Anrechenbar in folgenden Studienordnungen: Bachelor 2003, 2006; Diplom 1992, 2003, 2006, 2007

Politische Ökonomien in Ländern des Südens stehen oft vor besonderen Herausforderungen. Ihre Kontextbedingungen unterscheiden sich in vielen Aspekten von denen der wirtschaftlich „entwickelten“ Ökonomien des Nordens: teilweise aus Kolonialzeiten geerbte nicht diversifizierte Exportsektoren, Abhängigkeiten vom Weltmarkt und internationalen Organisationen, alte und neue Schulden, Armut und extreme Ungleichheit, ein großer informeller Sektor, politische Instabilität etc. Im Laufe der zurückliegenden Jahrzehnte gab es verschiedene Ansätze, die Beziehung zwischen Wirtschaft, Staat und Gesellschaft einerseits und nationaler Ökonomie und Weltmarkt andererseits zu gestalten. Im Proseminar soll analysiert werden, was aus diesen Erfahrungen zu lernen ist, welche gesellschaftlichen und politischen Wechselwirkungen bei ökonomischen Transformationsprozessen entstehen und welche aktuellen Strategien jenseits der traditionellen Polarisierung von Binnen- und Weltmarktorientierung zu erkennen sind.

Ziel des Proseminars ist es, die spezifischen Probleme der politischen Gestaltung peripherer Ökonomien (auch in ihrem Verhältnis zum Norden) herauszuarbeiten und zusammen mit den Lösungsansätzen theoretisch zu reflektieren.

Dieses Proseminar richtet sich an Studierende des 1. Semesters und vermittelt – angebunden an den inhaltlichen Teil – grundlegende Techniken und Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens (Litera­tur­recherche, Referieren, Entwicklung wissen­schaft­licher Fragestellungen, Schreiben einer Hausarbeit etc.).

Die Literatur ist in einem Reader und auf Blackboard erhältlich, die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte erforderlich.