Demokratische Innovationen in Theorie und Praxis
Typ | Hauptseminar |
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Dozent/in | Antonios Souris |
Raum | Garystraße 55 Seminarraum 302a |
Zeit | Dienstag, 18-20 Uhr |
Umfragen und Wahlergebnisse zeigen: Das Vertrauen in die repräsentative Demokratie sinkt, viele Menschen fühlen sich nicht (mehr) gehört und nur unzureichend vertreten. In dieser Situation wächst das Interesse an „demokratischen Innovationen“ – also an neuen Verfahren, Institutionen und Formaten, um Bürger*innen stärker in politische Entscheidungsprozesse einzubinden und damit verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Darunter fallen deliberative Foren wie Bürgerräte, digitale Beteiligungsplattformen oder partizipative Haushaltsverfahren, bei denen Bürger*innen Vorschläge für öffentliche Ausgaben einbringen können. Das Seminar widmet sich der Frage, inwiefern diese demokratischen Innovationen zur Lösung komplexer politischer Probleme beitragen und den Regressionstendenzen der repräsentativen Demokratie entgegenwirken können – sei es durch mehr Teilhabe der Bürger*innen, die Integration bislang ausgeschlossener Stimmen oder neue Formen der deliberativen Verständigung. Das Seminar bietet den Studierenden die Möglichkeit, wissenschaftliche Debatten über demokratische Innovationen kritisch zu reflektieren, neue Forschungsansätze kennenzulernen und sich mit konkreten Fallbeispielen zu beschäftigen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Bürgerräten, die als Antwort auf Legitimations- und Repräsentationsprobleme prominent diskutiert und derzeit in verschiedenen Kontexten erprobt werden. Wir werden uns damit auseinandersetzen, wie Bürgerräte in der Praxis funktionieren, welche Themen sie behandeln und welche Wirkungen sie entfalten können. Die Studierenden sind eingeladen, eigene Themenvorschläge und Ideen einzubringen. Geplant sind zudem gemeinsame Diskussionen mit Praktiker*innen, um das Seminar um anwendungsbezogene Perspektiven zu ergänzen.