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Gender role and justice attitudes (GRACE)

Institution:

Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie, Freie Universität Berlin, Faculty of Social Sciences, Department of Sociology, Hebrew University of Jerusalem

Förderung:

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Israeli Science Foundation (ISF)

Projektlaufzeit:
01.02.2026 — 31.01.2029

Die aktuelle Forschung zu Geschlechtsrolleneinstellungen weist drei wesentliche Defizite auf: Sie verwendet (1) Typologien dieser Einstellungen, die theoretisch nicht abgeleitet sind, (2) Messinstrumente, die die Rolle des Mannes im Haushalt nur unzureichend berücksichtigen und sie liefert bislang ein wenig differenziertes Bild zum Zusammenhang von Geschlechtsrolleneinstellungen und Religion bzw. Religiosität. Ziel dieses Projektes ist es, diese Defizite auf der konzeptionellen Ebene durch einen Rückgriff auf Ansätze der empirischen Gerechtigkeitsforschung auszugleichen. Dies ist sinnvoll, weil Geschlechtsrolleneinstellungen auf Vorstellungen bezogen sind, wie Vorteile und Lasten in einer Partnerschaft aufgeteilt werden sollten und welche Aufteilungen als gerecht oder ungerecht eingeschätzt werden. Auf der Grundlage dieser konzeptionellen Erweiterung und aufsetzend auf bestehenden und neu zu erhebenden Umfragedaten sollen die Zusammenhänge zwischen Geschlechterrolleneinstellungen und Gerechtigkeitseinstellungen innerhalb und zwischen religiösen Gruppen vergleichend untersucht werden. Dazu wird eine eigene registerbasierte Bevölkerungsumfrage in Deutschland und Israel mit surveyexperimentellen Elementen durchgeführt. Ziel ist es, die Heterogenität in Bezug auf Religion und Religiosität, kulturelle Traditionen, Familienstrukturen sowie soziale Institutionen und Politiken zur Erklärung von Geschlechtsrolleneinstellungen zu nutzen