisch, emanzipatorisch, soziale Praxis steht hinter dem Handeln in Chiapas

reden nicht nur, machen was für die Leute

Umgang mit Medien und Macht

zu eigenen Zwecken

  • kontrollierte Gegenöffentlichkeit/ Öffentlichkeit?
  • sozialer Kontext
  • Subjektivität der RezipientInnen gibt alles nichts

Öffentlichkeit will Objektivierung, Ent-Individualisierung

→ Gegenöffentlichkeit wirkt dagegen

 

"Sensationsjournalismus" "Betroffenheitsjournalismus"

 

eigene Erfahrung

 

Ausblick: indymedia, nadir.org, Informationsdienst für unterbliebene Nachrichten

Literatur:

"Gegenöffentlichkeit" aus dem HKWN (historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus)

Protokoll vom 01.12.2005

Gegenöffentlichkeit im Radio: Referat von Tom

 

1. piratensender:

menschen basteln sich einen eigenen sender, nutzen eine eigene frequenz oder senden unerlaubt als störsender über eine schon vergebene frequenz (z.b. bei der räumung des hausprojekts yorck59). bauanleitungen hierzu finden sich im internet ;).

zur historischen entwicklung von piratensendern: die ersten p.sender entstanden in den 60er und 70er jahren und hatten nicht hauptsächlich einen politischen anspruch, sondern spielten vor allem musik, die in den öffentlich-rechtlichen sendern (damals gabs noch keine privaten) nicht zu hören war ("böse beat-musik"). gesendet wurde oft aus der nordsee. mittler weile werden aber auch politinfos über p.sender gesendet (so z.b. am diesjährigen 8.mai in berlin von "usb"). einige personen die bei p.sendern anfingen wurden später berühmt, so z.b. john peel, der später bei der bbc war.

radio war zu beginn noch ein relativ freies medium. in den usa war ca. ein viertel der sender nicht kommerziell. gesendet wurde in einem eher lokalen rahmen. auch war das radio ein interaktives medium, viele nutzten eigene kleine sender von zu hause aus - ähnlich dem funken. nach und nach kam es zu reglementierungen des noch neuen mediums. so wurden frequenzen vom staat verteilt. damit wurden die piratensender illegalisiert. dadurch ergeben sich probleme: gesendet werden kann nur in einem begrenzten zeitrahmen, da die sender schnell wieder abgebaut werden müssen, bevor die "illegalen" sender_innen gefunden werden. außerdem verfügt ein p.sender über eine geringe reichweite. in der brd ist es super teuer eine eigene frequenz zu bekommen und so "regulär" und "legal" hörfunk zu betreiben. vor allem in berlin ist der hörfunkmarkt stark umkämpft.

 

2. offener kanal:

die abgrenzung zu freien radios (siehe unten) ist nicht eindeutig. offene kanäle (oks) sind nicht kommerziell, sie haben den anspruch offen und selbstbestimmt zu sein. hier wird gruppen gehör verschafft, die in den "bürgerlichen medien" unterschlagen werden. oks sind immer über landesmedienanstalten finanziert und haben feste angestellte. prinzipiell können alle beiträge senden. es gibt kein festes sendeschema. in einer sogenannten "schlange" werden beiträge einfach in der reihenfolge des eingangs gesendet. der ok ist nicht stark kontrolliert, die eingehenden beiträge werden nur kurz gesichtet. so war es beim okb (offener kanal berlin) auch neonazis möglich zu senden ("radio germania", www.radiogermania.de).

 

3. freie radios:

die abgrenzung zu piratensendern ist inhaltlich nicht so groß, jedoch ist das freie radio (fr) politischer. frs bieten meistens vollprogramme an. sie senden legal auf einer normalen frequenz, meistens im stadtgebiet und umgebung. alle frs haben gemeinsam, dass sie keine werbung senden.

beispiel: fsk (freies sender kombinat) hamburg: hat eine starke linke tradition und entstand anfang der 90er aus dem radio hafenstraße (linksradikaler piratensender der hamburger hausbesetzer_innenbewegung). hamburg war vor schill liberaler, so erhielt fsk eine eigene frequenz. auch ist der radiomarkt nicht so umkämpft wie in berlin. fsk ist komplett selbstfinanziert über ein fördermodell (förderverein mit ca. 1000 mindestens 5 eur/monat zahlenden mitglieder_innen). deshalb ist die gesetzliche verankerung von freien radios im landesmediengesetz nicht notwendig. um die frequenz zu bekommen musste das fsk jedoch politische zugeständnisse machen, so ist der sender mittlerweile eher links-alternativ ausgerichtet. viele mitarbeiter_innen waren vorher beim fk hamburg. die politleute hatten dann aber keine lust mehr und gingen zum fsk. der fsk ist politischer als der offene kanal, es gibt weniger hierarchien (basisdemokratisch organisiert, konsensverfahren bei entscheidungen). die mitarbeit ist unentgeltlich. es gibt eine größere kontrolle bei der auswahl der beiträge als beim ok und dadurch eine feste programmstruktur und ein eigenes profil (politische ausrichtung). werbung gibt es beim fsk außer im gedruckten programmheft niergends.

darüber hinaus gibt es weitere freie radios, die ähnliche konzepte haben, so z.b. das radio dreiecksland (ab den 70ern, piratensender aus freiburg), das älteste fr, das sich über einen förderverein finanziert.

auch ein bundesverband freier radios existiert. hier sidn 31 sender und kampagnen mitglieder_innen.

eher abweichende konzepte von freien radios haben z.b. radio x oder radio z. sie senden auch politinfos, aber hauptsächlich musik. hier werden eher andere unterhaltungsformate, als in kommerziellen sendern genutzt, zum teil herrschen aber auch ähnlichkeiten.

in hessen werden freie radios stark gefördert. sie sind im landesmediengesetz (lmg) vorgesehen und bekommen eine anschubfinanzierung. bis zu 66 000 eur zuschüsse pro jahr sind möglich.

gründe dafür, dass es in berlin kein fr gibt: es existiert keine gesetzliche vorgabe für frs, obwohl das lmg auch anders ausgelegt werden könnte. hier wird argumentiert, dass der offene kanal schon die aufgabe erfüllt, die sonst ein fr erfüllen würde. die mabb (medienanstalt berlin brandenburg) erlaubt kein freies radio, da brandenburg kein interesse daran hat, da ein fr wohl nur in berlin und umgebung ausgestrahlt werden würde. auf der anderen seitegibt es (noch) kein schlüssiges konzept für ein fr. die unterschiedlichen interessengruppen sind nicht unter einen hut zu bringen. so ist "die linke" gespalten und auch die kunst- und musikszene passt nicht dazu.

trotzdem gab es pilotprojekte auf 104,1. jetzt hat twen fm die frequenz bekommen, die zwar keine werbung haben, dafür aber digitales radio propagieren. twen fm war auch bei der berliner radiokampagne für ein freies radio dabei, doch war diese ihnen "zu politisch".

 

 

Protokoll vom 15.12.2005

Autonomes Seminar: Subversion in den Medien, 05.01.2006

Gegenöffentlichkeit im Internet?!

www.germany.indymedia.org/

Nachrichtenportal, das eine alternative Öffentlichkeit schafft

global, aber dezentral

Sender = Empfänger (anonym)

Keine Selektion von Nachrichten und/oder Meinungen, es gibt lediglich eine Moderation. Diese wird abwechselnd von verschiedenen Moderationskollektiven übernommen. Jede/-r Sender bzw. Empfänger kann in eines dieser nicht zentralisierten Moderationskollektive einsteigen oder selbst eins gründen (via email kann ein Kontakt hergestellt werden). Die einzige "Selektion" erfolgt nach den im Konsens erarbeiteten Moderationskriterien, keinen Sexismus, Faschismus, Rassismus, Homophobie dulden. Anspruch von einer geringen Hierarchisierung findet sich hier also umgesetzt.

Zugangsbeschränkungen: Internetzugang, Medienkompetenz.

Live-Berichterstattung ist möglich.

Visits pro Tag (indymedia Deutschland): 5000-10000, manchmal (bei bestimmten Ereignissen) bis zu 30000.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptseite

Prinzip wie indymedia mit Funktion einer Enzyklopädie

Korrekturen der Beiträge erfolgen durch andere Rezipienten

Momentan gibt es Bestrebungen ein statisches wikipedia ins Netz (und in den Buchhandel?) zu stellen

www.nadir.org/

wird dem Anspruch wie indymedia zu sein nicht gerecht

unübersichtlich, nicht so offen

zentralisiert (Brigittenstr. 5, Hamburg-Eimsbüttel), es gibt vermutlich eine Redaktion, da die Beiträge über mail oder Online-Formular eingeschickt werden.

Unabhängigkeit von einer Partei ist fraglich, da auf der Seite ein Online-Junge-Welt-Abo angeboten wird.

http://gib.squat.net/infopool/

Internetsuchmaschine für linke Szene Berlins inkl. linke linkssammlung.

 

Weitere Links:

http://www.stressfaktor.squat.net/ (Veranstaltungskalender für Berlin)

www.theyesmen.org/ (Vgl. Sitzung vom 15.12.2005)

http://www.antifa.de/cms/

http://squat.net/de/index.html

www.guerillanews.net/

www.kommunikationsguerilla.twoday.net/

 

Zwei Streitfragen zum Thema Internet

 

  1. Wer kontrolliert das Internet?
  2. Digitale Kluft zwischen Arm und Reich

Zu 1.

Die Kontrolle bleibt auch nach dem Gipfel in Tunis beim US-Handelsministerium, das die Icaan beauftragt. Eine Kontrolle durch die UNO wurde abgelehnt. Es gibt zwei Gremien, die nicht bindende Empfehlungen an die Icaan tragen.

Die Icaan besitzt 13 Server, vier in Kalifornien, sechs in der Nähe von Washington, je einen in Stockholm, London, Tokio. Die Icaan verwaltet die domain-Namen und hat die Möglichkeit, ein ganzes Land vom Netz abzuhängen und den email-Verkehr zu unterbrechen.

Von der Kontrollhoheit der USA werden sich die zur Zeit besorgten Länder wohl irgendwann trennen können (mit zunehmender technischen Entwicklung). Vgl. Trennungsversuch der Europäer vom GPS

Zu 2.

Der Gipfel sollte vor allem diese Frage erörtern, beschäftigte sich letzten Endes aber mehr mit Streitfrage 2.

Die Ideen des "100-Dollar-Laptops" und des "Sinn-Computers" (Symbole ersetzen Buchstaben, Lesen ist keine Voraussetzung mehr, um Computer zu benutzen) standen zur Debatte. Beides können keine Lösungen sein, erst mal für grundlegende Bildung und technische Voraussetzungen sorgen (Telefon, Strom).

Witzig: Bild vom 100-Dollar-Laptop mit Kurbelantrieb.

Kleines Fazit

Potential der G.öff. im Internet ist eingeschränkt:

  • Datenflut, Unüberschaubarkeit von Informationen
  • Anonymität (Vgl. Wirkung eines persönlichen Gesprächs)

Eine Überschaubarkeit entwickelt sich aber immer wieder. Es gibt Anknüpfungspunkte wie indymedia, die immer populärer werden und eine entsprechende Reichweite erreichen. Man erinnere sich an die Entwicklung und Durchsetzung von google.

PS. Bei google wird man auch nach indymedia verlinkt.

 

 

 

Protokoll vom 12.01.2006

von Gegenöffentlichkeit über Kommunikationsguerilla zu Mediensabotage

 

Gegenöffentlichkeit als Idee von Aufklärung

Bereitschaft und Zugang zu dieser Idee muss gegeben sein

Gegenöffentlichkeit kann funktionieren, wenn Rezeptionsmöglichkeiten vorhanden sind

wenn nicht, kann Kommunikationsguerilla dazu dienen (Taktik), diese zu schaffen

Kommunikationsguerilla

gesellschaftliche Analyse, Herrschaftstrukturen müssen angegriffen werden → bewusste Unterordnung der Bevölkerung

Legitimität angreifen

Taktiken, die verwirren → Leute wachrütteln

Diskurse öffnen (gesellschaftlich), damit Gegenöffentlichkeit ansetzen kann (Grenzöffnung) → herrschaftsfreieres Leben ermöglichen

Verschiedene Reaktionen

Verteidigungsposition

Unbeteiligte schließen sich an, kriegen neue Ideen

situationsbedingt, punktuell

kein enger Kommunikationsbegriff, nicht nur Massenmedien, auch Face-to-Face, Parlament,…

kann überall stattfinden

nicht nur Inhalte, auch die Form ist dabei sehr wichtig

„nicht nur was wird kritisiert, sondern wie"

Muster aufbrechen, sonst nur Stärkung und Legitimation der Herrschaft

Meinungsvielfalt in der Demokratie → Kritik möglich → aber nur solange, wie im Rahmen (z.B. muss ich freundlich und nüchtern sein)

z.B. Wahlkampfveranstaltungen sind ein Mechanismus (geschlossene Kommunikationssituation) – Kritik kann nur bei Unterordnung unter diesen Mechanismus angebracht werden = Kommunikationsregel

→ Kommunikationsbarriere überwinden

 

Kommunikationsguerilla

= Machtverhältnisse aufdecken und dadurch kritisierbar zu machen

= muss nicht inhaltlich sein

Flugis, Zeitschriften reichen nicht

Ist Kommunikation immer Macht und daher scheiße?

= immer Kritik an Herrschaftsituation

 

„guerilla" → aus dem Verborgenen, lokal

→ kann nicht siegen, es gibt keinen Gesellschaftsentwurf

 

 

Guerillamarketing: von Parteien oder z.B. verfremdete Werbung

immer: Aufmerksamkeit durch Verwirrung

z.B. Bildkampagne „stoppt BILD"

 

Unterschied → Macht anprangern

→ sich der Mittel der Guerilla bedienen

es gibt leider kein herrschaftsfreies Handeln

man will natürlich schon etwas vermitteln

Leute sollen selbst nachdenken

 

Kommunikationsguerilla

Interpretationsvielfalt, Leute sind zu unterschiedlich → sollen selbst nachdenken

ausnutzen von vorhandenen Kommunikationssituationen, die eigentlich für etwas anderes gedacht waren

+ Mediensabotage

- Codes, Zeichen, Situationen umzudenken

 

Gegenöffentlichkeit Kommunikationsguerilla

(z.B. durch Zeitschriften) ≠ → arbeitet wenig mit Inhalten

→ aufklärerische „Klartextinformation", nicht aufdringlich

Informationsvermittlung → Problem wird angesprochen, aber nicht explizit

Bsp: Schröder wird aus Wahlplakaten diskreditiert, aus „Wer Frieden will, muss standhaft sein" wird: „Wer Ficken will, muss standhaft sein" → ohne Inhalt, aber lächerlich gemacht

 

 

wenig Aussage

aber immer mit politischem Hintergrund!

performativer Sprechakt

→ Handlung folgt

ICH GREIFE IMMER ETWAS AN

→ Definitionshoheit

 

 

Methoden

fälschen

von Texten aller Art (z.B. Zeitungen: BILD, FR)

Werbung verändern und angreifen

Camouflagetechnik, verkleiden (z.B. gut angezogen auf eine Wahlkampfveranstaltung und dann linksradikale Sprüche klopfen :)

z.B. Chumbawamba (Dudel-Pop mit Anarchietexten)

Überidentifizierung: ich find´s noch toller als alle anderen

z.B. 1981 NATO-Doppelbeschluss → Nato-Jubeldemo

„müssen russische Kinder ewig leben?"

„Atomkrieg – warum nicht?"

→ Distnazierungsversuch

„konsequent zu Ende denken"

subversive Affirmation

 

 

 

Verfremdung Überidentifikation

(Dinge zu wörtlich nehmen)

Satire, Parodie

Querulanten, Kirchenstörer

z.B. 1952 Ostermesse Notre Dâme „Gott ist tot"

internationale Lettristen, später Situationisten: Tumulte auslösen

→ als falscher Dominikanermönch in die Kanzel: wurde fast gelyncht

 

 

Öffentlichkeit und Erfahrung

Negt und Kluge

Kommunikationsguerilla erreicht viel mehr Leute als Gegenöffentlichkeit

→ spricht heterogene Masse an

 

rechtlich

adbusting ist verboten

CDU-Plakat verfälscht von der SPD ist in Ordnung

Vergleichende Werbung ist erlaubt

Markenrechte, Copyright

Kommunikationsguerilla ist „illegal"

Protokoll vom 02.02.2006

Kommunikationsguerilla Methoden und Taktiken

 

allgemein zur Wiederholung:

+ kulturelle Grammatik aufbrechen

+ alltägliche Macht-und Herrschaftsverhältnisse aufzeigen

+ indirekter Angriff auf Institutionen und alltägliche Praktiken

2 Grundprinzipien:

a Verfremdung

b Überidentifizierung

a Verfremdung:

+ Dinge, die als natürlich wahrgenommen werden, werden verändert

z.Bsp. Veränderung von Wahlplakaten

-> Änderung der Lesart

-> neue Bedeutung zufügen

-> Distanz zur "Normalität" schaffen

+ natürliche Erwartungen werden nicht erfüllt und dadurch aufgebrochen

-> Menschen sind nur fragmentierte Subjekte und da wird angenküpft!

-> KG will neue Perspektiven/Alternativen aufzeigen ->Zeit zum Nachdenken schaffen

z.Bsp: du hast immer den Gedanken, dass dein Arbeitsplatz dich nicht zufrieden stellt

und dich alles daran nur noch ärgert, doch leider musst du ja geld verdienen, um zu überleben...

doch gibt es da nicht noch andere Möglichkeiten?

Aktionsbeispiel:

+ bei der SHELL wird das S abmontiert und es entsteht der Wortlaut HELL

-> kann jedeR anders interpretieren, auch wenn von der/die AktionistIn sicherlich

mit einer politischen Intention daran gegangen ist

+ist jedoch nicht die Absicht, dass auch jedeR genau das so versteht wie die/der AktionistIn

-> "Interpretationsvariabilität": absichtlich offene Interpretation ( "Denkfreiräume"), frei nach Umberto Eco

+ Macht findet durch vorgegebene Interpretationen statt, also gilt es gerade einen offenen Raum zu schaffen

b Überidentifizierung

+ Nähe statt Distanz gesucht

+ tabuisierte Themen offen und massiv darstellen d.h. genau an / in dem Punkt ernst nehmen wo

diese lapidarisiert / verharmlost werden

+ an Bruchstellen ansetzen

z.Bsp: vermehrte Videoüberwachung auf öffetnlichen Plätzen mit Sprüchen wie entgegenen

"Ja wir wollen noch mehr Überwachung!

Ist ja alles so gefährlich hier! Wor müssen ja dem Terrorismus vorbeugen! Am liebsten auch noch Kameras auf den Toiletten!

Ist ja nur für unsere Sicherheit!"

+ funktioniert nur, wenn sich eine Person aus der funktionierenden, machtdurchzogenen Gesellschafft (zumindest äußerlich)

auf diese Weise äußert, wenn diese Aussage von einem "offensichtlichen Linken" kommt, wirkt es wohl eher unglaubwürdig

+ es muss auf solch eine Aktion ein ABER entgegen kommen, ansonsten ist der Sinn / die Absicht nicht angekommen

(und die Aussage somit legitimiert)

z.Bsp:

-> Verborgenen Widerspruch (Bruchstellen) genau ausfindig machen

Taktiken:

+ subversive Affirmation

+ Camouflage

+ Fake

+ Collage / Montage

+ Entfremdung/ Umdeutung

 

ausführliches Protokoll

ausführliches Ergänzung

Das Prinzip der Verfremdung meint die subtile Veränderung der Darstellung des Gewohnten. Durch die Veränderung sollen neue Aspekte sichtbar gemacht und Widersprüche aufgedeckt werden, soll Raum für ungewohnte Lesarten von gewöhnlichen Geschehnissen geschaffen werden und Bedeutungsverschiebungen stattfinden, sollen normalisierte Machtbeziehungen aufgedeckt werden:

 

„Mit Verfremdung in einen Kommunikationsprozeß einzugreifen bedeutet, bestehende Formen, Ereignisse, Bilder und Vorstellungen aufzugreifen und ihren normalen Verlauf oder ihr gewöhnliches Erscheinungsbild zu verändern. Solche Veränderungen können zunächst ein Gefühl der Verwirrung hervorrufen, und zwar, weil jede aufgrund ihrer Sozialisation innerhalb dieser Gesellschaft ein Grundwissen über Kulturelle Grammatik hat, das ihre Wahrnehmung vorstrukturiert [...] Die daraus entstehende Verwirrung soll es dem Publikum ermöglichen, zumindest momentan auf Distanz zu der Situation zu gehen: Sie kann einen kritischen Blick auf die üblichen Wahrnehmungsmuster von Sachverhalten oder Ereignissen ermöglichen." (Handbuch 2001: 41)

 

Das Prinzip der Verfremdung – bei den Situationisten das Détournement – ist dabei nicht nur eine subversive und destruktive Methode, sondern kann auch positive Wirkungen haben, wenn der Moment der Verwirrung als Wegweiser für gesellschaftsveränderndes Handeln begriffen, die scheinbare Normalität in Frage gestellt wird. (vgl. Handbuch 2001: 48) Denn wenn, wie Eco es dargestellt hat, die durch die Verfremdung hervorgerufene Mehrdeutigkeit die Aufmerksamkeit des Rezipienten konzentriert, interpretatorische Anstrengung verlangt und so gegebenenfalls Strukturen überdacht werden, können sich neue Perspektiven öffnen. (vgl. Eco 1987d: 350ff.)

 

Demgegenüber bedeutet das Prinzip Überidentifizierung, sich konsequent innerhalb der Logik der herrschenden Ordnung zu positionieren „[...] und sie an dem Punkt anzugreifen, an dem sie am verwundbarsten ist: mitten im Zentrum." (Handbuch 2001: 54) Das heißt, gesellschaftlich bekannte Aspekte offen anzusprechen, dabei aber gerade den Schwerpunkt auf Themen zu legen, die allgemein bekannt und zugleich tabuisiert sind. Die Überidentifizierung mit Denkmustern, Werten und Normen der herrschenden Logik, soll das Blickfeld für Sachverhalte und Konsequenzen öffnen, die sozial verdrängt werden. Hintergrund dessen ist die Annahme, dass Kritik oft wirkungslos bleibt und ironische Distanzierung möglicherweise eher stabilisierend als subversiv wirkt. Also entscheidet sich die Kommunikationsguerilla für ein Durchbrechen der Logik, indem sie sich mittels subversiver Affirmation „[...] weiter mit der Logik des herrschenden Systems identifiziert, sie ungebrochener ernst nimmt als das System selbst es tut (tun kann)." (Handbuch 2001: 54)

Affirmation meint Zustimmung zu den gegebenen Verhältnissen, die Methode der subversiven Affirmation meint im Marx`schen Sinne die „[...] versteinerten Verhältnisse dadurch zum tanzen [zu] zwingen, daß man ihnen ihre eigene Melodie vorsingt! Man muß das Volk vor sich selber erschrecken lehren, um ihm Courage zu machen." (vgl. Marx 1843/44: 381, Hervorhebung im Original): Jedes Thema enthält bestimmte Implikationen, die zwar allgemein bekannt sind, aber dennoch unausgesprochen und tabuisiert bleiben. Diese Implikationen werden von der Kommunikationsguerilla als wesentliche Bestandteile des Systems und zugleich als dessen mögliche Bruchstellen ausgemacht. Das Autorenkollektiv geht dabei davon aus, dass eine Überidentifizierung mit dem System den damit Konfrontierten kaum Möglichkeiten lässt, sich selber davon zu distanzieren. (vgl. Handbuch 2001: 56ff.) 1977 schreibt der Künstler und Wissenschaftler Bazon Brock zur Strategie der Affirmation:

 

„Affirmative Strategie konfrontiert das explizite Selbstverständnis, die Handlungslegitimationen von jemand, der einen Aussagenanspruch erhebt, mit der tatsächlichen Konsequenz seines Handelns. Dabei wird in der Regel ein erheblicher Widerspruch aufzudecken sein. Aus dieser Konfrontation folgt dann entweder die Aufgabe der offensichtlich falschen Handlungslegitimationen oder eines Selbstverständnisses, oder aber es folgt daraus eben ein anderes Handeln." (Brock 1977)

 

Subversive Affirmation im Sinne der Kommunikationsguerilla bedient sich der Zustimmung zu politischen Sachverhalten: Eine affirmative Variante ist der übertriebene Applaus bei öffentlichen Veranstaltungen, der in ein ‚Ausjubeln‘ übergehen kann oder die schon beschrieben Jubeldemonstration. Dabei basiert die subversive Aktion darauf, dass die ‚falschen‘ Leute das ‚Richtige‘ tun, beziehungsweise das ‚Richtige‘, also das konventionell Erwartbare, in einer ‚falschen‘ Situation geschieht. Die Strategie der subversiven Affirmation kann nach Brock beispielhaft in der Geschichte des Narren – von Eulenspiegel über den Hauptmann von Köpenick bis zum braven Soldaten Schwejk – gefunden werden, wobei gerade die Figur des Schwejk für die Kombination von wörtlich-nehmen und kreativer Regelinterpretation steht. (vgl. Brock 1977)

Nach den Verfassern des Handbuches ist subversive Affirmation dann am wirkungsvollsten, wenn sie eine oszillierende Wahrnehmung bewirkt, „[...] wenn die Übertreibung offensichtlich genug ist, daß sie irritiert und verunsichert, aber doch so versteckt bleibt, daß sie nicht eindeutig zuordenbar und identifizierbar ist." (Handbuch 2001: 81) Vor allem bei politischen Ereignissen, die von sich aus eine entsprechende Öffentlichkeit schaffen, bestehe mit subversiver Affirmation die Möglichkeit, die laufende Diskussion anzugreifen und hegemoniale Positionen zu diskreditieren. (vgl. Handbuch 2001: 82) Allerdings merken die Autoren an, dass es nicht einfach sei, mittels einer übertriebenen Affirmation verborgene Bruchstellen effektiv anzugreifen: „Während eine mißglückte Verfremdung schlimmstenfalls belanglos, als folgenloses postmodernes Spielchen wirkt, kann eine mißglückte Überidentifizierung das Gegenteil des Beabsichtigten bewirken." (Handbuch 2001: 56f.)

 

Die beiden Grundprinzipien der Kommunikationsguerilla – Verfremdung und Überidentifizierung – lassen sich mit unterschiedlichen Methoden und Techniken, die sich teilweise auch überschneiden, umsetzen, können einzeln oder kombiniert eingesetzt werden und sind im Sinne eines bereitgestellten Werkzeugkastens auch erweiterbar. (vgl. Handbuch 2001: 5)

Die Vielfalt von Interventions- und Aktionsmöglichkeiten der Kommunikationsguerilla und deren Zusammenspiel soll im Folgenden exemplarisch anhand der kampagnenförmigen Imageverschmutzung aufgezeigt werden.

 

4.4. Exkurs: Imageverschmutzung – Fake und Subvertising im Kampagnenkontext

Imageverschmutzung beschreibt eine Praxis, die auf verschiedenen Techniken der Kommunikationsguerilla aber auch auf den

 

„[...] militanten ‚Klartext‘ zurückgreift. Imageverschmutzung zielt darauf, den Ruf einer Person, einer Gruppe, einer Partei, einer Stadt oder eines Landes nachhaltig zu schädigen und so denjenigen einen Strich durch die Rechnung zu machen, die sich (zumeist auf Kosten anderer) positiv darstellen und mit dem Image einer schönen heilen Welt brüsten. Das ist besonders dann wirksam, wenn Dritte (z.B. Konsumentinnen, Urlauberinnen oder eine Jury) mit von der Partie sind, deren Handeln oder Nichthandeln durch ein schlechtes Image des ‚Opfers‘ beeinflußt werden könnte " (Handbuch 2001: 149, Hervorhebungen im Original)

 

Gerade das Konzept der Imageverschmutzung zeigt eine konkrete Analyse der gesellschaftlichen Ordnung und der Bedeutung symbolischer Macht durch die Kommunikationsguerilleros, denn ein Image ist eine Bedeutungskonstruktion der besonderen Art: Es ist eine konstruierte fiktionale Größe, an der sich orientiert werden kann und – bei Betrachtung der Public Relations – auch orientiert werden soll:

Wie Klaus Merten und Joachim Westerbarkey aus konstruktivistischer Perspektive schreiben,

ist das Image ein strukturiertes Schema, welches sich der Mensch von einem Objekt entwirft, vor allem in Bezug auf Objekte (Personen, Organisationen etc.), über die keine eigenen Erfahrungen oder Wissensbestände beschafft werden können. Das Image erzeugt diese sozusagen hilfsweise, ist aber weder stabil noch objektiv, sondern vielmehr veränderbar und selektiv, weshalb es laufend verändert und stabilisiert werden muss. Im Kontext der Public Relations wird das Image, um eine gewisse Konstanz zu bewahren, durch ein Logo ergänzt, welches im Gegensatz zum Image dauerhaft gleich bleibt. (vgl. Merten / Wersterbarkey 1994)

Die Konstruktion von Images ist die zentrale Aufgabe der Public Relations und ein Angriffspunkt für die Kommunikationsguerilla. Dabei ist die

 

„[...] kampagnenförmige Imageverschmutzung [...] wohl am deutlichsten an der Funktionsweise der Massenmedien ausgerichtet. Sie zielt auf deren Eigenschaft der massenhaften Verbreitung von Information ab, wobei sie die Marketingstrategien von Konzernen, Parteien und Regierungen mit deren eigenen Waffen zu schlagen versucht. Imageverschmutzung spielt sich zwar nicht ausschließlich in den Massenmedien ab, ist aber auf deren unfreiwillige Komplizenschaft angewiesen, um ein negatives Image aufbauen zu können [...]" (Teune 2004: 70)

 

Es ist nach Teune eine Methode, die sich explizit auf der Ebene von symbolischer Macht und symbolischer Politik bewegt und die Logik der symbolischen Ordnung, also die Strukturen der Repräsentation herrschender Verhältnisse und materieller Macht, auf der Ebene der Zeichen verwendet. Bei der Imageverschmutzung geht es nicht um ein Agieren innerhalb dieser Ordnung, sondern um ein direktes Angreifen ihrer Legitimität:

 

„[...] Ziel einer Strategie, die die Legitimität symbolischer Macht in Frage stellen will, muß es sein, Kontingenz und Willkürlichkeit ihres Anspruches aufzudecken und ihre Euphemisierungen zu durchbrechen. An Stelle einer Wahrheit, die commensense geworden ist, setzt sie eine mögliche andere." (Teune 2004: 45)

 

Eine radikale symbolische Politik im Kontext der Imagebeschmutzung erkennt an, dass die Relevanz der Symbolik im Zusammenhang mit ökonomischen Erfolgen steigt, und zieht daraus den Umkehrschluss, dass subversive Politik genau dort angreifen muss, um zu versuchen, durch das – im Rahmen einer Kampagne kontinuierliche – Beschmutzen von Images den ökonomischen Erfolg zu beeinträchtigen (vgl. autonome a.f.r.i.k.a. gruppe 2001: 122) Am Beispiel der „Deportation Class" Kampagne soll die Funktionsweise der Imageverschmutzung aufgezeigt werden, bevor auf Fake und Subvertising als zentrale Techniken eingegangen wird:

Nach dem Tod des sudanesischen Flüchtlings Amir Ageeb während seiner Abschiebung an Bord eines Lufthansafluges im Mai 1999 begann die von der antirassistischen Initiative „kein mensch ist illegal" getragene Kampagne „Deportation Class – Gegen das Geschäft mit der Abschiebung". Diese Imageverschmutzungskampagne richtet sich in erster Linie gegen das Geschäft, welches Fluggesellschaften wie die Lufthansa AG mit der Abschiebung von Flüchtlingen machen und hat sich zum Ziel gesetzt, solange Druck auf den Lufthansa Konzern auszuüben, bis dieser das Geschäft mit Abschiebungen aufgibt. Dafür wird das Image der Lufthansa, welches auf der Annnahme beruht, Reisen mache Spaß und diene alleine dem Zweck des Urlaubes und der Erholung, gezielt durch die Sichtbarmachung der alltäglichen Abschiebepraxis angegriffen – statt der ‚Business Class‘ wird die preisgünstige ‚Deportation Class‘ beworben und in den Vordergrund gerückt. (vgl. autonome a.f.r.i.k.a. gruppe 2001)

 

Die Kampagne startete 1999 mit einem Wettbewerb, bei dem Plakatentwürfe eingereicht werden sollten, die sich kritisch mit der Abschiebepraxis der Lufthansa auseinandersetzen. Im

Februar 2000 konnten 30 Entwürfe begutachtet werden, welche die Images, Schriftzüge, Begriffe und Logos der Lufthansa verwendeten und durch Veränderung und Rekomposition deren Abschiebepraxis exponierten. Eine Wanderausstellung der Plakate und Hintergrundinformationen zur bundesdeutschen Abschiebepraxis und den Geschäften der Lufthansa AG folgte und wurde in zahlreichen Städten gezeigt. Auf der Basis der vielfältigen Plakatentwürfe entstanden in der Folge gefälschte Homepages, diffamierende Filmspots, gefälschte Lufthansa-Werbeanzeigen und Informationsbroschüren, die das Image der Lufthansa zu dekonstruieren suchten. Außerdem fanden unterschiedlichste Aktionen auf Flughäfen, vor Reisebüros und den Jahreshauptversammlungen der Lufthansa-Aktionäre statt, bei denen auch „FlugbegleiterInnen gegen Abschiebung" mitmischten und sich als Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Lufthansa AG ausgaben. (vgl. autonome a.f.r.i.k.a. gruppe 2001: 113ff.)

 

Die ganze „Deportation Class" Kampagne baut auf dem Image des Lufthansa Konzerns auf und versucht durch eine Verwendung des bekannten Images in einem anderen Kontext, durch

kreativen Straßenprotest, Camouflage der Mitarbeiteruniformen, durch einen verfremdeten Werbeauftritt der Lufthansa AG, im öffentlichen Raum, im Internet, auf Werbetafeln usw. das positive Image der Lufthansa kontinuierlich zu beschädigen. Aus Sicht der Aktivisten gelang es bislang, im Kontext der umfangreichen Kampagne eine breite Öffentlichkeit zu erreichen und auf die Mitverantwortung der Lufthansa bei der bundesdeutschen Abschiebepraxis aufmerksam zu machen. Dabei handelt es sich nicht um eine Boykottkampagne, vielmehr werden Fluggäste und Flugpersonal zur Zivilcourage und zum Handeln gegen Abschiebungen aufgerufen. Dies blieb bisher nicht ohne Wirkung:

Die Pilotenvereinigung Cockpit forderte ihre Mitglieder auf, sich in jedem einzelnen Fall davon zu überzeugen, dass Passagiere freiwillig mitfliegen und ‚passengers not willing to travel‘ nicht zu transportieren. Nach der Jahreshauptversammlung 2000 kündigte der Vorstandssprecher der Lufthansa AG an, Verhandlungen mit der Bundesregierung über die Befreiung von der Beförderungspflicht für sogenannte ‚deportees‘ zu führen. Diese Ankündigung blieb folgenlos, da die Verhandlungen bislang nicht geführt worden sind. (vgl. Schneider 2000)

 

Nicht folgenlos blieb allerdings eine zeitgleich mit der Jahreshauptversammlung am 20. Juni 2001 durchgeführte Onlinedemonstration auf dem Internetportal der Lufthansa AG. Die virtuelle Protestaktion, die ordnungsgemäß angemeldet worden war, wurde von insgesamt 150 Initiativen und Gruppen aus dem In- und Ausland unterstützt. Über 13.000 Menschen beteiligten sich an dem virtuellen Sit-In und über 1,2 Millionen Seitenaufrufe führten dazu, dass die Lufthansa-Homepage zeitweise nicht mehr erreichbar war. Diese Form des Internetaktivismus, das virtuelle Sit-In, war eine Übertragung gewaltfreier Blockadeaktionen von der Straße ins Netz, eine Aktion die ein breites Medienecho fand. Dieses Echo lässt sich dadurch erklären, dass die Onlinedemonstration mit Aktionen im nicht-virtuellen Raum verknüpft war, die erste in Deutschland initiierte Onlinedemonstration war und dadurch, dass sie juristische Folgen nach sich zog. (vgl. autonome a.f.r.i.k.a. gruppe 2005: 201f.) Denn der Konzern reagierte auf die Onlinedemonstration mit juristischen Klagen, die zu Ordnungsgeldern und der zeitweiligen Sperrung der Kampagnen-Homepage führten. Außerdem wurde gegen die Nutzung der Lufthansa-typischen Farbkombinationen und die Verwendung des Schriftzuges auf den Plakaten geklagt, da sich der Konzern durch einzelne Plakate denunziert sah. (vgl. Junge 2001)

Aus Sicht der autonomen a.f.r.i.k.a. gruppe zeigt diese Kampagne die „[...] Vielfältigkeit des möglichen Umgangs mit den Symbolen der Macht und des Konsums auf Plakaten." (autonome a.f.r.i.k.a. gruppe 2001: 115) Konfrontiert mit dem Sonderangebot der Lufthansa ‚Deportation Class‘ müssten die Rezipienten entscheiden, ob es sich bei diesem Angebot

 

„[...] um menschenverachtende Geldmacherei oder um ein legitimes Marketinginstrument handelt. Durchschaut er/sie die Deportation-Class als Fake, so kann er/sie es dennoch nicht einfach als absurde Verleumdung abtun – zu nah ist die Logik der Narration an der echten Lufthansa-Ideologie. Egal, für welche Lesart der/die RezipientIn sich entscheidet – die einmal gestellten Fragen bleiben an der Lufthansa hängen." (autonome a.f.r.i.k.a. gruppe 2002: 6)

 

Die Aktionen und Interventionen im Kontext der „Deportation Class" sind nur symbolischer Art, haben aber konkrete Folgen, da die antirassistisch motivierte Imageverschmutzung neben dem großen Medienecho auch eine öffentliche Debatte über die bundesdeutsche Abschiebepraxis nach sich gezogen hat. (vgl. Schneider 2000) Die autonome a.f.r.i.k.a. gruppe betrachtet die Kampagne gegen Lufthansa, deren Intensität seit 2001 nachgelassen hat, bislang als erfolgreich, da unter anderem

 

„[...] die Form der professionellen Selbstdarstellung perfekt imitiert wurde, während die Bedeutung durch konsequente Überspitzung in ihr Gegenteil verkehrt wurde – vom ‚Wir Fliegen sie hin.‘ der Lufthansa zum ‚Wir fliegen sie raus.‘ der Deportation Class." (autonome a.f.r.i.k.a. gruppe 2002: 6)

 

Dieses Kampagnenbeispiel zeigt, wie innerhalb einer solchen verschiedene Methoden der Kommunikationsguerilla zusammenwirken können. Im Fall der Kampagne „Deportation Class – Gegen das Geschäft mit der Abschiebung" wurde zum Zwecke der Imageverschmutzung unter anderem mit Fakes, subversiver Affirmation und Subvertisingtechniken gearbeitet:

 

Dabei ist das Fake aus Sicht des Autorenkollektiv des Handbuches eine Mischung aus Imitation, Erfindung, Verfremdung und Übertreibung herrschender Sprachformen und „[...] eines der beliebtesten Betätigungsfelder von Kommunikationsguerilleras." (Handbuch 2001: 65) Ein Fake soll die Stimme der Macht möglichst perfekt imitieren, um für eine bestimmte Zeitspanne in ihrem Namen und mit ihrer Autorität sprechen zu können. Es wird durch die Verwendung von anerkannten Zeichen, einem amtlichen Briefkopf oder bekannten Logo, legitimiert. Wie am Beispiel der Lufthansa gezeigt, wird dies von der vom Fake betroffenen Institution oder Person als massiver Angriff verstanden und kann ein Dementi nach sich ziehen. (vgl. Handbuch 2001: 67) Hinter dieser Technik steht die Absicht, einen Kommunikationsprozess innerhalb der Massenmedien in Gang zu bringen, bei dem es um die durch das Fake veränderte Struktur der Kommunikationssituation geht, also um die Sichtbarmachung von Herrschaftsverhältnissen. Das Fake entfaltet „[...] seine Wirksamkeit im Verlauf des Prozesses, der der Aufdeckung folgt, in der Kette von echten und falschen Dementis, womöglich ergänzt durch weitere Fakes oder Fälschungen." (Handbuch 2001: 65)

Dabei geht es nicht unbedingt um eine Etablierung von Gegendiskursen, sondern um die Störung dessen, was Foucault als Ordnung des Diskurses beschreibt, um das Umstürzen der Regeln, wer wann was sagen darf und wer nicht, (vgl. Foucault 1993) um die Irritation des Konsenses, wie sie Eco 1978 beschreibt (vgl. Eco 1987b) sowie um ein dekonstruktivistisches Hinterfragen der Rolle der Massenmedien als Sprachrohr politischer Autoritäten.

Den Resonanzboden für Fakes bilden die Massenmedien, denn nach der Veröffentlichung eines Fakes in den Medien können und sollen weitere echte und falsche Dementis publiziert werden, so dass die Medien subversiv für andere Inhalte verwendet werden können. Fakes sind daher besonders in Situationen effektiv, die durch ein starkes Machtgefälle charakterisiert sind, in denen relevant ist, wer etwas sagt und nicht was genau gesagt wird:

 

„Scheinbar sind es die lokalen Behörden die zum Aids-Check verdonnern. Aussage und Sprecher oszillieren: Einerseits glaubt die anständige Bürgerin an die Anständigkeit ihrer Obrigkeit in Sachen Privatsphäre und zweifelt daher an dem Schreiben, andererseits meldet sie sich möglicherweise zum Aidstest an, weil sie eben dieser anständigen Obrigkeit die totale Kontrolle der ‚Volksgesundheit‘ dennoch zugesteht." (Handbuch 2001: 67, Hervorhebung im Original)

Bei einem Fake soll also – wie auch bei allen anderen Methoden der Kommunikationsguerilla – eine Spannung zwischen Form und Inhalt aufgebaut werden, die ein Osszilieren der Bedeutung hervorrufen kann, denn so können Kommunikationsbarrieren überwunden und trotz allgemeiner Informationsübersättigung Aufmerksamkeit erreicht werden. (vgl. Handbuch 2001: 64) Das Fake, dass mit der Interpretationsvariabilität von Botschaften spielt und subversive Lesarten in die verfälschten Texte einschleust, beruht dabei taktisch auf einem Paradoxon, da es einerseits möglichst wenig als Fake erkennbar sein soll, zugleich aber einen Kommunikationsprozess auslösen soll, in dem klar wird, dass es sich um eine Falschinformation handelt. (vgl. Handbuch 2001: 68)

 

Eco stellte schon 1978 Fälschungen und deren Auswirkungen auf die Kulturelle Grammatik in den Mittelpunkt eines Essays: In „Die Fälschung und der Konsens" zeigt er, wie Fälschungen das „feinmaschige Konsensgewebe" (Eco 1987b: 165) zersetzen können, und beschreibt das Zusammenspiel von Fake und Dementi in den Medien. Doch letztendlich führen nach Eco permanente Störaktionen nicht weiter, denn gewisse Konsensformen werden dadurch nur gestärkt. Als eine solche Konsensform nennt Eco ‚die Wahrheit‘, an die sich zu halten sozialer Konsens sei und die durch Fälschungen letztlich gefestigt werde. (vgl. Eco 1987b: 167)

 

Subvertising meint die Produktion und Verbreitung von Anti-Werbung oder Werbeparodien und ist im Rahmen der Kommunikationsguerilla eine explizit konsumkritische Praxis. Wie am

Beispiel der Lufthansa gezeigt, werden Texte und Bilder der Werbeindustrie benutzt, um Anzeigen oder Werbekampagnen durch Entwendung und Verfremdung zu dekonstruieren, wobei der Irritationseffekt durch das Verwenden von Stilmitteln der Werbung in unerwarteten Momenten und Zusammenhängen geschaffen werden soll. (vgl. Handbuch 2001: 104f.) Denn durch

 

„[...] Entwendung von Bildern, Begriffen und Texten aus der hegemonialen Ästhetik oder aus den Diskursen der Macht kann deren zumeist verschleierte ideologische Funktion augenfälliger vorgeführt und dekonstruiert werden, als es durch analytischen Klartext möglich wäre." (Handbuch 2001: 88)

 

Anhand der dargestellten Imageverschmutzungskampagne wird eine Überschneidung und formale Ähnlichkeit von Kommunikationsguerillatechniken und Werbung sichtbar: „[...] Verfremdung ist nicht an und für sich subversiv. Es sind erst Kontexte und Art und Weise der Umsetzung, die ihre Wirkung bestimmen." (Handbuch 2001: 52) So wie die zentralen Elemente der Werbestrategen von der Kommunikationsguerilla verwendet und für den politischen Kontext instrumentalisiert werden, so bedienen sich andersrum Werbefachleute des Konzeptes der Kommunikationsguerilla. Der Guerillataktik bedienen sie sich insofern, als dass sie von vorneherein Werbung produzieren, die in sich schon mit Verfremdungen arbeitet und zwar vor allem dann, wenn sie es auf ein junges, urbanes Zielpublikum abgesehen haben, denn Subversion verkauft sich. (vgl. Schmidt 2005)

 

„Die Subversion der Subversion passt in das Konzept des Guerilla Marketing, das darauf abzielt, die Immunisierung gegen Werbung, die viele Menschen aufgebaut haben, zu überlisten und die Kaufaufforderung in deren Bewußtsein zu schleusen" (Schmidt 2005: 150, Hervorhebung im Original)

 

Aus Sicht des Autorenkollektivs sei es daher Aufgabe der Kommunikationsguerilla solche politischen oder kommerziellen Vereinnahmungsversuche und Rekuperationen taktisch flexibel zu kontern und die Grenzen der bestehenden Ordnung immer wieder neu zu überschreiten. (vgl. Handbuch 2001: 52)

 

Hinter der dargestellten dekonstruktivistischen und subversiven Praxis der Kommunikationsguerilla stehen theoretische Überlegungen, die sich in drei zentralen Annahmen konkretisierten lassen, welche im Folgenden untersucht werden: Erstens festige Kommunikation und deren Codes Herrschaftsverhältnisse und Machtbeziehungen, die in der Kulturellen Grammatik Ausdruck finden. Zweitens wird davon ausgegangen, dass diese Codes subversiv dekonstruiert werden können, um die Verfasstheit der herrschenden Verhältnisse sichtbar zu machen ohne dabei eine direkte ‚Klartextinformation‘ zu vermitteln, wobei das Verständnis von Orten und Räumen sowie der eigenen Verortung konzeptionell relevant ist. Die dritte Annahme geht davon aus, dass mittels subversiver Dekonstruktion neue Codes gesetzt werden können.

 

 

Hanna Keding

Aus- Bewertung von Gegenöffentlichkeit

Gegenöffentlichkeit - Aus- und Bewertung

G.öff, ja Vermittlung von Infos, aber naja, ob und wie wird’s dann aufgenommen, verarbeitet, in die Tat umgesetzt.

G.öff. wird überschätzt.

G.öff. ist ein hilfloses Mittel zur Mobilisierung der Masse.

G.öff. als alternative Öffentlichkeit fünktioniert.

G.öff. als Anreiz zur Mobilisierung ja, aber es braucht dann auch direkte Kommunikation, um eine Handlungsoption zu haben.

G.öff. zielt ja auch auf eine kollektive Praxis (Vgl. Definition), es bedarf demnach eines Kollektives!

Baudrillard, Jean

Kritik an der Mediatisierung

Nur das Grafitti an der Wand…

Durch die Kommunikation via Maschine entsteht eine Reduktion der Subjekt-Kommunikation auf Maschinen-Kommunikation und das Subjekt verschwindet (auch ein bisschen Virilio, oder?)

Besser: direkte Kommunikation auf der Straße…

Foucault

Die Ordnung des Diksurses → Diskurstheorie

Tabus in der Kommunikation:

Tabu des Gegenstandes

Ritual der Umstände

Tabu des Sprechers

Grundlage der kulturellen Grammatik

(Einwegkommunikation, Rollenspiele/Tabus)

Aufbrechen der kulturellen Grammatik mittels

Kommunikationsguerilla

Richtet sich gegen Sinn und Form der vorgegebenen Kommunikation

Jeder, jederzeit, überall

Enzensberger (1970): Baukasten zu einer Theorie der Medien

Medien manipulieren und Medien werden manipuliert.

Die Frage ist nicht, ob oder wie die Medien manipuliert werden, sondern wer sie manipuliert.

Alle (die Masse) sollen senden und empfangen. Medien als Konsumtions- und Produktionsmittel.

Dann hebt sich die Manipulation auf.

Kritik: Enzensbergers Annahme, die richtigen linken Leute senden und empfangen die richtigen linken Inhalte, ist zu „optimistisch-sozialistisch".

 

Diskussion

Die Frage der Reichweite impliziert die Frage: was will ich erreichen.

Baudrillard hasst Enzensberger: Vorwurf der Scheindiskussion…? Flusser???

Sind wir eigentlich weiter gekommen?

Jedes Mal Revolution, Hype: Buchdruck, Radio, Fernsehen, Internet.

Ja: nach 200 Jahren Buchdruck kann in der westlichen Welt fast jeder lesen, nicht mehr nur eine Elite in Kutten.

→ Zugang erweitert

Es geht um die Frage der Nutzung: nix mit emanzipatorischen, politischen Zielen.

Schlagwörter

  • Publizistik, Kommunikationswissenschaft, Publizistikwissenschaft, Massenkommunikation, Massenmedien, Journalismus, Medienforschung, Kommunikationsforschung, Informationswissenschaft
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