Springe direkt zu Inhalt

„Mit kühlem Kopf in heiße Zeiten“: Wie Governance durch integrative Visionen (GoIngVis) Städte auf ihrem Weg zur Hitzeresilienz unterstützen kann

Förderung:

BMBF

Projektlaufzeit:
01.01.2022 — 31.12.2022
Ansprechpartner/in:
Klaus Jacob

Städte sind vielfältig vom Klimawandel betroffen und sollten Strategien entwickeln, um sich auf Extremwetterereignisse vorzubereiten. In den meisten Großstädten liegen dazu Klimaanpassungspläne vor, deren Erstellung vielfach von Forschungseinrichtungen unterstützt wurde. Diese Kapazitäten fehlen den kleinen Städten oftmals. Zudem fokussieren Adaptionsstrategien häufig auf Aspekte der Stadtplanung und bauliche Veränderungen. Gerade im Umgang mit Hitze gibt es aber auch zahlreiche verhaltensbezogene Anpassungsmaßnahmen.

Das Ziel des Vorhabens ist es, Klimaanpassungsprozesse in Kleinstädten anzuregen, die deren Resilienz gegenüber Hitze verbessern. Der Fokus liegt darauf, die Stadtgesellschaft zu aktivieren, ihr Verhalten und die sozialen Praktiken an Klimafolgen anzupassen. Es wird evaluiert, ob von Visionen als städtischen Zukunftsbildern und ihrem Erarbeitungsprozess eigenständige, koordinierende Wirkungen für einen solchen Anpassungsprozess ausgehen.

In der Definitionsphase (01.03.2017 — 28.02.2018) entwickelte das Projektteam gemeinsam mit den Praxispartnern aus der Verbandsgemeinde Liebenwerda (Brandenburg) und Boizenburg/Elbe (Mecklenburg-Vorpommern) sowie der Kommunikationsagentur (r)evolutionäre ideen:

  • Situationsanalysen zu Klimafolgenanpassung in Kleinstädten (in Form von Umfeldszenarien),
  • Konzepte zum Umgang mit Hitze für die partizipative Entwicklung von Visionen mit besonderem Fokus auf häufig marginalisierte Personengruppen,
  • einen Antrag auf ein Verbundvorhaben mit den beiden Städten und einem erweiterten Forschungsteam auf Förderung der F&E Phase.

 

In der F&E Phase (01.10.2018 – 31.12.2021) stand die Umsetzung eines teilhabeorientierten Anpassungsprozesses bei beiden Praxispartnern im Mittelpunkt. In diesem Rahmen wurden Visionen und Visionsprozesse als Instrumente getestet, um auf die spezifischen Klimaanpassungserfordernisse von peripheren Kleinstädten reagieren zu können. Die Ergebnisse der Verbundarbeit waren:

  • Entwicklung der intermediärer Plattformen PLATZ-B und Leuchtturm LOUISE

zur Koordination kollektiven Handelns für die Klimaanpassung in Kleinstädten:

  • Ableitung einer Prozessarchitektur für teilhabeorientierte, kleinstädtische Klimaanpassungsprozesse
  • Evaluierung der Wirkung von Visionen und anderen Grenzobjekten als Instrumenten zur Umsetzung des Prozesses
  • Erstellung der Transfer-Webseite Kleinstadt Klimafit, um den Ansatz anderen Kommunen zugänglich zu machen und mit diesen lernend weiterzuentwickeln.

 

Gegenwärtig läuft die Umsetzungs- und Verstetigungsphase von GoingVis (01.01.2022-31.12.2023). Ziel dieser Phase ist es, die intermediären Plattformen in den Kommunen in eine langfristig tragende Struktur zu überführen und die Ergebnisse zur Entwicklung eines teilhabeorientierten Anpassungsprozesses auch anderen Kommunen nahe zu bringen.

Im Mittelpunkt stehen nun:

  • die Erarbeitung von Strategieprozessen zur Entwicklung der Praxispartner zu Modellkommunen der teilhabeorientierten Klimaanpassung
  • der Aufbau eines Netzwerks zur Klimawandelanpassung in Kleinstädten
  • sowie Coachings und Trainings weiterer Kleinstädte zur gemeinschaftlichen, teilhabeorientierten Klimaanpassung.

 

Die Projektwebseite kann hier abgerufen werden: https://www.goingvis.de/