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Forschungszentrum für Umweltpolitik der Freien Universität Berlin koordiniert ein europäisches Forschungsnetzwerk zur Beteiligung von Bürgern an der Energieversorgung

Das Forschungszentrum für Umweltpolitik (FFU) der Freien Universität hat sich erfolgreich um die Koordination eines internationalen Netzwerks zur Koordination zur Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an der Energieversorgung beworben. Im Mittelpunkt stehen sogenannte Bürgerenergieprojekte und Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften. Das Projekt wird von der Europäischen Union mit knapp drei Millionen Euro als Teil des Rahmenprogrammes für Forschung und Innovation Horizon 2020 gefördert. Davon entfallen knapp 590.000 Euro auf das FFU. Beteiligt sind neben dem FFU 15 Partnerorganisationen, darunter Forschungseinrichtungen, Think Tanks, Agenturen, Verbände sowie kleine und mittlere Unternehmen.

News vom 09.10.2020

Im Rahmen des Vorhabens COME RES – die Abkürzung steht für Community Energy for the uptake of renewables in the electricity sector. Connecting long-term visions with short-term actions –, sollen unter anderem Potenziale, Treiber, Barrieren, gesetzliche Rahmenbedingungen, Geschäfts- und Finanzierungsmodelle sowie Transferbedingungen im Zusammenhang mit Bürgerenergieprojekten und sogenannten Erneuerbare-Energien-Gemeinschaften untersucht werden; analysiert werden auch Positivbeispiele.

Neben dem FFU sind 15 weitere Partnerorganisationen aus neun europäischen Ländern beteiligt, die aus Forschungseinrichtungen, Think Tanks, Agenturen, Verbände und KMUs bestehen.

Die FFU-Koordinatorin Dr. Maria Rosaria Di Nucci betonte: „COME RES schließt zeitlich und inhaltlich an das Horizon 2020-Projekt WinWind zur Akzeptanz von Windenergie an, welches wir im Frühjahr 2020 abschließen konnten.“ Michael Krug, ebenfalls Koordinator am FFU unterstrich: „Damit können wir die Erkenntnisse aus dem WinWind-Projekt vertiefen und den Blickwinkel erweitern.“ Neben der Windenergie sollen Energietechnologien wie Photovoltaik und Speicherlösungen und insbesondere integrierte Ansätze wie Mikronetze oder virtuelle Kraftwerke untersucht werden.

Das Thema ist nach Einschätzung von Maria Rosaria Di Nucci und Michael Krug hochaktuell: Mit der neu gefassten Erneuerbare-Energien-Richtline wurden 2018 zum ersten Mal die Rechte und Pflichten von sogenannten Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften geregelt. Sämtliche EU-Mitgliedstaaten sind verpflichtet, bis Juni 2021 einen entsprechenden Regulierungsrahmen zu entwickeln. Die Projektpartner begleiten die Umsetzung des neuen EU-Rechtsrahmens in den Partnerländern und unterstützen nationale, regionale und lokalen Behörden in Regulierungsfragen und beim Kapazitätsaufbau. Darüber hinaus ist ein Vergleich der Umsetzung und Anwendung des neuen EU-Rechtsrahmens geplant.