Forschungsprojekt zu lokaler Öffentlichkeit im digitalen Wandel (gemeinsam mit der Universität Zürich) gestartet
Seit Februar 2019 forscht das Team um Prof. Ulrike Klinger (FU) und Prof. Otfried Jarren (UZH) zu lokaler Öffentlichkeit im digitalen Wandel, besonders im urbanen Kontext. Immer mehr Menschen wohnen in Städten, die dadurch von einer hohen Vielfalt geprägt sind. Damit steigt auch der Aufwand für die Politik, die diversen Ansprüche im Sinne eines fairen und guten Zusammenlebens zu koordinieren. Dafür ist eine lebendige Öffentlichkeit zentral, in der Themen problematisiert, Visionen und Meinungen diskutiert und Entscheidungen gebildet werden können. Eine Herausforderung und zugleich Chance stellt dabei der digitale Wandel dar, der etablierte Kommunikationsbeziehungen verändert, neue Kommunikationsakteure auf den Plan ruft und die traditionellen Lokalmedien unter Druck setzt.
Auf der Basis eines modularen Öffentlichkeitsmodells soll in mehreren Fallstudien getestet werden, ob und wie die Qualität lokaler Öffentlichkeit empirisch messbar gemacht werden kann. Mit dem Fokus auf die lokale Ebene von Öffentlichkeit erschließt das Projekt zudem einen Forschungsbereich, dem in der Kommunikationswissenschaft bisher noch nicht genug Beachtung geschenkt wurde.
Neben Prof. Klinger und Prof. Jarren besteht das Team aus Renate Fischer (UZH) und Alexa Keinert (FU), unterstützt durch Katerina Vandeva. Durch den Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung (vhw) e.V. als Kooperationspartner wird das Forschungsprojekt auch die Perspektive der „Praxis-Seite“, der politisch Verantwortlichen und der Zivilgesellschaft in den Städten, berücksichtigen und zu klären versuchen, wie kommunale Instanzen politische Kommunikationsprozesse gestalten müssen, um ihre jeweiligen Aufgaben erfüllen zu können.