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Do Legislatures Enhance Democracy in Africa?

Country cases examined in the DLEDA project

Country cases examined in the DLEDA project

DLEDA untersucht die Rolle von Parlamenten in der Demokratisierung ausgewählter Länder Afrikas. Die zentrale Frage lautet: Tragen parlamentarische Institutionen in autoritären Regimen zur Demokratisierung bei, oder stabilisieren sie vielmehr die bestehenden autokratischen Strukturen? Um diese Frage zu beantworten, wurden sieben afrikanische Länder analysiert, in denen umfassende Daten zu parlamentarischem Verhalten, politischem Dialog und Interaktionsmustern zwischen Regierung und Opposition erhoben wurden.

Methodik Das Projekt verfolgte einen Mixed-Methods-Ansatz, der qualitative und quantitative Methoden kombiniert. Dazu gehörten:

  • Inhaltsanalysen von Parlamentsdebatten zur Untersuchung der Gesetzgebungsprozesse

  • Vollerhebungen unter den Abgeordneten zur Erfassung biografischer und Meinungsdaten

  • Sozialnetzwerkanalysen zur Untersuchung der Kommunikationsmuster zwischen Regierungs- und Oppositionsabgeordneten

  • Prozess-Tracing zur Identifizierung kausaler Mechanismen zwischen parlamentarischem Verhalten und Demokratisierungsprozessen

Ergebnisse

  1. Parlamentarische Zusammensetzung:

    • ♂ In allen untersuchten Ländern waren die meisten Abgeordneten männlich (zwischen 63% in Uganda und 93% in Benin).

    • ✐ Der Bildungsgrad war überwiegend hoch, mit einem großen Anteil an Parlamentariern mit Universitätsabschluss (zwischen 54% in Kamerun und 95% in Uganda).

    • ⑴ Ein erheblicher Anteil der Abgeordneten war erstmals ins Parlament gewählt worden (zwischen 37% in Uganda und 77% in Botswana).

    • ☽ Der Altersdurchschnitt der Abgeordneten lag hauptsächlich zwischen 40 und 69 Jahren, mit nur wenigen jungen Abgeordneten unter 39 Jahren (zwischen 4% in Botswana und 21% in Tansania).

  2. Erwartungen der Wähler vs. Selbstverständnis der Abgeordneten:

    • In den meisten Ländern gaben Abgeordnete an, dass ihre Wähler vor allem die Bereitstellung öffentlicher Güter erwarten.

    • In Ländern wie Benin und Uganda spielte auch die Bereitstellung privater Güter eine größere Rolle.

    • Während Wähler häufig auf lokal sichtbare Entwicklung und Infrastrukturmaßnahmen fokussiert sind, sehen sich die Abgeordneten primär in ihrer Rolle als Gesetzgeber. Dies führte in fast allen untersuchten Ländern zu einer Diskrepanz zwischen Wählererwartungen und parlamentarischer Selbstwahrnehmung.

  3. Interaktion zwischen Regierung und Opposition:

    • In einigen Ländern (z. B. Kamerun, Uganda und Tansania) wurde eine intensive Zusammenarbeit zwischen Regierungs- und Oppositionsabgeordneten festgestellt.

    • In anderen Ländern (z. B. Benin und Botswana) war die Vernetzung zwischen Regierung und Opposition deutlich schwächer ausgeprägt, aber dennoch in erheblichem Ausmaß vorhanden.

    • Die Stärke der Regierungspartei scheint das Interaktionsmuster zu beeinflussen: In Kamerun und Tansania war der Austausch zwischen Regierung und Opposition hoch, aber in einem Kontext, in dem die Regierungspartei dominant ist.

Fazit

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