WinWind: Erster Themenworkshop in Leipzig zu Good Practices im Bereich der Akzeptanzförderung
News vom 21.06.2018
Am 20 Juni 2018 fand der erste Themenworkshop des Horizon 2020 Projekts WinWind statt. Das Projekt wird von der Europäischen Union im Rahmen von Horizon 2020 gefördert und vom Forschungszentrum für Umweltpolitik (FFU) der Freien Universität (Rosaria Di Nucci und Michael Krug) koordiniert. WinWind hat zum Ziel, in Regionen mit einem schwachen Windenergieausbau die gesellschaftliche Akzeptanz und Unterstützung für die Windenergie zu untersuchen und zu fördern.
Veranstaltungsort waren die Räumlichkeiten des deutschen Projektpartners Seecon Ingenieure auf dem Gelände der ehemaligen Leipziger Baumwollspinnerei. Der Workshop ist Teil der Aktivitäten des WinWind-Ländertisches in Deutschland, der von seecon und dem FFU koordiniert wird. Bei dem Ländertisch handelt es sich um ein informelles Dialogforum bestehend aus den nationalen Projektpartnern und weiteren Marktakteuren und Stakeholdern vornehmlich aus den Zielregionen Sachsen und Thüringen.
Im Rahmen der WinWind Ländertische werden neben Themenworkshops auch Stakeholder-Konsultationen durchgeführt. Die Ländertische unterstützen die Projektpartner außerdem bei der Untersuchung von Barrieren gesellschaftlicher Akzeptanz von Windenergie und akzeptanzfördernden Maßnahmen, helfen Transfers von Good Practice auf lokaler, regionaler sowie nationaler Ebene anzustoßen und Politikempfehlungen zu entwickeln.
Im Rahmen des ersten Themenworkshops wurde die Bedeutung von intermediären Organisationen, freiwilligen Selbstverpflichtungen und Zertifizierungslösungen als Maßnahmen zur Akzeptanzförderung im Bereich der Windenergie diskutiert. Grundlage für den Workshop waren entsprechende Good Practice Beispiele, wie die Erfahrungen des Landkreises Steinfurt in Nordrhein-Westfalen, der bereits 2011 Leitlinien für Bürgerenergie entwickelte und eine Servicestelle Windenergie einrichtete und das „Thüringer Modell“, das an die Erfahrungen Steinfurts anknüpft und durch eine ähnliche Servicestelle zielgruppenspezifische Beratungs-, Dialog- und Unterstützungsmaßnahmen durchführt und ein Gütesiegel für Projektentwickler vergibt. Von den Erfahrungen Thüringens inspiriert ist das neue Gütesiegel in Schleswig-Holstein, welches ebenfalls auf dem Workshop vorgestellt wurde. Während des Workshops diskutierten die 25 Teilnehmenden die Grundvoraussetzungen für die Einrichtung von Service- und Beratungsstellen sowie die Ausgestaltung, Implementierung, Vor- und Nachteile von freiwilligen Selbstverpflichtungen, Gütesiegeln und Zertifikaten. Der nächste Workshop findet am 18. Oktober 2018 in Erfurt statt.