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Nachhaltigkeit und das Gemeinwohl

(15214)

TypHauptseminar
RaumIhnestr.22/UG 2
Beginn16.04.2012 | 10:00
Ende09.07.2012 | 12:00
Zeit
Montag

10-12 Uhr

In der gegenwärtigen gesellschaftlichen Debatte um eine Nachhaltige Entwicklung und die Schonung natürlicher Ressourcen wird von einigen Akteuren betont, dass die persönlichen Bedürfnisse nach Mobilität, Energie, Kommunikation, Ernährung, usw. nicht hinterfragt werden dürfen. Das Bild einer "Ökodiktatur" wird entworfen, wenn politische Maßnahmen vorgeschlagen werden, die den privaten Konsum oder das individuelle Interesse einschränken sollen. Andere sehen in der Veränderung der individuellen Lebensstile den Schlüssel für eine nachhaltig umweltverträgliche Entwicklung. Der Konsum von problematischen Lebensmitteln, die schnellen Zyklen bei elektronischen Gadgets, Konsum als Ausdruck von Lebensstilen sind in dieser Perspektive problematisch und geächtet.
Im Kern der Debatte steht die Frage, wie das Verhältnis des Einzelnen zum Gemeinwesen zu begründen und zu gestalten ist. Welche Bedürfnisse und welche Arten der Bedürfnisbefriedigung sind legitim? Welche Einschränkungen kann der Staat vornehmen und wie kann er diese begründen? Unter diesen Gesichtspunkten werden in dem Kurs die Theoretiker von Gemeinwohl und Staatswesen gelesen - was sagen Hobbes, Rousseau oder Mill zu den Problemen nachhaltiger Entwicklung? Welche Hinweise geben Vertreter der kritischen Theorie, von Rational Choice oder Theoretiker, die sich mit Konzepten von Gerechtigkeit befassen, wie z.B. John Rawls?
Im Kurs wird ein Überblick über grundlegende politische Theorien erarbeitet und untersucht, ob und wie sich deren Gedanken in den gegenwärtigen Debatten zu Klima- und Ressourcenschutz wiederfinden.