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CFP: Vulnerabilität und Resilienz in der Betreuung von Geflüchteten

News vom 23.03.2016

Erste Konferenz des Netzwerks Flüchtlingsforschung

„65 Jahre Genfer Flüchtlingskonvention“

6.-8. Oktober 2016, Universität Osnabrück

In der gegenwärtigen Lage der sog. „Flüchtlingskrise“ sind Kommunen herausgefordert, in sehr kurzer Zeit eine Vielzahl an Notunterkünften für geflüchtete Menschen einzurichten. Gleichzeitig kommen in den Notunterkünften geflüchtete Menschen mit sehr unterschiedlichen Hintergründen, Bedürfnissen, Vulnerabilität(en), aber auch Fähigkeiten und Resilienz(en) zusammen. Die Betreiber dieser Unterkünfte sind sowohl aus dem Feld der Sozialarbeit wie bspw. die Arbeiterwohlfahrt (AWO), als auch Organisationen des klassischen Katastrophenschutzes wie Deutsches Rotes Kreuz (DRK) oder Malteser oder haben einen gewerblichen Hintergrund wie private Anbieter. Diese verschiedenen Organisationen weisen in ihrer bisherigen Wirkungsgeschichte sehr unterschiedliche Erfahrungen in diesem Arbeitsfeld auf und bringen daher ihre jeweils eigenen organisationsspezifischen Rationalitäten und Paradigmen von Sozialarbeit, Katastrophenhilfe und wirtschaftlicher Tätigkeit, aber damit auch ganz unterschiedliche Legitimationen und Standards in die  Betreuung von geflüchteten Menschen ein. Diese führen nicht nur zu sehr unterschiedlichen Perspektiven auf die Geflüchteten sowie deren jeweils spezifischen Vulnerabilität(en) und Resilienz(en), sondern auch daraus resultierenden temporalen Praktiken im Umgang mit diesen Vulnerabilität(en) und Resilienz(en): Von der Blindheit gegenüber derartigen Unterschieden, über die Verwaltung von Vulnerabilität bis hin zur (pro)aktiven Stärkung von Resilienz.

Für den bundesdeutschen Kontext ist dieses Feld sowohl für die konkrete Praxis als auch für die damit verbundene Forschung in dieser Dimension Neuland. Gegenwärtig sind sowohl für viele Organisationen völlig neue Praktiken, Verfahren und Strukturen im Entstehen, deren Auswirkungen auf ihre zukünftige Arbeit noch kaum absehbar sind. Zugleich werden entsprechende Studien- und Forschungsprojekte initiiert, die sich diesem neuen Wissensfeld widmen. Diese in diesem Panel sichtbar zu machen und erste Ansätze zu diskutieren ist ebenso ein Ziel wie die Integration internationaler Studien und Erfahrungen in diesem Bereich, um mögliche Transferleistungen von nationaler und internationaler Perspektive zu erbringen.   

Wir suchen inter- und transdisziplinäre Beiträge, die sich diesem Wissens- und Praxisfeld aus sozialwissenschaftlich informierter organisationstheoretischer, subjekttheoretische und/oder machtsensibler Perspektive theoretisch, empirisch oder aus Sicht eines Praxisakteurs widmen, und sich u.a. mit folgenden Fragen beschäftigen:

- Wie sehen unterschiedliche Perspektiven auf Vulnerabilität und Resilienz in der Betreuung von Geflüchteten aus und welche Folgen zeitigen diese in der konkreten Praxis?

- Wie können die Bedürfnisse der Geflüchteten und das „Angebot“ von Seiten der in diesem Bereich tätigen Organisationen und Helfer*innen verbunden werden?

- Welche Ansätze gibt es, die Bedürfnisse der Geflüchteten zu erfassen und in Passung mit den Strukturen der jeweiligen Organisationen zu bringen?

- Welche Lernprozesse finden innerhalb von Organisationen und/oder Notunterkünften, zwischen Organisationen und/oder Notunterkünften oder zwischen nationalen und internationalen Ansätzen statt?

 

Abstracts unter Angabe von kurzen Informationen zur Person von max. 400 Wörtern bitte an die Organisatoren des Panels:

Dr. Cordula Dittmer
Katastrophenforschungsstelle (KFS)
Freie Universität Berlin
Email: cordula.dittmer@fu-berlin.de

Daniel F. Lorenz, M.A.
Katastrophenforschungsstelle (KFS)
Freie Universität Berlin
E-Mail: daniel.lorenz@fu-berlin.de