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Einstellungen zum Rauchverbot in der Europäischen Union. Eine komparative Analyse der 27 Mitgliedsländer der EU mit Umfragedaten des Eurobarometers

Kristin Haker

Berliner Studien zur Soziologie Europas Nr. 16 | Dezember 2008 | Download als PDF

Abstract

In diesem Artikel wird gefragt, wie die Bürger der EU gegenüber einem Rauchverbot eingestellt sind und welche Faktoren ihre Einstellung erklären können. In einem ersten Schritt wird die EU-Raucherpolitik rekonstruiert und gezeigt, welche Maßnahmen die Europäische Union in der Vergangenheit bereits ergriffen hat, um den Nichtraucherschutz in ihren Mitgliedsländern zu gewährleisten. Hier schränkt vor allem das geltende Subsidiaritätsprinzip die Handlungsmöglichkeiten der EU ein. Anschließend wird anhand von Umfragedaten des Eurobarometers untersucht, inwieweit die Bürger der EU Rauchverbote akzeptieren, ob und in welchem Maße sie also dem EU-Skript zustimmen. Die deskriptiven Befunde zeigen, dass die Akzeptanz eines Rauchverbotes vor allem in Ländern mit bestehenden Rauchverboten sehr hoch ausfällt. Die Länder hingegen, die bisher nur sehr wenige Maßnahmen zum Nichtraucherschutz vorgenommen haben, befürworten ein Rauchverbot in weit geringerem Maße. Im Anschluss werden die gefundenen Unterschiede in den Einstellungen erklärt; hierfür wird auf Grundlage der Theorie des geplanten Verhaltens von Ajzen und Fishbein ein Erklärungsmodell entwickelt. Die multivariate Analyse zeigt, dass vor allem Annahmen über die Konsequenzen des Rauchverbotes, aber auch die subjektiven Normen in der Einstellung einer Person eine Rolle spielen.

Schlagwörter

  • Einstellung, Rauchverbot, Zustimmung, Europäische Union, EU, Theorie geplanten Verhaltens, Theory of Planned Behavior
Soziologie - Euiropäische Gesellschaften