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Kontinuität durch Wandel: Literaturbericht zur Deutschen Außenpolitik zwischen Krim-Krise und „Zeitenwende“ (2014—2022)

Der Artikel von Linda Bachg und Ingo Peters kann unter folgendem Link gelesen werden. 

News vom 07.12.2023

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine ließ Bundeskanzler Olaf Scholz im Februar 2022 eine ‚Zeitenwende‘ für die Außenpolitik Deutschlands proklamieren. Allerdings reichen sowohl die geopolitischen Herausforderungen als auch die Diskussion über eine neue deutsche Außenpolitik zurück in die 1990er Jahre. Dieser Literaturbericht untersucht, welche Veränderungen sich in der Außenpolitikanalyse (APA) zu Deutschland seit 2014 (Krim-Annexion) bis zum Beginn des Ukraine-Krieges, 2022, zeigen: Haben sich Analysekonzepte, die Theorie-Wahl und die empirischen Befunde in diesem Zeitraum verändert? Das Ergebnis zeigt eine deutliche Diversifizierung der Analysen bei Rollenkonzepten und Theorieansätzen, mit einem Schwerpunkt auf innenpolitische und akteurszentrierte Strukturen. Der neuen APA-Vielfalt fehlt es indessen an komparativen, synoptischen Analysen. Empirische Befunde identifizieren eine ausgeprägte Kontinuität der Ziele bei gleichzeitigem
partiellem Wandel der politischen Mittel deutscher Außenpolitik. Dies mündet in der ‚Unbedenklichkeitsthese‘, denn trotz partieller Policy-Veränderungen, teilweise verbunden mit Irritationen bei Nachbarn und Partnern, bewertet die Mehrheit der untersuchten Forschungsbeiträge Deutschland als nicht-revisionistische Status-quo-Macht.

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