Die nationalstaatliche und die internationale Umweltpolitik stehen in einer immer engeren Wechselbeziehung. Auf der einen Seite werden staatliche Handlungsspielräume durch die fortschreitende Europäisierung und Internationalisierung der Umweltpolitik immer weiter eingeengt. Auf der anderen Seite eröffnet das internationale Mehrebenensystem der nationalstaatlichen Politik neue Handlungsoptionen. So haben Nationalstaaten als tragende Säule internationaler Umweltregime direkten Einfluss auf das Design und die Inhalte multilateraler Umweltschutzu?bereinkommen. Darüber hinaus schafft die Globalisierung eine globale Politikarena, in der einzelne Pionierländer u?ber weltweite Diffusionsprozesse nationale Politikinnovationen schneller und erfolgreicher verbreiten können als je zuvor. Unilaterales Handeln einzelner Vorreiterstaaten verändert dabei zunehmend die Rahmenbedingungen, unter denen die u?brigen Staaten ihrerseits umweltpolitische Entscheidungen treffen. Aus der Perspektive der vergleichenden Umweltpolitikanalyse untersucht der Projektkurs Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen nationalen Umweltpolitiken sowie Dynamiken nationaler und internationaler Umweltpolitiksteuerung. Warum sind einige Staaten erfolgreicher als andere? Was sind die Determinanten einer anspruchsvollen und weitreichenden nationalen Umweltpolitik? Welche Politikfelder sind stärker internationalisiert, welche weniger, und warum? Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen nationalstaatlichen Umweltpolitiken? Anhand von Fall- und Vergleichsstudien untersucht der Projektkurs die hier nur knapp skizzierten vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen nationalstaatlicher und internationaler Umweltpolitik.
Der methodische Teil des Projektkurses führt in die Entwicklung qualitativer oder quantitativer Forschungsdesigns in der vergleichenden Policy-Forschung ein. Am Ende des ersten Semesters wird ein detailliertes Forschungsdesign eingereicht, das die Basis der am Ende des zweiten Semesters einzureichenden PK-Arbeit darstellen soll. Darüber hinaus gibt das Seminar eine Einfu?hrung in den Umgang mit Softwareprogrammen zur Literaturverwaltung und zur systematischen Wissensorganisation. Der Kurs gibt zunächst einen Überblick u?ber die wichtigsten Funktionen und Anwendungsbereiche verschiedener Literaturverwaltungsprogramme. Vertiefend wird dann die Arbeit mit dem Programm Citavi dargestellt, das derzeit vor allem bei der Verwaltung von Zitaten, Exzerpten, eigenen Gedanken oder größeren Textbausteinen die umfangreichste Funktionalität aufweist.
Die TeilnehmerInnen des Projektkurses werden Vergleichs- und Fallstudien zu verschiedenen Bereichen der Umweltpolitik anfertigen. Dabei sollen die erlernten Arbeitstechniken, d.h. die systematische Entwicklung eines Forschungsdesigns und die Arbeit mit Software-Programmen zur Literaturverwaltung und Wissensorganisation, angewandt werden. Die Kurssprache ist Deutsch.