Das politische Denken von Judith N. Shklar
(15203)
Typ | Hauptseminar |
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Dozent/in | Prof. Dr. Daniel Schulz |
Raum | online |
Zeit | Mi, 10-12 Uhr |
Seit den letzten Jahren werden die Arbeiten der US-amerikanischen politischen Theoretikerin
Judith N. Shklar auch in Europa zunehmend diskutiert. Im deutschsprachigen Raum zeigt sich
dieses wachsende Interesse nicht zuletzt an der steigenden Zahl von Erstübersetzungen ihres
Werkes. Von ihrer ersten Monographie zum Niedergang des politischen Zukunftsglaubens
(After Utopia, 1957) über ihre Gedanken zu politischen Verpflichtungen bis hin zu ihrem
bekanntesten Essay über den „Liberalismus der Furcht“ hat Shklar die politische Tradition des
liberalen Denkens gegen den Strich gelesen und zahlreiche neue Einsichten in die theoretischen
Probleme moderner politischer Ordnungen gewonnen.
Shklars Texte stehen dabei für eine Perspektive der politischen Theorie, die sich von der
dominanten analytischen Philosophie deutlich unterscheidet. Sie sind erfahrungsgebunden und
gehen historisch-kontextualistisch vor, ohne jedoch dabei die normativen, an Freiheit und
Gleichheit orientierten Gehalte der liberalen Tradition aufzugeben.
Ihre Texte sind daher zumeist als politiktheoretisch Suchbewegung angelegt, die sich mit einer
gegenwartsbezogenen Fragestellung im ideengeschichtlichen Archiv des politischen Denkens
bewegen. Das Seminar hat das Ziel, eine Auswahl von Shklars Texten kritisch zu diskutieren.
Dabei wird es auch die Gelegenheit geben, Querverbindungen und Rezeptionslinien ihres
Werkes (z.B. R. Rorty, H. Arendt, J.W. Müller) sowie die seit den letzten Jahren stetig
wachsende Sekundärliteratur zu Shklar miteinzubeziehen.