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Teilen durch Verknüpfen? Populismus und Protestbewegungen von Links und Rechts

Die Eurokrise oder die jüngste Einwanderungswelle haben zu massiven politischen Konflikten und starker Mobilisierung in Europa geführt. Mit Blick auf die Entstehung neuer fundamentaler Konfliktlinien ist es dabei zentral, dass politische Themen wie europäische Integration und Einwanderung in diesen kritischen Phasen nicht isoliert voneinander artikuliert werden. Besonders populistische Akteure verknüpfen diese Themen miteinander und mit einer generellen Kritik an repräsentativer Demokratie.

Das Projekt stellt daher die folgenden Fragen: Wie verbinden Herausforderer in der Protest- und Wahlarena unterschiedliche Themen? Welche Folgen haben verschiedene Arten der Themenverknüpfung für die Politisierung in öffentlichen Debatten und für die Fähigkeit, Unterstützung in der Bevölkerung zu mobilisieren? Es wird generell davon ausgegangen, dass politische Akteure Themen miteinander in Beziehung setzen, um durch öffentliche Kontroversen ihren Wählerkreis auszuweiten. Genauer gesagt ist die leitende Hypothese, dass ein entscheidender Wandel in der Logik des politischen Wettbewerbs die Verknüpfung von politischen Sachfragen wie Sparpolitik oder Einwanderung mit demokratischen Fragen darstellt. Das Forschungsdesign kombiniert eine vergleichende Studie ausgewählter öffentlicher Debatten mit umfragebasierten Experimenten. Die Analyse der öffentlichen Debatten dient der Entwicklung eines Instrumentariums zur Messung von Themenverknüpfungen und deren Auswirkungen auf die öffentliche Debatte. Die experimentellen Erhebungen ermöglichen es, deren Effekt auf politische Einstellungen und Verhaltensabsichten zu erfassen.