Politische Parteien in Bewegungen
Die zentrale Fragestellung des Projekts lautet, unter welchen Bedingungen und mit welchen Konsequenzen politische Parteien Proteste (mit-)organisieren. Das Projekt geht neue Wege, indem es die erste systematische und groß angelegte Studie über sogenannte ‚Parteiproteste‘ vorlegt. Es stellt dabei die analytische Zuordnung von bestimmten kollektiven Akteuren zu bestimmten Orten der Mobilisierung in Frage, um zu einem besseren Verständnis der Dynamiken und Folgen politischer Mobilisierung in etablierten Demokratien beizutragen.
Bisher fehlt es an vergleichender Forschung zu Parteien in Bewegungen und deren Folgen für Protest- und Wahlpolitik. Zentrale Ausgangsthesen der Untersuchung beziehen sich auf die Entstehung neuer Konfliktlinien und die Rolle hybrider Akteure, sogenannter Bewegungsparteien. Methodisch stützt sich das Projekt auf eine vergleichende Protestereignisanalyse für 30 europäische Länder und ausgewählte Fallstudien zu intensiven Momenten der Interaktion von Parteien und Protesten. Die Fallstudien zu linken und rechten Parteien dienen dazu, die Mechanismen der Interaktionen besser zu verstehen.