(GEND) Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union: Paradigmen, Akteur*innen und Institutionen
(15155)
Typ | Proseminar |
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Semester | SoSe 17 |
Veranstaltungsumfang | |
Raum | Ihnestr. 22 / UG |
Beginn | 19.04.2017 |
Ende | 19.07.2017 |
Zeit | Mittwoch, 14.00 - 16.00 Uhr |
Kommentar:
Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union hat eine lange und einflussreiche Geschichte: Schon in den Römischen Verträgen 1957 wird der Grundsatz des gleichen Entgelts für Männer und Frauen festgeschrieben. Einflussreiche und verbindliche Richtlinien wurden seitdem beschlossen. 1999, im Vertrag von Amsterdam wird Gleichstellung als gemeinsames Querschnittsziel jeglicher europäischen Politik im Primärrecht verankert. Diverse EU-Programme und Kampagnen haben im Laufe der Zeit Millionen an Fördergeldern für Projekte und Forschung im Bereich Gleichstellung zur Verfügung gestellt. Dennoch lässt die soziostrukturelle Analyse von Daten den Schluss zu, dass Frauen* in Europa vielen Bereichen noch immer nicht gleichgestellt sind: Dies betrifft u.a. das Gehaltgefälle zwischen Männern* und Frauen*, Eigentumsverhältnisse, eine geschlechterspezifische Arbeitsmarktsegregation, ungleichverteilte Care- und Reproduktionsarbeit, die Repräsentation von Frauen in politischen und gesellschaftlichen Positionen, aber auch die überproportionale Betroffenheit von Frauen* durch Gewalt. Im Seminar stehen die unterschiedlichen Paradigmen europäischer Gleichstellungspolitik im Mittelpunkt. Wir erörtern und diskutieren die unterschiedlichen Ansätze europäischer Gleichstellungspolitik und werden diese kritisch reflektieren. Dabei werfen wir einen Blick auf die beteiligten Akteur*innen, die im europäischen Mehrebenensystems agieren und analysieren die involvierten Institutionen. Dabei spielen ebenfalls folgende Fragen eine Rolle: Mit welchen Argumenten und Instrumenten wird auf europäischer Ebene gleichstellungspolitisch agiert? Welche Rolle spielt die soziale Kategorie Geschlecht in anderen europäischen Politikfeldern? Welchen Einfluss hatte die Europäische Union auf gleichstellungspolitische Entwicklungen in den Mitgliedsstaaten? Wie sehen die zukünftigen Perspektiven europäischer Gleichstellungpolitik aus? Wie kann eine intersektionale Gleichstellungspolitik aussehen? Ziel des Seminars ist es sowohl die theoretischen, als auch empirische Systematiken hinten den genannten Fragen zu verstehen. Es wird eine hohe Bereitschaft erwartet, die sowohl umfangreichen als auch z.T. englischsprachige Texte zu lesen.