PS - Akteure, Erfüllungsgehilfen oder Publikum? Nichtregierungsorganisationen in der internationalen Politischen Ökonomie
(15071)
Typ | Proseminar |
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Dozent/in | Thomas Eimer |
Institution | Arbeitsstelle Internationale Politische Ökonomie |
Semester | WiSe 2010/11 |
Veranstaltungsumfang | |
Raum | Ihnestr. 21 Raum G |
Beginn | 18.10.2010 |
Zeit | Mo 10.00-12.00 |
Von Greenpeace oder Women in Action bis zu Business Europe oder der Internationalen Handelskammer - zumindest in der medialen Darstellung scheint es, als würden gesellschaftliche Akteure (Wirtschaftsverbände und zivilgesellschaftliche Gruppierungen) immer stärker in die zentralen Entscheidungsprozesse der Internationalen Politischen Ökonomie eingebunden. Je nach politischem Standpunkt wird dieser Befund als Aufstieg einer transnationalen Kapitalistenklasse kritisiert, als Aufbruch in eine entstehende “Weltöffentlichkeit“ begrüßt oder ggf. auch als Ausdruck einer “global sisterhood“ bewertet. Doch welche Rolle spielen Nichtregierungsorganisationen wirklich, und welche Handlungsmöglichkeiten, aber auch -beschränkungen kommen ihnen dabei zu? Dieser Frage soll im Rahmen des Seminars nachgegangen werden. Anhand verschiedener Politikfelder aus den Bereichen Finanzen, Handel, Produktion und Arbeit soll die (Mit-)wirkung von Nichtregierungsorganisationen in zentralen politischen Entscheidungsprozessen näher untersucht werden. Dabei wird ein möglichst breites Spektrum gesellschaftlicher Akteure in den Blick genommen, das von klassischen Industrieverbänden und Gewerkschaften über zivilgesellschaftliche Gruppierungen aus dem Menschenrechts- und Umweltschutzbereich bis hin zu virtuellen Gemeinschaften der “Net- Community“ reicht. Einen Schwerpunkt der empirischen Fallauswahl bilden dabei feministisch orientierte Gruppierungen. Aber auch die theoretische feministische Literatur wird im Rahmen des Seminars verstärkt einbezogen, um die folgenden Fragen zu beantworten: Welche Gruppen verfolgen welche Ziele, wie sind sie motiviert, und welche Strategien wenden sie an? Welche Rolle spielen Machtbeziehungen zwischen verschiedenen Akteuren? Und wie lässt sich das Zusammenspiel mit Regierungsvertretern und Internationalen Organisationen beschreiben? Das Ziel des Seminars besteht darin, einen Überblick über mögliche Antworten auf diese Fragen zu gewinnen. Literatur zur Veranstaltung wird im Blackboard veröffentlicht. Die Bereitschaft und Fähigkeit zur Lektüre englischsprachiger Texte wird vorausgesetzt.