Was ist Technokratie? Politische Theorie und Ideengeschichte eines Kampfbegriffs
(15173)
Typ | Hauptseminar |
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Dozent/in | Prof. Dr. Daniel Schulz |
Raum | Ihnestr. 21/B Hörsaal |
Zeit | Di, 16-18 Uhr |
Nicht erst im Zeitalter der Digitalisierung wird die Frage nach dem Verhältnis von Technik und Politik relevant. Bereits zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts wurde diskutiert, ob nicht für politische Probleme technische Lösung gefunden werden könnten. Die dirigistische Kriegswirtschaft des deutschen Reiches wurde so nicht nur zum Vorbild für die sowjetische Planwirtschaft. Auch in den USA wurden diese Ansätze in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts als mögliche Rationalisierung im Rahmen der Massendemokratie diskutiert. Die politische Theorie hat diese Entwicklung von Beginn an kritisch begleitet. Das Seminar will daher die wichtigsten Texte behandeln, die sich mit der Herausforderung demokratisch legitimierter Politik durch Ansätze der technischen Effizienz und Steuerung beschäftigen. Ein Schwerpunkt wird dabei auf der politiktheoretischen und soziologischen Technokratiedebatte in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts liegen. Hierzu gehören u.a. Thorstein Veblen, Jacques Ellul, Helmut Schelsky, Jürgen Habermas, Hannah Arendt und Günther Anders. Dabei wird es im Seminar auch darum gehen, welche möglichen Perspektiven sich aus diesen Diskussionen für die heutige Frage nach der Digitalisierung ergeben.