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Archiv des Berufsfeldbereichs Politische

Forschung

Unser Archiv umfasst derzeit etwa 300 Hospitationsberichte, die einen vielschichtigen Einblick in die Praxis der arbeitnehmerbezogenen politischen Erwachsenenbildung und der außerschulischen politischen Jugendbildung verschiedenster Institutionen seit Ende der 70er Jahre ermöglichen.

Die Bildungsreformen der siebziger und achtziger Jahre brachten in mehreren Bundesländern, darunter West-Berlin, Bildungsurlaubs- bzw. Arbeitnehmerweiterbildungsgesetze. Abhängig Beschäftigte haben seither die Möglichkeit, sich – meist für eine Woche pro Jahr - für berufliche und politische Weiterbildung unter Fortzahlung ihres Lohns/Gehalts freistellen zu lassen. Das gleiche gilt seit 1972 bundesweit für Betriebsratsmitglieder.

Diese neuen Möglichkeiten führten zu einem Aufschwung der arbeitnehmerbezogenen politischen Erwachsenenbildung und außerschulischen Jugendbildung. Bildungsstätten in öffentlicher, gewerkschaftlicher und "freier" Trägerschaft entwickelten neue Konzepte und Modelle für Wochenkurse der politischen Arbeitnehmerbildung. "Bildungsurlaub" wurde zu einem Begriff für den Aufschwung politischer Erwachsenenbildung in Anknüpfung an und Weiterentwicklung von Traditionen der Arbeiterbildung. Inhaltlich standen anfangs die Situation der ArbeitnehmerInnen (bzw. der Auszubildenden) und ihre Rechte und Handlungsmöglichkeiten im Mittelpunkt, aber schon früh gab es eine Ausweitung hin zu ökologischen, allgemeinpolitischen und internationalen Themen. Die Frauenbewegung entwickelte seit den 70er Jahren methodisch und inhaltlich eigene Formen und Akzente des Bildungsurlaubs und der Erwachsenenbildung.

Das Otto-Suhr-Institut, für dessen AbsolventInnen politische Erwachsenenbildung seit je ein wichtiges Berufsfeld war, reagierte auf diese Entwicklung mit einem neuen Seminartyp. Zwischen 1978 und 1996 fanden zweisemestrige Seminare des Hauptstudiums (Spezialisierungsseminare bzw. Projektkurse, stets mit Wochenexkursionen in Bildungsstätten) statt, die anfangs "Theorie und Praxis des Bildungsurlaubs", später "Theorie und Praxis der politischen Erwachsenenbildung" hießen. Mit Ausnahme des Wintersemesters 2004/05 und des Sommersemesters 2005 gibt es seit 1996 keine zweisemestrigen Seminare mehr. Die Tradition der Integration von Theorie und Praxis wird in den meisten Lehrveranstaltungen des Berufsfeldorientierungsbereichs jedoch fortgesetzt.

An der Leitung der Spezialisierungsseminare war stets Prof. Dr. Bodo Zeuner beteiligt; Ko-DozentInnen waren nacheinander Dr. Hans Kastendiek, Dr. Karl Lauschke, Dipl.-Pol. Regine Steinhauer, Dipl.-Päd. Cornelia Muth, Dipl.-Pol. Imke Scheurich, Dipl.-Pol. Audrey Podann; TutorInnen waren Hedwig Gertz, Gudrun Schneider-Nehls, Michael Stobbe, Susanne Blome, Imke Scheurich, Stefan Müller, Audrey Podann, Anne Sander. In diesen Seminaren war es Pflicht der Studierenden, in den Semesterferien eine Hospitation in einer Bildungsstätte zu absolvieren und darüber einen ausführlichen Bericht zu verfassen, der dann im zweiten Semester Gegenstand der Seminardiskussion war.

Auf diesen Berichten beruht das Archiv. Die etwa 300 Hospitationsberichte (1978 bis Ende der 90er Jahre) stehen – in Absprache mit den Verantwortlichen für den Berufsfeldbereich - für wissenschaftliche Auswertungen, Dissertationen und Studienabschlussarbeiten zur Verfügung.

Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die MitarbeiterInnen des Berufsfeldbereichs.

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Schlagwörter

  • Politische Erwachsenenbildung, Außerschulische Jugendbildung, Otto-Suhr-Institut, Freie Universität Berlin
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