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Lehre

Ziel des CSDSO ist es Studierende, die sich für die Problematik der Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung interessieren, Gelegenheit zu wissenschaftlicher Beschäftigung mit diesem Thema zu geben und dies unter politikwissenschaftlichen, rechtlichen historischen, soziologischen, ökonomischen und/oder anthropologischen Aspekten. Dadurch soll es ermöglicht werden einen möglichst breiten und interdisziplinärer Zugang zu dem Thema zu bekommen. Die Resonanz auf diesen Grundgedanken ist bisher sehr stark und die nachstehend aufgeführten Arbeiten zeugen in ihrer Qualität und ihrer Bandbreite davon, daß hier über die Jahre ein wissenschaftlicher Lehr- und Lernbedarf bestand, der bis zur Gründung des CSDSO vor zwei Jahren leider nicht erfüllt wurde. Die Gründe dafür bedürften einer weiteren eingehenden Analyse. Wichtig ist jedoch, daß diese Thematik sich durch die Arbeit des CSDSO als ganz normaler Forschungs- und Lehrgegenstand etabliert hat und weder auf Universitätsebene tabuisiert noch als „Betroffenheitswissenschaft“ einer Minderheit abqualifiziert werden kann. Letzteres wäre genau so unsinnig als wenn man die „Gender Studien“, die inzwischen einen festen Platz an den Universitäten einnehmen, in dieser Weise beurteilen würde.

Wichtig ist auch, dass durch diesen Bereich der Lehre und Forschung ein Beitrag zur internationalen Attraktivität und Vernetzung der FU geleistet werden kann. Es fällt auf, dass viele der entstandenen studentischen Arbeiten von Studierenden aus aller Welt angefertigt wurden und die Zahl der ausländischen Studierenden, die sich an der Arbeit des CSDSO beteiligen, ist stetig steigend .

In einer Stadt, in der Magnus Hirschfeld aufgrund seiner Arbeit auf diesem Gebiet von den Nationalsozialisten verfolgt wurde, in der das Mahnmal für ermordete und verfolgte Homosexuelle wiederholt geschändet wird, ist es wichtig diese Thematik auf Dauer als integrierten Lehr- und Forschungsgegenstand angemessen zu berücksichtigen. Dies ist gerade in der heutigen Zeit wichtig, da es trotz aller nach außen gezeigter Toleranz in Schulen, Familien, Betrieben und Universitäten keineswegs so ist, dass Homosexuelle ihr „So sein“ als völlig selbstverständliche Lebensweise zeigen können, sondern sie oft in Angst und permanenter offener und versteckter Anfeindung und Ausgrenzung leben müssen. Nicht zu sprechen von den 76 Ländern, in denen Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität strafrechtlich verfolgt werden und von den 8 Ländern in denen immer noch Lesben, Schwule, Bisexuelle und transidente Menschen mit dem Tode bestraft werden. Warum dies so ist und wie Abhilfe zu schaffen wäre, sollte auch an Universitäten thematisiert werden und gerade in Berlin sollte das nicht so schwer einzusehen sein.

Die nachfolgend genannten Arbeiten, die in Projektgruppen, Hauptseminaren, oder als Bachelorarbeit und als Diplomarbeit entstanden sind können im Center auf Anfrage mit dem Einverstädnis der AutorInnen eingesehen werden.

  • Homophobie im Nationalsozialismus und in den Gründungsjahren der BRD. Kontinuität einer Stigmatisierung, Patrick Hand, Diplomarbeit, 2008
  • Erinnerungskultur und Gedenkstättenpolitik zur Verfolgung Homosexueller in Deutschland, Christoph Schumacher, PK, SS 2007/WS 2007/8
  • Gesetzliche und gesellschaftliche Diskriminierung von Minderheiten in der Bundesrepublik Deutschland, Felix Cornelsen, Diplomarbeit, 2008
  • Probleme der Europäisierung der deutschen Rechtsordnung dargestellt am Beispiel der Umsetzung der europäischen Antidiskriminierungsrichtlinie 2000/43/EG. Andrej Lang, Diplomarbeit, 2008
  • Nationale Gesetzgebung zur Umsetzung der Antidiskriminierungs-Richtlinien der EU, Ronald Wenke, Diplomarbeit, 2008
  • „Act up“, Aids und die Homosexuellen in Frankreich, Noemi Cayron, SS 07
  • Die gleichgeschlechtliche Ehe aus gesellschaftlicher und rechtlicher Perspektive im Kontext der Konstituierung des Lebenspartnerschaftsgesetzes (LPartG) für gleichgeschlechtliche Paare, Lena Sophie Knepper, HS, WS 2007/08
  • Sexuality and Homophobia in southern Africa, Peris Hornberger, PK, WS07/08

  • Die Sozial- und Kulturanthropologische Wissenschaft und das Phänomen der Homosexualität, Larissa Hassoun, HS, WS07/08
  • Contra Naturum- Homosexualität im Mittelalter und der frühen Neuzeit, Jasmin Bildek, HS, WS 07/08
  • Homosexuelle Orientierung und Militärdienst, Jiyun Kim, PK, WS 07/08
  • Spezielle Merkmale der Diskriminierung von Homosexualität auf dem Land, Jana Celeste Lewerenz, HS, SS 07
  • Die Geschichte des § 175 in der Bundesrepublik Deutschland, Janine Heinrich, HS, WS 07/08
  • Die Verfolgung Homosexueller im Nationalsozialismus- geplante Massenvernichtung? Nadja Makella, HS, WS07/08
  • Die (Un)Freiheit sexueller Orientierung in Slowenien, Doroteja Enceva, HS, WS 2007/8
  • Der US Supreme Court und die amerikanischen Sodomiegesetze- Signale für die gesellschaftliche Debatte zur Homosexualität, Lisa Monz, WS 2007/8
  • Menschenrechtsverletzungen, Diskriminierung und Verfolgung in Usbekistan, Andriy Shvets, PK, SS 2007
  • Neue Christliche Rechte und Homosexualität in den USA, Patrick Hand, PK, SS 2007
  • Sexuelle Revolution? Die gesellschaftliche und rechtliche Liberalisierung in den 1960/1970 Jahren, Lene Marie Beyerlein, BA-Arbeit, 2008
  • Geteilte Diskriminierung. Unterschiedliche Diskriminierung von Schwulen und Lesben, Mareike Himme, PK, SS 2007
  • Die Umsetzung der Antidiskriminierungsrichtlinien der EU- Best Practice, Ronald Wenke, PK, SS 2007
  • Spezielle Merkmale der Diskriminierung von Homosexualität auf dem Land, Jana Celeste Lewerenz, HS, SS 2007
  • Der Kampf um das Recht für die homosexuelle Ehe in Frankreich, dargestellt anhand der Ehe von Begles am 4. Juni 2004, Camille Serre, Essay, SS 2007
  • Die Instrumentalisierung homophober Einstellungen zur Machtkonsolidierung nach dem 30. Juni 1934, Philipp Rothe, HS, WS 2007/8
  • „Das Monster ist weg - wir sind keine 175er mehr“. Die Geschichte des § 175 StGB in der Bundesrepublik Deutschland, Janine Heinrich, HS, WS 2007/8
  • Universalismus vs. kulturellem Relativismus –unvereinbare Gegensätze? Ecem Oskay, PS, SS 2008
  • Die Situation homosexueller Menschen in Polen. Eine empirische Studie, Monika Glabiak, HS, SS 2007
  • „Hate Crimes“ gegen sexuelle Minderheiten. Ein Vergleich der Rechtstraditionen und der Gesetzgebung der Vereinigten Staaten von Amerika und der Bundesrepublik Deutschland, Carl Gauffin, PK, WS 2007/8
  • David gegen Goliath- Lobbyismus für sexuelle Minderheiten am Beispiel des LSVD, Christian Schulze, HS, WS 2007/08
  • Die EG-Gleichberechtigungsrichtlinie und das Urteil des EuGH vom 17.10.1995, Christiane Rhode, HS, SS 2007
  • Homosexualität in Russland und in den Nachbarländern Ukraine und Weißrussland, Demyan Burjak, PK, SS 2007
  • Katholische Kirche und Gleichberechtigung von Homosexuellen in Europa, Eine kritische Untersuchung zur Haltung der römisch-katholischen Amtskirche gegenüber homosexuellen Lebensweisen und zu Auswirkungen amtskirchlicher Diskriminierungen am Beispiel der Bundesrepublik Deutschland unter Berücksichtigung der Richtlinie 2000/78/EG und des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG), Henric Bauer, Diplomarbeit, 2007