Im Forschungsfeld der Internationalen Politische Ökonomie (IPÖ) haben theoretische Ansätze, die sich auf die Wechselwirkung zwischen innenpolitischen Faktoren und den Außenwirtschaftspolitiken von Staaten fokussieren gegenüber systemischen Erklärungsmustern kontinuierlich an Bedeutung gewonnen. Als Theorien mittlerer Reichweite erlauben solche Domestic Politics-Ansätze eine systematische Erklärung von Regierungspositionen und dem Verhandlungsverhalten von Staaten durch die Einbeziehung gesellschaftlicher und institutioneller Variablen in die Analyse.

Ziel des Seminars ist es einerseits verschiedene Varianten von Domestic Politics-Ansätzen kennenzulernen und sie als Analyserahmen auf unterschiedliche Funktionsfelder der globalen Ökonomie, wie Handels-, Finanz,- und Währungspolitik, anzuwenden. Dabei stehen folgende Leitfragen im Mittelpunkt: Warum öffnen sich einige Staaten mehr als andere für internationale Handels- und Finanzströme? Welchen Einfluss können Interessengruppen auf Regierungspositionen in den internationalen Wirtschaftsbeziehungen nehmen? Wie beeinflussen die institutionellen Strukturen von Staaten deren Präferenzen und Verhandlungsergebnisse auf der internationalen Ebene?

Außerdem soll das Seminar Studierende befähigen wissenschaftliche Fragestellungen sowie Variablen und Hypothesen zu erarbeiten, um theoriegeleitete Hausarbeiten anfertigen zu können. Erwartet wird zudem die Bereitschaft zur intensiven Lektüre und zur aktiven Teilnahme an Diskussionen und Debatten.