Folge #26 mit Kevin Kühnert
Schon jetzt gilt er als „politische Ausnahmeerscheinung“ (Cicero) oder gar als „Popstar der SPD“ (FAZ-SO). Fakt ist, dass der im Jahr des Mauerfalls geborene Kevin Kühnert ziemlich zügig unterwegs ist in der SPD: Landesvorsitzender der Berliner Jusos 2015, Juso-Bundesvorsitzender 2017, stellvertretender Parteivorsitzender 2019. Für 2021 plant er den Einzug in den Bundestag. Wer den Fußballfan und Parteilinken Kühnert bis dahin nicht kannte, kommt spätestens seit der jüngsten Bundestagswahl nicht mehr an ihm vorbei: Erst zwang er seiner Partei eine teilweise erbittert geführte Kontroverse um die Beteiligung an einer Großen Koalition auf. Zwei Jahre später wurde er gar der „Pate der neuen Parteispitze“ (Der Spiegel), indem er mit seinen Jusos massiv für Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans warb.
Mit der Wahl in die Parteiführung wurde es etwas ruhiger um Kühnert. Jüngst machte er aber doch wieder Schlagzeilen, als er den Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg für seine Bundestagskandidatur beanspruchte und damit genau den, auf den auch der scheidende Regierende Bürgermeister Müller gesetzt hatte. Kühnert weiß also, wie man was wird, und gewährt FU-Politikprofessor Thorsten Faas (@wahlforschung) und phoenix-Hauptstadtkorrespondent @ErhardScherfer „unter 3“ gewiss Einblick in die Prozesse hinter den Kulissen, in denen um Ämter und Mandate gerungen wird. Selbstverständlich wird dabei auch ein Blick auf den Umgang miteinander sowie auf Lage und Zukunft der Sozialdemokraten generell nicht fehlen dürfen. Denn wie sagte Kühnert in der „tageszeitung“ auf die Frage zu einer GroKo nach 2021: „Nur über meine Leiche – also politisch gesehen.“