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Transfer von Politikinstrumenten zur Stromeinsparung (TRANSPOSE)

Principal Investigator:
[Projektleitung verlinken]

Verbundkoordination des Gesamtprojektes:  Prof. Doris Fuchs, Ph.D., Westfälische Wilhelms-Universität Münster und Dr. Kerstin Tews, Forschungsstelle für Umweltpolitik, FU Berlin

Research Team:

Max Breitsprecher

Funding:

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF)

Term:
Apr 01, 2008 — Aug 31, 2011
Contact Person:
Dr. Kerstin Tews

Projektpartner:

Öko-Institut e.V. /Universität Kassel, Institut für Psychologie, Sozial- und Innovationspsychologie, Universität Konstanz, Lehrstuhl für Materielle Staatstheorie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Praxispartner:

Verbraucherzentrale NRW, Wittenberg Zentrum für Globale Ethik e.V. (WZGE), Northern Alliance for Sustainability (ANPED)

Fachkonferenz: Stromsparen in privaten Haushalte >>

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Projektbeschreibung

Der Stromverbrauch in deutschen Haushalten wächst ungebrochen und seine hohe Primärenergieintensität hat Folgen für Umwelt und Versorgungssicherheit. Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass es vielfältige Potenziale zur Stromeinsparung im Haushalt gibt. Warum jedoch werden diese Möglichkeiten so selten ausgeschöpft? Handeln Verbraucher und Verbraucherinnen unvernünftig oder ist ihnen das Klima egal oder wissen sie nichts über diese Möglichkeiten?

Das Forschungsvorhaben geht von der Annahme aus, dass es eine Reihe von Hemmnissen gibt, die es individuell rational handelnden Verbrauchern und Verbraucherinnen verbieten oder erschweren, sparsamer und effizienter mit Strom umzugehen. Diese Hemmnisse sind bisher nur unvollständig thematisiert und untersucht. Das Forschungsteam vermutet, dass sie sich nur über eine Veränderung der wahrgenommenen Handlungsrestriktionen überwinden lassen. Daher sind politische Steuerungsinstrumente gefragt, die es individuell rational machen, effizienter und sparsamer mit Strom umzugehen. Blockaden für einen nachhaltigen Stromkonsum lassen sich z.B. durch die Bereitstellung von handlungsrelevantem Wissen, durch praktische Handlungsangebote, Feedbacks, Anreize und die Eröffnung von Chancen für ein koordiniertes Handeln reduzieren. Mögliche Instrumente reichen von Transaktionskosten senkenden Maßnahmen zur Stärkung der Verbrauchermacht (u.a. Produzenten-Konsumenten-Dialoge), zu Public Private Partnerships, Effizienzfonds und Top-Runner-Ansätzen).

Aber wie können die wirksamsten Instrumente identifiziert werden? Ein gängiger Ansatz ist die Suche nach „good practice“ in anderen Ländern. Dabei wird oft naiv angenommen, dass (1.) ein niedriger Stromkonsum tatsächlich auf die eingesetzten Instrumente zurückzuführen ist und dass sich (2.) diese Instrumente einfach in andere nationale Kontexte übertragen lassen. Daraus ergibt sich eine erhebliche Einschränkung der Relevanz und Effektivität bisheriger Politikstudien.

Der Projektverbund nimmt diese Problemstellung auf. Das Projekt entwickelt politische Strategien der Förderung von nachhaltigem Konsum beim Stromverbrauch von Privathaushalten, wobei sowohl der Erwerb von Produkten als auch ihre Nutzung berücksichtigt werden. Ziel des Verbundes ist es, in enger Zusammenarbeit mit Stakeholdern auf den deutschen Kontext angepasste Politikinstrumente zu entwickeln und den Prozess zur Umsetzung anzustoßen. Dies erfolgt in vier Schritten:

  1. Rahmenanalyse: Identifizierung von Einsparpotenzialen, Erhebung eines Instrumenten-Portfolios, Feststellung der Preiselastizität.
  2. Ableitung und Identifizierung wirksamer Politikinstrumente: Entwicklung eines integrierten psychologisch-soziologischen Handlungsmodells, Durchführung einer quantitativen ländervergleichenden Policy-Analyse
  3. Mikrofundierung: Durchführung qualitativer Fallstudien zum Nachvollzug der Wirkungsweisen von Politikinstrumenten
  4. Transferbedingungen und Politikimport: Durchführung einer Transferanalyse und -katalyse

 

Publikationen

Tews, Kerstin: Stromeffizienztarife für Verbraucher in Deutschland? Vom Sinn, der Machbarkeit und den Alternativen einer progressiven Tarifsteuerung, FFU-Report 05-2011, Forschungszentrum für Umweltpolitik, FU Berlin, 57 S.

Tews, Kerstin (2010): Politikinstrumente zur Förderung des Austauschs von Nachtstromspeicherheizungen. Good Practice aus Dänemark. TRANSPOSE Working Paper No. 8. Forschungszentrum für Umweltpolitik, FU Berlin, Berlin, 40 S. (PDF-Download)

Tews, Kerstin (2009): Politische Steuerung des Stromnachfrageverhaltens von Haushalten. Verhaltensannahmen, empirische Befunde und Politikimplikationen. TRANSPOSE Working Paper No. 5. Forschungszentrum für Umweltpolitik, FU Berlin, 33 S. (PDF-Download) 

Tews, Kerstin (2009): Politische Steuerung des Stromkonsums privater Haushalte. Portfolio eingesetzter Instrumente in OECD-Staaten. TRANSPOSE Working Paper No. 2. Forschungszentrum für Umweltpolitik, FU Berlin, 38 S. (PDF-Download)