Governance der Energiewende im Widerstreit der Interessen und Ebenen
Das Forschungszentrum für Umweltpolitik der Freien Universität Berlin hat Akteure aus Politik und Wissenschaft zu einer Konferenz eingeladen, Zielkonflikte und Spannungsfelder der Energiewende zu diskutieren.
News vom 05.11.2014
„Die Energiewende verändert die Nachbarbeziehungen in der EU und die Beziehungen zwischen Bund und Ländern. Sie ist eine große industrie- und klimapolitische Chance – in den Kommunen, für Deutschland und die EU. Sie erfordert aber zunehmend auch ein Management konkurrierender Interessen und Ideen“, betonte Prof. Dr. Miranda Schreurs von der FU Berlin.
So unterstrich Christian Pegel, Energieminister von Mecklenburg-Vorpommern die hohe wirtschaftspolitische Bedeutung des Ausbaus der erneuerbaren Energien für sein Bundesland und betonte den Schulterschluss mit den anderen norddeutschen Bundesländern. Landespolitische Interessen führen aber nicht nur zu technologischen Herausforderungen des Stromtransports, sondern auch zu einem Bedarf an Koordinierung in der föderalen Politik. Auch die Interessen der europäischen Nachbarländer werden durch den dynamischen Ausbau der Erneuerbaren in Deutschland berührt. Prof. Dr. Gesine Schwan plädierte daher dafür, Energiepolitik als europäisches Integrationsprojekt zu begreifen.
Die anschließende Diskussion hat gezeigt, dass es viele offene Fragen gibt: Bedarf es einer Stärkung regionaler Initiativen oder benötigt die Energiewende mehr zentrale Koordinierung und Leitideen für ein „Grand Design“? Gefordert wurde eine transparente gesellschaftliche Auseinandersetzung über den Wettbewerb der Ideen und Ziele, die verschiedene Akteure mit der Energiewende verbinden.
Die Konferenz wurde vom Forschungszentrum für Umweltpolitik im Rahmen der Helmholtz-Allianz ENERGY-TRANS konzipiert. Die Ergebnisse werden im Rahmen Allianz aufgegriffen und in den laufenden Forschungsprozess gespeist.
Das Forschungszentrum für Umweltpolitik (FFU) gehört zu den weltweit führenden Instituten im Bereich der vergleichenden und internationalen Umweltpolitikforschung. Das FFU verfügt über starke Expertise im Bereich politischer und sozialer Dimensionen von Energiepolitik und betreibt sowohl akademische als auch praxisorientierte Forschung sowie Politikberatung.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Miranda Schreurs, Dr. Dörte Ohlhorst, Dr. Kerstin Tews, Forschungszentrum für Umweltpolitik, Telefon 030-838-55098/ -56689, Email: ohlhorst@zedat.fu-berlin.de, ktews@zedat.fu-berlin.de
Webseiten: http://www.fu-berlin.de/ffu, http://www.energy-trans.de/