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Nachruf Bodo Zeuner

Das Otto-Suhr-Institut trauert um Professor Dr. Bodo Zeuner. Er war von 1978 bis 2007 an unserem Institut als Hochschullehrer für den Bereich Politische Erwachsenenbildung mit dem Schwerpunkt Arbeiterbildung tätig. Er forschte und lehrte außerdem zu Gewerkschaften und Arbeitsbeziehungen, Rechtsextremismus und Parteien. Mit der Vorlesung „Einführung in die Politikwissenschaft“, die er 1989 gemeinsam mit Gesine Schwan aus der Taufe hob, hat er maßgeblich dazu beigetragen, dass aus einem politisch-ideologisch gespaltenen Institut wieder eine streitbare Einheit wurde, in der Kolleginnen und Kollegen wissenschaftlich miteinander kommunizierten. Solidarität war sein Lebensthema. Er hat sie verkörpert und praktiziert: beginnend mit dem Kampf des damaligen Redakteurs um Mitbestimmung in der Redaktion des Spiegel bis zu seinem späten Engagement im Berliner Forum Arbeitswelten, das einen solidarischen Austausch zwischen Arbeitenden in Deutschland und China organisierte. Das Otto-Suhr-Institut verliert mit ihm einen Kollegen, auf den das Wort von Bertolt Brecht nicht zutraf: „Ach, wir, die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit, konnten selber nicht freundlich sein.“ Bodo Zeuner, der wollte, dass der Mensch dem Menschen ein Helfer ist, lebte durch Freundlichkeit vor, was er erstrebte. Das Otto-Suhr-Institut gedenkt seiner in Dankbarkeit.

 

Bernd Ladwig

Stellvertretender geschäftsführender Direktor

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