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Folge #33 mit Claudia Roth

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Sie habe, schrieb weiland „Die Welt“, „die Gabe zur fürsorglichen Massenmobilisierung“. Die Frankfurter Rundschau vernahm derweil „identitätsstiftende Botschaften“. Das war 2001 und gemeint war Claudia Roth, seinerzeit Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. Davor - und danach - waren die Kommentare über sie nicht immer so wohlgesonnen. Nicht selten wurde die in Augsburg aufgewachsene Politikerin für ihr konsequentes Eintreten für grüne Ziele als „linker Störenfried“ bezeichnet oder ihr Engagement für Minderheiten und Menschenrechte als „moralischer Rigorismus“ (Die Tageszeitung) eingestuft. Von ihrer Grundhaltung abgebracht hat sie das bis heute allerdings nicht. Und so bescheinigte ihr etwa die Süddeutsche Zeitung, auch durch das „repräsentative Rollenfach“ der Bundestagsvizepräsidentin habe sie nichts von ihrer Authentizität eingebüßt. Haltung und Positionen, eigene Ideale und die der eigenen Partei werden folglich fast zwangsläufig Themen sein, mit denen Politikwissenschaftler Thorsten Faas und phoenix-Hauptstadtkorrespondent @ErhardScherfer in die erste „unter 3“-Folge des neuen Jahres gehen. Mit Claudia Roth gibt es aber auch darüber hinaus Gesprächsstoff genug: die aktuelle Impfdebatte etwa, ob der Klimaschutz unter Corona leidet oder wohin die Grünen in diesem Jahr steuern. Da „unter 3“ aber auch gerne hinter die Kulissen guckt, kommt ihrer Rolle als Bundestagsvizepräsidentin eine mindestens genauso große Bedeutung zu. Wie nie zuvor herrscht im 19. Deutschen Bundestag inzwischen oftmals eine Atmosphäre, die mit sachlichem Streit nichts mehr zu tun hat. Was aber tun Präsidium und Ältestenrat, um wieder in ruhigeres Fahrwasser zu kommen, zumindest aber das Debattenfass nicht völlig überlaufen zu lassen? Und was gehört eigentlich sonst noch alles zur Aufgabe einer Bundestagsvizepräsidentin?