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Inklusion, Emanzipation und Widerstand aus transnationaler feministischen und intersektionalen Perspektiven: Re-Lektüre feministischer Theorien

Inklusion, Emanzipation und Widerstand aus transnationaler feministischen und intersektionalen Perspektiven: Re-Lektüre feministischer Theorien

In diesem Forschungsschwerpunkt befassen wir uns mit der übergeordneten Fragestellung, wie verschiedene Strömungen des feministischen Denkens Fragen der Inklusion, Emanzipation und des politischen Widerstands theoretisch fassen. Im Kern geht es um die Frage, wie die Kernprinzipien der Freiheit, Gleichheit und individuellen Selbstbestimmung aus verschiedenen geschlechtertheoretischen Perspektiven reflektiert und erweitert werden. Historisch haben sich liberale, radikale ebenso wie sozialistische Feministinnen stets für das Recht von Frauen auf individuelle Selbstbestimmung und ihre Befreiung von patriarchalen Herrschaftsstrukturen eingesetzt. Allerdings stehen liberale Vorstellungen von individueller Selbstbestimmung und Emanzipation in der Kritik. Intersektionale sowie post- und dekoloniale feministische Theorien verweisen nicht nur auf die Verwobenheit verschiedener Ungleichheitsachsen, sondern legen darüber hinaus grundsätzlich ein anderes Verständnis von Emanzipation zugrunde, das über individuelle Freiheit und Chancengleichheit hinaus geht und das Subjekt der Emanzipation dezentriert. Emanzipation wird vielmehr kontextspezifisch und relational gefasst; als ein Prozess, in dem kollektive Aushandlungen von komplexen Ungleichheitsverhältnissen im Zentrum stehen. Welches Verständnis von „Kollektiv“ dabei zugrunde gelegt wird und wie dabei das Verhältnis zwischen individueller Freiheit und Autonomie auf der einen Seite und kollektiver Selbstbestimmung und Gemeinschaft auf der anderen Seite gefasst wird, steht im Zentrum unseres Forschungsinteresses.

Projekte

„Rethinking Individual Self-determination and Women’s Emancipation. Global South Feminism(s) and the Contestation of Liberal Feminist Thought“ (abgeschlossen), Kurzzeitprojekt im Rahmen des Exzellenzclusters „Contestations of the Liberal Script“.

Veröffentlichungen des Arbeitsbereichs

Çağlar, Gülay (2024): Geschlechtergerechtigkeit im liberalen Skript: Feministische Perspektiven und Kritik. In: Leviathan. Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft Jg. 52, Sonderband 42: Zur Kritik des liberalen Skripts. Innere Spannungen, gebrochene Versprechen und die Notwendigkeit der Selbsttransformation, hrsg. von Michael Zürn, 267-291. Open Access.

In Progress

Tosold, Léa; Çağlar, Gülay: Imaging Intersectionality. Contesting Individual Self-Determination on the Basis of Global South Anticolonial Feminist Perspectives on Body and Territory.

Tosold, Léa; Çağlar, Gülay: Rethinking Individual Self-determination and Women’s Emancipation: “Global South” Feminism(s) and the Contestation of Liberal Feminist Thought.

SFB 700
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