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Online-Wirtschaftsjournalismus

Mitarbeiter/innen:

Dennis Reineck

Förderung:

Deutsche Industrie- und Handelskammern e.V.

Projektlaufzeit:
01.04.2009 — 31.07.2009

Beschreibung

Ziel des Projektes war die Evaluation von Strukturen und Qualitäten wirtschaftspublizistischer Online-Angebote. Im Zuge des Projektes wurden relevante Beschreibungsparameter und Vergleichskriterien zu Angebotsumfang, Angebotstiefe und Angebotsbreite sowie zur Beschreibung und Bewertung onlinespezifischer Präsentationsmerkmale entwickelt. Neben einer formalen und inhaltlichen Analyse der Angebotsstruktur sind auch ausgewählte Kommunikatoren befragt worden.

Zusammenfassung

Der Umfang der originären Wirtschaftsberichterstattung im Internet ist begrenzt. Bei den 16 relevantesten Angeboten kann der Anteil der speziell für das Online-Angebot erstellten Autoren-Beiträge auf durchschnittlich zehn bis 25 Prozent geschätzt werden (Printartikel und Agenturmeldungen: 75-90%). Der Anteil eigenständiger Berichterstattung korreliert mit der Redaktionsgröße und dies korreliert mit der Würdigung des Angebots durch die Nutzer.

Als relevanteste Angebote wurden fast ausschließlich die Websites traditioneller Medienmarken ermittelt: die Online-Dependancen von wöchentlichen Printtiteln, überregional vertriebenen Qualitätszeitungen und der reichweitenstarken Boulevardzeitung Bild, den Websites der Wirtschaftspresse sowie der Fernsehnachrichtenanbieter. Die Online-Wirtschaftsressorts orientieren sich in der Ausrichtung am „Muttermedium“, wenngleich sie im Internet ein anderes Publikum erreichen, das als „männlicher“, jünger und gebildeter charakterisiert wird. Sie verfügen über zwei bis sieben Mitarbeiter und sind mit Ausnahme einiger integrierter Newsrooms institutionell von der Redaktion des „Muttermediums“ getrennt. Wirtschaftspublizistische Online-Angebote ohne Anbindung an eine Offline-Marke und nutzergenerierte Inhalte spielen nur in Ausnahmefällen (z.B. Netzeitung.de, Wikipedia) eine Rolle.

Im Onlinemedium stehen aktuelle Nachrichtenmeldungen aufgrund der permanenten Aktualisierbarkeit im Vordergrund der Berichterstattung. Der größere Spielraum für Hintergründe und Kommentare wird ebenfalls von größeren Redaktionen genutzt und von Nutzern honoriert. Nutzwert- und Verbraucherthemen, Technik- und Internet-affine Themen spielen eine größere Rolle als in den klassischen Medien. Internet-spezifische Elemente (Multimedialität, Interaktivität) werden bei allen Angeboten eingesetzt und von den Nutzern goutiert.

Ein Methodenmix bestehend aus Sekundäranalysen (IVW, AGOF), Simulationen des Nutzer-Suchverhaltens (Google), Inhaltsanalysen der relevantesten Angebote, sowie einer Kommunikatorbefragung, liegt den Ergebnissen des Gutachtens zugrunde.

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