Internationale Arbeitsregulierung in Zeiten der Globalisierung. Politisch-organisatorisches Lernen in der Internationalen Arbeitsorganisation
Senghaas-Knobloch, Eva / Dirks, Jan / Liese, Andrea – 2003
Die Internationale Arbeitsorganisation (IAO), bekannter unter den englischen Initialen ILO, ist vor über 80 Jahren angetreten, um weltweit Rechtsverpflichtungen mit Blick auf universale Mindeststandards für die Arbeits- und Lebensverhältnisse zu befördern. Seitdem hat sich die Welt grundlegend verändert, nicht aber die Dringlichkeit der Aufgabe. Mit ihrem neuen Leitbild menschenwürdige Arbeit weltweit stellt sich die IAO diesen neuen Herausforderungen. Die vorliegende Untersuchung zeichnet die Wege politisch-organisatorischen Lernens nach, die von der IAO eingeschlagen wurden, um den Herausforderungen Rechnung zu tragen. Im Besonderen werden die Politikveränderungen im Zusammenhang mit der Kinderarbeit als menschenrechtsbezogenem Politikfeld und mit der Handelsschifffahrt als einem der globalisiertesten Wirtschaftsbereiche überhaupt untersucht. Dabei zeigen sich politikfeldspezifisch zwei sehr unterschiedliche Neuerungen: zum einen der Nachdruck auf die Befähigung der Akteure vor Ort, grundlegende Rechte umzusetzen (capacity building) - so im Politikfeld Kinderarbeit, und zum anderen der Versuch, Normeinhaltung erzwingbar zu machen - so in der Handelsschifffahrt.