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Folge #21 mit Gerda Hasselfeldt

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Der Verzicht eines CSU-Urgesteins öffnete ihr den Weg in die Bundespolitik: Als Franz-Josef-Strauß 1987 sein Bundestagsmandat nach nur einem Monat zurückgab, rückte Gerda Hasselfeldt für ihn nach. Schon zwei Jahre später wurde sie Bauministerin im Kabinett Kohl und verärgerte sogleich den Koalitionspartner FDP, weil sie beim Thema Mietrechtsänderungen eher sozialdemokratischen Positionen zuneigte. Mehr als ein Vierteljahrhundert später hatte die Niederbayerin fast alle Ämter bekleidet, die in der Bundespolitik möglich sind. Hasselfeldt war u.a. Ministerin, Bundestagsvizepräsidentin, schließlich erste weibliche Vorsitzende der CSU-Landesgruppe und genoss dabei über Parteigrenzen hinaus großen Respekt. Den wohl größten Konflikt in ihrer politischen Laufbahn erlebte sie mit ihrer eigenen Parteispitze und als sie auf dem Höhepunkt der Flüchtlingsbewegung zwischen den Unionsvorsitzenden Seehofer und Merkel stand. 2017 schied die „stille Diplomatin“ (Münchner Merkur) nach 30 Jahren aus dem Bundestag aus.

Zu „unter 3 – dem phoenix-Politik-Podcast“ kommt Gerda Hasselfeldt nun als Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes. Auch in dieser Position ist sie – mal wieder – die erste Frau. Da drängen sich für den Politikwissenschaftler Thorsten Faas (@wahlforschung) und den phoenix-Korrespondenten @ErhardScherfer Fragen zum Thema Frauen in der Politik förmlich auf. Hintergründiges erhoffen sich die „unter 3“-Gastgeber aber auch zu Gerda Hasselfeldts Erfahrungen nach ihrem Wechsel von der Bundespolitik in die Verbandsarbeit sowie zum Zusammenspiel der beiden Bereiche. Und da gibt es einen hochaktuellen Anlass, denn die DRK-Präsidentin beklagt, dass sich die Bundesregierung zu wenig um den Zivil- und Katastrophenschutz kümmert – auch und gerade im Hinblick auf die Corona-Pandemie. Und auch zu der kann unsere Gästin sehr persönlich berichten.