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Vortrag und Ortsbegehung | Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik und die Erinnerungspolitik der Max-Planck-Gesellschaft

30.05.2022 | 18:00 c.t. - 19:45

Im Rahmen des vom Projekt "Geschichte der Ihnestraße 22" ausgerichteten OFFENEN HÖRSAALS "Eugenik – Entmenschlichung – Erinnerung" spricht Carola Sachse (Universität Wien) über "Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik und die Erinnerungspolitik der Max-Planck-Gesellschaft“.

Im Anschluss Begehung des ehemaligen Geländes des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik mit dem Team des Projekts „Geschichte der Ihnestraße 22“.

Wenn in öffentlichen Debatten oder internationalen Medien von der NS-Medizin die Rede ist, rückt immer wieder das ehemalige Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik in den Fokus. Die Verbindungen dieses zu seiner Zeit weithin anerkannten Forschungsinstituts zu den medizinischen Verbrechen eines Josef Mengele im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz machen es vor allem für überlebende Opfer zu einem herausragenden lieu de mémoire. Diese exzeptionelle wissenschaftshistorische Bedeutung des Areals für ethische Fragen der Biowissenschaften wird im Umgang mit dem gut erhaltenen und wie selbstverständlich für gegenwärtige universitäre Belange genutzten Gebäude bis heute nicht hinreichend erkennbar. Zwar hat die Max-Planck-Gesellschaft bereits 2001 ihre historische Verantwortung für die Teilhabe ihrer Vorgängerinstitution, der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, an den biowissenschaftlichen NS-Verbrechen eingestanden. Aber bis heute entzieht sie sich ihrer Verpflichtung zu einer aktiven und nachhaltigen Erinnerungspolitik.

Carola Sachse ist Universitätsprofessorin (i.R.) am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien und hat dort von 2004 bis 2016 unterrichtet. Von 2000 bis 2004 leitete sie das Forschungsprogramm der Max-Planck-Gesellschaft zur Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus. Seit 2017 ist sie Gastwissenschaftlerin am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin.

Zeit & Ort

30.05.2022 | 18:00 c.t. - 19:45

Fachbereich Rechtswissenschaft, Hörsaal 1, Van't-Hoff-Straße 8, 14195 Berlin-Dahlem (U Thielplatz, mit Aufzug).
Der Hörsaal ist barrierefrei zugänglich.

Weitere Informationen

Anmeldungen bitte an ihne22@polsoz.fu-berlin.de

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