Institute
Das Institut für Sozial- und Kulturanthropologie
Das Institut für Sozial- und Kulturanthropologie (Früher: "Institut für Ethnologie") befindet sich in einer Villa mit Garten, die wenige Schritte von den Hauptgebäuden der Freien Universität – der „Rost- und Silberlaube“ – sowie der Großen Mensa entfernt liegt. Auch die Universitätsbibliothek und die Bibliotheken des Fachbereichs Politik- und Sozialwissenschaften, in die die ethnologische Sammlung im Jahr 2007 eingegliedert wurde, befinden sich in Laufnähe. Viele Studierende kommen regelmäßig ans Institut, um Lehrveranstaltungen zu besuchen oder aber sich im Rahmen des studentischen Cafés „Goldfish“ zu treffen.
Institut für Ethnologie
Mit den regionalen Schwerpunktsetzungen Südasien, Südostasien und subsaharisches Afrika führt das Institut eine Vielzahl von Forschungs- und Promotionsprojekten durch, die häufig auch Migrationszusammenhänge mit einschließen und in die sich Studierende des Bachelorstudiengangs Sozial- und Kulturanthropologie mit einbringen können. Drei Arbeitsstellen, die sowohl im deutschsprachigen Raum als auch international hohe Sichtbarkeit haben, bündeln einen Teil der am Institut etablierten Forschungsaktivitäten: die Anthropologie der Emotionen, die Arbeitsstelle Naturkatastrophen und Klimawandel, und die Arbeitsstelle Medical Anthropology (= Medizinethnologie). Wichtige Forschungsschwerpunkte des Instituts sind des Weiteren Religion, Geschlechterbeziehungen, politische Systeme und Sozialstrukturen sowie Visuelle- und Medienanthropologie. Das Institut ist an drei Exzellenz-Projekten der Freien Universität beteiligt: den Exzellenzclustern „Languages of Emotion“ und „Topoi“ sowie der Graduiertenschule „Muslim Cultures and Societies“. Weiterhin bietet das Institut zwei Masterstudiengänge an, in denen diese unterschiedlichen Forschungsrichtungen vertiefend studiert werden können: der allgemein ausgerichtete MA Sozial- und Kulturanthropologie mit Möglichkeiten zur inhaltlichen Profilierung und der englischsprachige MA Visual and Media Anthropology.
Die Altamerikanistik/Kulturanthropologie am Lateinamerika-Institut
Das Lateinamerika-Institut befindet sich in einem denkmalgeschützten Gebäude am U-Bahnhof Breitenbachplatz, wenige Minuten von den Hauptgebäuden der Universität entfernt. Die Altamerikanistik/Kulturanthropologie ist eine von sechs am Lateinamerika-Institut vertretenen Disziplinen. Sie untersucht den komplexen vor- und nachkolonialen Wandel in den Amerikas und aktuelle Phänomene vor allem aus der Perspektive der „ersten Amerikaner“ sowie ihrer Nachfolgegesellschaften. Letztere wurden von sog. Indios – ein von Europäern implementierter homogenisierender Untergeordnetenstatus – sowie von eingewanderten oder verschleppten Menschen aus Europa, Afrika und Asien und ihren Nachkommen gestaltet. Die Altamerikanistik analysiert indigene Quellen wie Bilderhandschriften und Texte, von Europäern dokumentierte Aussagen, orale Traditionen, Rituale und weitere auditiv-visuelle Repräsentationsformen zusammen mit überwiegend nicht-indigenen Quellen aus der Archäologie, Linguistik, Ethnohistorie und Ethnologie. Sie steht damit im Einklang mit der „cultural and social anthropology“, die ebenfalls Archäologie, Ethnohistorie und Ethnologie in einer Disziplin vereinigt. Auf dieser Grundlage wendet sie sich Zeiträumen einer longue durée zu und vermag fortdauernde Strukturen analytisch zu erschließen, die zwar nicht statisch sind, jedoch über lange Zeitabläufe bestimmend sein können. Mit Blick auf die präkoloniale Periode fokussiert die Altamerikanistik/Kulturanthropologie die spezifischen Charakteristika der Gesellschaften der Amerikas, dynamische und multilineare sowie im Vergleich zu Eurasien zum Teil einzigartigen Kulturentwicklungen.
Was die erste Globalisierungswelle anbelangt, die mit der Kolonisierung der Amerikas ihren Ausgang nahm, bietet die Altamerikanistik innerhalb der Lateinamerika-Forschung einen besonderen Zugang. Sie trägt dem kulturell ‚Anderen’ im Rahmen der globalen Verflechtungen zwischen Bewohnern und Lokaltraditionen aus Amerika, Afrika, Asien und Europa begrifflich und methodisch Rechnung. Auch bei der Untersuchung der Veränderungsprozesse in der republikanischen Geschichte Lateinamerikas vermeidet die Altamerikanistik/Kulturanthropologie eine Bewertung nach Kategorien, welche der europäischen Geschichte entstammen und hebt vielmehr die spezifischen Charakteristika der Nachfahren der vorkolonialen Gesellschaften hervor. Vor allem mit Blick auf die Dezentrierung europäischer Wissenschaftstraditionen – die Erforschung von ehemals ausgegrenzten Wissensprojekten und Historizitäten von Indigenen und Afroamerikanern – arbeitet die Altamerikanistik/Kulturanthropologie in enger Kooperation mit der Geschichtswissenschaft und für das 20. und 21. Jahrhundert mit der Soziologie, Politikwissenschaft, Wirtschaftswissenschaft und Lateinamerikanistik.
Lageplan der Institute
Institut für Sozial- und Kulturanthropologie
Weitere Orientierungshilfen und Anreisemöglichkeiten auf den Seiten der Freien Universität Berlin