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Kinderreport 2017 bestärkt die Forderung der DVpB: Überwältigende Bevölkerungsmehrheit für eine Stärkung der politischen Bildung an Schulen – Deutsche Vereinigung für Politische Bildung (DVpB) fordert mehr Unterrichtszeit

In einer im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerks durchgeführten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap sprechen sich 89% der Befragten für die Stärkung der politischen Bildung an allgemeinbildenden Schulen aus.

Zum Kinderreport 2017

News vom 14.02.2017

Ergebnisse der Umfrage für den Kinderreport

Um demokratische Überzeugungen und Fähigkeiten bei jungen Menschen zu fördern, halten 92 Prozent der Befragten mehr Geld für die Kinder- und Jugendarbeit für sinnvoll. Als weitere wichtige Maßnahmen werden eine Stärkung des Gesellschaftskundeunterrichts in den Schulen (89 Prozent) und die stärkere Berücksichtigung von Kinder- und Jugendinteressen in der Politik (83 Prozent) befürwortet. Sehr verbreitet sind darüber hinaus Meinungen, dass Trainerinnen und Trainer in Sportvereinen Vorbilder in Sachen Demokratie sein sollten (79 Prozent), und dass politische Bildung Pflichtfach in der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern sowie Erzieherinnen und Erziehern (78 Prozent) sein sollte. Eine Ausweitung der Mitbestimmungsrechte von Kindern und Jugendlichen halten 66 Prozent für sinnvoll, politische Bildung schon ab der Grundschule 48 Prozent.

„Die Vermittlung von Demokratiefähigkeit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das geringe Vertrauen Erwachsener in die Fähigkeit von Kindern und Jugendlichen, die Demokratie in Deutschland auch zukünftig zu bewahren, erfüllt uns mit Sorge. Gleichzeitig bietet der Kinderreport 2017 aber auch Hinweise auf Strategien zur Stärkung unserer Demokratie durch eine Förderung demokratischer Kompetenzen bei Kindern und Jugendlichen. Wenn diese Förderung von nachhaltiger Wirkung sein soll, muss sie frühzeitig ansetzen und vor allem milieuübergreifend erfolgen“, betont Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes. „Demokratie normiert unser Zusammenleben und gibt den geregelten Rahmen für politische Entscheidungs- und Gestaltungsprozesse vor. Sie ist aber nur dann verwirklicht, wenn jeder einzelne sie unabhängig vom Alter als Möglichkeit zur Selbstentfaltung begreift und gleichzeitig die vielfältigen Meinungen und Bedürfnisse anderer nicht aus dem Blick verliert. Wir müssen unsere Demokratie mit Leben füllen, ihre Voraussetzungen bewahren und sie offensiv gegen Bedrohungen verteidigen – und zwar jeden Tag aufs Neue“, so Krüger weiter.

„Demokratische Bürgerrechte und soziale Sicherheit dürfen weder hierarchisiert, noch gegeneinander aufgerechnet werden. Das ist eine meiner zentralen Lehren, aus dem Scheitern des real existierenden Sozialismus. Und sie bleibt aktuell angesichts zunehmend fataler Defizite des real existierenden Kapitalismus“, sagt Petra Pau, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages.

Zum Kinderreport 2017 des Deutschen Kinderhilfswerkes

Überwältigende Bevölkerungsmehrheit für eine Stärkung der politischen Bildung an Schulen – Deutsche Vereinigung für Politische Bildung fordert mehr Unterrichtszeit

Die Deutsche Vereinigung für Politische Bildung (DVPB) fordert mehr und bessere politische Bildung an den allgemeinbildenden Schulen ab der fünften Klasse. Nur wenn politische Bildung durchgehend unterrichtet wird, können sich Kinder und Jugendliche ein sachgerechtes Urteil zu den gegenwärtigen politischen, sozialen und ökonomischen Problemen bilden. Nur dann entwickeln sie Demokratiekompetenz, denn die Entwicklung demokratischer Überzeugungen braucht Zeit. Politische Bildung benötigt deshalb eine angemessene Verankerung in der Stundentafel.

Diese bildungspolitische Forderung teilt die DVPB mit einer überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung. In einer Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerks haben sich 89% der befragten Erwachsenen für die Stärkung der politischen Bildung an Schulen ausgesprochen. So sollen demokratische Überzeugungen bei Kindern und Jugendlichen gefördert werden.

Die DVPB fordert ein Pflichtfach für politische Bildung an allen allgemeinbildenden Schulen ab Klasse 5 im Umfang von zwei Wochenstunden. Dieses Fach muss politische, ökonomische, kulturelle und soziale Herausforderungen aufgreifen und mögliche Lösungen im Lichte demokratischer Werte diskutieren. Dafür bedarf es ausgebildeter Lehrkräfte. Der verbreitete Missstand des fachfremd erteilten Politikunterrichts muss rasch beendet werden.

Das Deutsche Kinderhilfswerk hat unter dem Eindruck der Bundestagswahl und der Verletzbarkeit demokratischer Gesellschaften und ihrer Werte seinen Kinderreport 2017 auf die Demokratiekompetenz von Kindern und Jugendlichen bezogen.

Zu Internetseite der Deutschen Vereinigung für politische Bildung (DVpB) Landesverband Berlin

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