Ungleichheitsverhältnisse und Alternative Food Networks (Teil I)
(Ungleichheitsverhältnisse und Alternative Food Networks (Teil I))
Typ | Projektseminar |
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Dozent/in | Univ.-Prof. Dr. Gülay Çağlar |
Institution | Freie Universität Berlin Otto-Suhr-Institut |
Semester | Wintersemester 17/18 |
Veranstaltungsumfang | |
Raum | Ihnestr. 21 E Seminarraum |
Beginn | 16.10.2017 |
Ende | 12.02.2018 |
Zeit | Mo 14:00-16:00 Uhr |
Was ist alternativ an sogenannten Alternative Food Networks? Alternative Food Networks (AFNs) kriti-sieren das globale Ernährungssystem, das auf der industriellen bzw. intensiven Landwirtschaft basiert und in verschiedenen Regionen sowohl ökologisch als auch sozial negative Auswirkungen mit sich zieht. AFNs beanspruchen durch eine Re-lokalisierung der Ernährungsproduktion (z.B. urbane Gärten oder solidarische Landwirtschaft) sowie durch alternative Konsum- bzw. Ernährungsbeschaffungspraktiken (z.B. Dumpster Diving) die konventionelle Landwirtschaft sowie global agierende Einzelhändler zu un-terminieren. Ziel dieses Projektseminars ist es, AFNs in Berlin und Umgebung—ihre Ziele, Praktiken, Organisationsweise sowie die Effekte ihres Handelns—aus einer intersektionalen Geschlechterper-spektive zu analysieren. Dabei wird von der These ausgegangen, dass komplexe Differenz- und Un-gleichheitsverhältnisse Praktiken der Produktion, die Vermarktung sowie die Zubereitung von Ernäh-rung durchdringen und strukturieren. Das Feld der alltäglichen Ernährungspolitik von AFNs wird folglich nicht als ein gesellschaftspolitisch neutrales Handlungsfeld gefasst, sondern als eines, wodurch die sozio-ökonomischen, kulturellen und räumlichen Grundlagen von Ernährungspraktiken definiert wer-den und wodurch somit auf geschlechtsspezifische, ethnische und klassenspezifische Ungleichheits-verhältnisse eingewirkt wird. Ziel des Projektseminars ist eine theoretische und empirische Auseinan-dersetzung mit AFNs und Fragen der Re-lokalisierung von Ernährung. Dabei sollen vor allem Theorien und Konzepte der politikwissenschaftlichen Geschlechterforschung sowie der Intersektionalitätsfor-schung im Mittelpunkt stehen. Teil I des Projektseminars widmet sich zunächst den theoretischen Grundlagen sowie einer Einführung in die Methoden der qualitativen Sozialforschung. Im darauffol-genden Semester folgt der zweite Teil des Projektseminars mit der Vorbereitung und Durchführung der eigenen empirischen Forschung. Literatur: Ackerly, Brooke; True, Jacqui (2010): Doing Feminist Research in Political Science. Basingstoke, New York: Palgrave; Goodman David et al. (2012): Alternative Food Networks: Knowledge, Practice, and Politics. London, New York: Routlege; Slocum, Rachel; Sal-danha, Arun (2013) (eds.): Geographies of Race and Food. Fields, Bodies , Markets. Farnham: Ashgate. Dieses Seminar setzt eine hohe Bereitschaft voraus, englischsprachige Texte zu lesen.