Verschwörungstheorien
(15051)
Typ | Proseminar |
---|---|
Dozent/in | Prof. Dr. Daniel Schulz |
Raum | online / Garystr. 55/B |
Zeit | Di, 14-16 Uhr |
Ist das Coronavirus eine Erfindung von Bill Gates? War Hillary Clinton Teil eines Pädophilenrings in einer Washingtoner Pizzeria? Und handelt es sich bei führenden Politikerinnen und Politikern in Wahrheit um außerirdische Reptilien? Auch wenn die meisten Menschen auf diese Fragen nur mit einem irritierten Kopfschütteln antworten würden, so haben Verschwörungstheorien doch in den vergangenen Jahren ein erhöhtes Maß an Zulauf und öffentlicher Aufmerksamkeit erhalten. Dank der sozialen Netzwerke und des zunehmenden Verlustes an gate keeping in der medialen Öffentlichkeit haben sich Verschwörungstheorien von obskuren Nischenphänomenen zur vielbeachteten Herausforderung demokratischer Diskurse gewandelt. Dabei sollen folgende Fragen für das Seminar leitend sein: Was sind Verschwörungstheorien, welches sind gemeinsame Merkmale und welche verschiedenen Variationen gibt es? Sind Verschwörungstheorien ein Phänomen moderner Gesellschaften oder gab es sie bereits in vormodernen Zeiten? Können Verschwörungstheorien von „echten“ Verschwörungen unterschieden werden? Lassen sie sich abgrenzen von Fake news und Lügen? Handelt es sich tatsächlich um Theorien, oder nicht doch eher um Mythen, Narrative, Ideologien? Diese Fragen sollen auf der Grundlage sowohl ideengeschichtlicher als auch aktueller politiktheoretischer Literatur gemeinsam diskutiert werden.
Literatur: Michael Butter: Nichts ist wie es scheint. Über Verschwörungstheorien. Berlin 2018. Eva Hausteiner: Zwischen Welterklärung und Fake News - Verschwörungsdenken im Zeitalter digitaler Demokratie, in: Frieder Vogelmann & Martin Nonhoff (Hrsg.): Wahrheit und Demokratie, Baden-Baden: Nomos, 2021 (i.E.)