Wintersemester 2006/2007
Fr, wö., 12.00-16.00, 21/E, (20.10.)
Univ.-Prof. Dr. Dr. Hans-Joachim Mengel, Priv.-Doz. Dr. Charles Elworthy
Die Freiheit der sexuellen Orientierung ist weder in vielen nationalen Gesellschaften noch in der internationalen Menschenrechtsdiskussion als selbstverständliches unabdingbares Grundrecht menschlicher Existenz anerkannt. Religionsgemeinschaften treten nach wie vor mit dem Anspruch auf, die sexuelle Orientierung von Menschen einem Werturteil zu unterziehen. Insofern tragen sie im großen Maße zur staatlichen Diskriminierung, Ächtung und Verfolgung von Menschen bei. Noch lange in der BRD galt der unter den Nazis verschärfte § 175 des StGB, der Bürger zu Tausenden ins Zuchthaus brachte. Im Dritten Reich wurden Homosexuelle mit dem Rosa Dreieck gekennzeichnet und in Konzentrationslager verbracht. Auch heute werden in zahlreichen Ländern Homosexuelle verfolgt, medizinisch zwangsbehandelt und diskriminiert, ohne dass dies ein Thema in der Menschenrechtsdiskussion wäre. In diesem PK soll die sexuelle Orientierung von Menschen als unabdingbares Menschenrecht herausgearbeitet werden. Es soll über einzelne Länder und die völkerrechtliche Ebene geforscht werden. Die Arbeit ist besonders auf Interdisziplinarität angelegt. Das Thema erfordert u. a. eine rechtliche, historische, soziologische Herangehensweise. Der PK wird eng an das neu am Lehrstuhl für Innenpolitik und Systemvergleich (Prof. Mengel) begründete “Center for Studies of Discrimination based on Sexual Orientation” (CSDSO) in der Ihnestraße 56 zusammenarbeiten.