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Publikation erschienen: The Influence of Media Trust and Normative Role Expectations on the Credibility of Fact Checkers

News vom 01.06.2022

Faktenchecker gelten als zentrale Akteure, die der Desinformation online entgegensteuern. Wie effektiv sie sind, wird dennoch in Frage gestellt. Wie jede Form von überzeugender Kommunikation sind Faktenchecker darauf angewiesen, dass Rezipienten sie und ihre Botschaften als glaubwürdig wahrnehmen. Wie es um diese Glaubwürdigkeit im deutschen digitalen Raum steht, untersucht Florian Primigs Beitrag „The Influence of Media Trust and Normative Role Expectations on the Credibility of Fact Checkers“. In einem Online-Experiment wurden deutsche Social Media Nutzer:innen gebeten, die Glaubwürdigkeit von verschiedenen Faktencheckern zu beurteilen, die mit Desinformationen um die COVID-19 Pandemie aufräumen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass wahrgenommene Glaubhaftigkeit am besten durch normative Rollenerwartungen gegenüber den Faktcheckern und das Vertrauen in traditionelle Medien zu erklären ist. Manche Nutzer:innen betrachten Faktenchecker als elitäre Machtstruktur im Journalismus und damit als Kollaborateure von Staatspropaganda. Niedriges Vertrauen in Medien und Politik beeinflusst die Glaubwürdigkeit von Desinformation ebenfalls und stärker als die politische Einstellung. Die Studie empfiehlt, dass Faktenchecker transparenter und proaktiver darstellen sollten, wer sie sind und welchen Leitlinien und Prinzipien sie folgen.

 Die Publikation wurde in dem Journal Journalism Practice veröffentlicht und ist hier verfügbar.

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