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Center for the Study of Discrimination based on Sexual Orientation

Adresse
Ihnestr. 22, Raum 218
Se­kre­ta­ri­at
N.N.
Telefon
030 - 838 52330 oder 838 - 56266

Sprech­zei­ten

Sprechstunde im Sommersemester : Mittwoch von 14.00 bis 15.00 Uhr

Anmeldung ist nicht erforderlich

Ziel der Arbeit des Center ist, die Ursachen und Folgen der Diskriminierung von Menschen in vielen Staaten der Welt aufgrund ihrer sexuellen Orientierung zu erforschen und das Thema auch in der Lehre interdisziplinär an einer der größten Deutschen Universitäten - der FU Berlin - auf die Tagesordnung zu setzen.

  • Angesichts der zunehmenden Aggressivität von Religionsgemeinschaften gegenüber Homosexuellen, ist es Aufgabe aufklärender Forschung, Rationalität in diese weltweite Wertediskussion einzubringen und somit ein Gegengewicht zu irrationalen Vorurteilen zu schaffen, die zur Verletzung von Würde, freier Lebensgestaltung und in nicht wenigen Fällen zur lebensbedrohender staatlich sanktionierter Verfolgung führen. So wird in 75 Ländern der Erde Homosexualität strafrechtlich bis hin zur Todesstrafe verfolgt.

  • Politikwissenschaft besonders auch im Selbstverständnis des Otto Suhr Instituts bedeutete immer, daß diese Wissenschaft beitragen soll, Lebensverhältnisse von Menschen zu verbessern. Es geht nicht nur um die abstrakte Suche nach dem guten Staat, der möglichst gerechten Weltordnung, sondern auch konkret darum, den einzelnen in seiner Würde und Freiheit zu schützen. In diesem Bemühen werden wir die Zusammenarbeit mit Berliner Initiativen, wie z. B. der Magnus Hirschfeld Gesellschaft, Queer Nations, dem Schwulen Museum, Instituten an der City University in New York oder der Universitäten Utrecht und Amsterdam und Organisationen wie Human Rights Watch und Amnesty International suchen.

  • Dies soll unter größtmöglicher aktiver Beteiligung interessierter Studentinnen und Studenten geschehen. Insofern ist das Center auch ein Versuch Studierende an Forschungsaktivitäten wie etwa in Yale direkt und selbstständig zu beteiligen. Von diesem Engagement hängt weitestgehend der Erfolg dieser Initiative ab. Zur Zeit haben sich 12 Studentinnen und Studenten bereit erklärt an der Arbeit des Centers teilzunehmen.

  • Neben der Forschung und Lehre soll die Thematik in Vorträgen und Konferenzen behandelt und die Zusammenarbeit mit Institutionen und Organisationen in aller Welt gesucht werden. Nachdem im Sommer Semester 2006 ein Hauptseminar mit dem Titel „Diskriminierung und Sexuelle Orientierung“ stattfand wird im Winter Semester 2006-2007 ein Projektkurs unter Leitung der Professoren Elworthy und Mengel zum Thema angeboten, an der ca. 20 Studentinnen und Studenten teilnehmen. Die Projektkursarbeit wird im Sommer Semester 2007 fortgesetzt.

  • Im Mittelpunkt der aktuellen Forschungsaktivitäten wird insbesondere die Frage stehen, wie die Freiheit sexueller Orientierung völkerrechtlich als elementares Menschenrecht anerkannt werden kann, und warum der Widerstand dagegen so vehement ist.

  • Wenn man sich in Erinnerung ruft, daß in einem der heutigen Hauptgebäude des Otto- Suhr-Institus,der Ihnestraße 22 eugenische Forschungen auch zur „Ausmerzung“ und „Heilbarkeit“ von Homosexualität stattfanden, und daß noch in der Bundesrepublik der unter den Nazis verschärfte § 175 bis 1969 viele Bürger allein aufgrund ihrer sexuellen Identität ins Zuchthaus brachte, wird die besondere Verantwortung auch der deutschen Politikwissenschaft deutlich.

  • Das Center ist Teil des Arbeitsbereiches von Prof. Mengel und in dessen Räumen in einer alten Dahlemer Villa nahe dem Hauptgebäude des Otto-Suhr-Instituts der Freie Universität Berlin untergebracht. Über Anfragen, Mitarbeit und Unterstützung freuen wir uns.

(CSDSO, Januar 2007)