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Working Paper No. 09: Confronting Gerontocracy - The Youthful Character of the Egyptian Revolution

Sina Birkholz – 2013

Der Aufstand in Ägypten im Jahr 2011 wurde von Anfang an als "Revolution der Jugend" gehandelt. Während junge gebildete Ägypter_innen tatsächlich prägend für die Proteste am 25. Januar waren, so reicht doch eine ausschließlich auf Alter zentrierte Perspektive nicht aus, um die Bedeutung der Ereignisse zu erfassen. Anstatt mich auf eine bestimmte Altersgruppe zu konzentrieren, denke ich "Jugend" als ein weitergehendes soziales Konstrukt. In diesem Arbeitspapier untersuche ich, inwiefern wir im Fall der Ägyptischen Revolution von einer "Revolution der Jugend" sprechen können und vertrete den Standpunkt, dass die Begriffe "Jugend" und "Jugendlichkeit" einen wichtigen konzeptuellen Zugang ermöglichen, die aktuellen sozialen, politischen und kulturellen Veränderungen in Ägypten zu verstehen. Um uns die Entwicklungen erklären zu können, müssen wir uns die wichtigsten (strukturellen) Ursachen, Auslöser und Forderungen vor Augen führen, die sich auf "Jugend" beziehen. Das gerontokratische Regime und sein Symbolismus erklären warum "Jugend" zu einer politischen Konfliktkategorie wurde. Nicht zuletzt muss auch dass negative Bild von "Jugend", wie es in Ägypten vorherrschte, in Betracht gezogen werden um die Dynamiken in den 18 Tagen auf Tahrir und darüber hinaus die weiterhin bestehenden Kämpfe um Macht und Identität in Ägypten zu analysieren.

From day one, the Egyptian uprising in 2011 has been called a „youth revolution“. While young educated Egyptians indeed were at the forefront of the protests on January 25, an exclusively agecentred perspective is insufficient for grasping the meaning of the events. Rather than focusing purely on a specific age group I conceive of „youthfulness“ as a broader social construct. In this paper, I explore in what way we can consider the Egyptian revolution to be a youthful revolution, and argue that a focus on both youth and youthfulness offers an important conceptual access point to understanding the ongoing social, political and cultural transformations in Egypt. In order to make sense of the developments, we need to be aware of the most important youth-related (structural) causes, triggers, and demands. The gerontocratic regime and its symbolism explain why youth advanced to a category of political conflict. Finally, also the largely negative image of youth that prevailed in Egypt, as well as young people‘s role and situation need be taken into account for analysing not only the dynamics of the 18 days in Tahrir but also the ongoing struggle for power and identity in Egypt.

Title
Working Paper No. 09: Confronting Gerontocracy - The Youthful Character of the Egyptian Revolution
Author
Sina Birkholz
Date
2013-03
Type
Text
Bibliothek