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Wintersemester 2018/19

Politische Strategien gegen Fake-News im lokalpolitischen Raum

Betreuer: Prof. Dr. Martin Emmer

Fake-News und Propaganda über soziale Medien sind aktuell eines der am intensivsten diskutierten Probleme in der Kommunikationswissenschaft, aber noch stärker in der politischen Praxis. So stehen politische Kandidaten und Amtsträger in ihrer täglichen Arbeit vor sehr konkreten Fragen zum Umgang mit falschen oder halbwahren Informationen, wenn z.B. mit Wählern kommuniziert oder mit lokalen und regionalen Stakeholdern politische Entscheidungen vorbereitet werden müssen.

In diesem Projekt soll auf Basis wissenschaftlicher Befunde gemeinsam mit Politikern in Thüringer Gemeinden Strategien zum Umgang mit aktuellen und realen Herausforderungen der politischen Kommunikation entwickelt werden, die praktisch und vor Ort eingesetzt werden können. Dies können sowohl rhetorische Strategien sein, aber auch neue Formen des Einsatzes sozialer Medien, mit deren Hilfe sich Debatten über politische Themen versachlichen lassen.

Teamgröße: 2-4 Personen

Atlas der Automatisierung. Einsatz, Wirkung und Regulierung von Algorithmen im Mediensektor (Kooperation mit Algorithm Watch)

Betreuer: Prof. Dr. Christian Katzenbach

Die zivilgesellschaftliche Organisation Algorithm Watch plant die Erstellung eines systematischen Überblicks über den Einsatz, die Wirkung und die Regulierung von algorithmischen Systemen in verschiedenen gesellschaftlichen Teilbereichen und wirtschaftlichen Sektoren (u.a. Gesundheit, Verkehr, Öffentliche Verwaltung, Arbeit, Medien). Die Projektgruppe der FU hat die Aufgabe, die Analyse für den Mediensektor durchzuführen und einen Bericht zu erstellen.

Algorithm Watch stellt ein Projektdesign und ein grundlegendes Vorgehen bereit, das für alle Sektoren gleich ist. Im Fokus stehen dabei vor allem Fragen nach Teilhabe, Vielfalt und Gemeinwohlorientierung. Dazu werden aus verfügbaren Quellen strukturierte Übersichten („Mapping“) über den Einsatz von Automated Decision Making (ADM) Systemen erstellt. Ergänzend werden Interviews mit Experten aus den jeweiligen Bereichen durchgeführt.

Die Projekt führt auf dieser Basis ein Mapping für den Mediensektor durch:

Welche Verfahren werden wo eingesetzt, mit welchen Motiven? Wer sind die zentralen Anbieter? Gibt es bekannte Probleme bei ihrem Einsatz? Wie sind sie derzeit reguliert? Inwiefern sind sie relevant für Medienvielfalt, Teilhabe und Gemeinwohl?

Dabei werden auch die für Deutschland relevanten Akteuren in der Medienlandschaft kartographiert. Das Mapping der Akteure ist ein zentraler Baustein dafür, für größere Transparenz zu sorgen. Das Mapping umfasst Akteure sowohl aus Politik und Wirtschaft als auch aus Medien, Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Die Ergebnisse werden in einer von Algorithm Watch bereitgestellten Datenbank erfasst und in einem Bericht verschriftlicht.

Das Gesamtprojekt von Algorithm Watch zielt darauf, eine systematische Grundlage für eine informierte Diskussion über Automatisierungsprozesse zu liefern – vor allem in Hinblick auf Vielfalt, Teilhabe und Gemeinwohl. Es soll neben der Sektoranalyse und Klassifikation ganz konkrete Beispiele und eine Auflistung eingesetzter ADM-Systeme, der Akteurslandschaft und der politischen und rechtlichen Zuordnung. Auf dieser Basis können zukünftig die Auswirkungen des Einsatzes von ADM-Systemen besser beurteilt werden. Auch für die Wissenschaft liefert das Projekt eine Datenbasis, um systematische Studie zu algorithmischen Systemen (z.B. Diskriminierung, Personalisierung Verwaltungsmodernisierung) durchzuführen.

Teamgröße: 2-4 Studierende

Leistungsanforderungen:

  • Erstellung einer Datenbank mit ADM-Systemen, Akteuren und rechtlichen Einordungen

  • Erstellung von Präsentationen und Visualisierungen mit Zwischen- und Endergebnissen

  • Erstellung eines Abschlussberichts (ca. 4.500 Wörter) bis zum 15.03.2019, eine erste Fassung sollte zum 15.02.2019 vorliegen.

Termine:

  • Briefing der Projektgruppe zu Beginn des Semesters durch Betreuer und Kooperationspartner nach individueller Terminabsprache

  • Präsentation von Zwischenergebnissen im Dezember 2018.

  • 15.02.: Entwurf des Endberichts

  • 15.03.: Finale Fassung des Endberichts

  • ca. monatliche Projekttreffen zur Abstimmung mit Betreuer und Kooperationspartner nach individueller Terminabsprache


Europäische Integration im Spiegel der Medien: eine komparative Analyse des EU-Diskurses in acht europäischen Ländern

Betreuerin: Prof. Dr. Anke Fiedler

Im Rahmen des hier vorgeschlagenen Projektes sollen die Studierenden ein (Online-)Tutorial entwickeln, das im Rahmen des von der EU geförderten Projektes „RePAST – Revisiting the Past, Anticipating the Future“ (www.repast.eu) zum Einsatz kommen soll. In dem EU-Projekt, das im Mai 2018 gestartet ist und noch bis 2021 läuft, wird untersucht, wie Europas konfliktreiche Vergangenheit auch heute noch die Idee der Europäischen Integration gefährden kann. Dazu sollen in acht Untersuchungsländern (neben den EU-Mitgliedsstaaten Deutschland, Polen, Irland, Spanien, Zypern und Griechenland auch die beiden EU-Beitrittskandidaten Kosovo und Bosnien und Herzegowina) die medialen Diskurse zur Europäischen Integration in den Blick genommen werden. Wie wird zum Beispiel in Polen über die Europäische Union berichtet, wo die nationalkonservative Regierungspartei PiS den Mediendiskurs inzwischen maßgeblich mitsteuert? Wie bewerten die Medien in Irland die Rolle der EU, die einst den Frieden auf die Insel brachte, der heute wegen des bevorstehenden BREXIT wieder auf dem Spiel steht? Und wie reagieren die Medien in Griechenland auf die Arbeit des Staatenbundes vor dem Hintergrund von Eurokrise und Brüsseler Spardiktat?

Um diese Fragen zu beantworten, sollen Diskursanalysen von Medieninhalten in den acht Untersuchungsländern durchgeführt werden. Da nicht alle RePAST-Projektpartner mit diesem Verfahren vertraut sind und um eine systematische Datenerhebung in allen Ländern zu gewährleisten, soll ein nutzerfreundliches (Online-)Tutorial in englischer Sprache im Rahmen des hier vorgeschlagenen Projektes entwickelt werden, das die acht Partnerinstitutionen des RePAST-Konsortiums bei den einzelnen Schritten der diskursanalytischen Untersuchung ihrer nationalen Medien begleiten soll (angefangen bei der Festlegung des Untersuchungszeitraums und der Auswahl des Untersuchungsmaterials bis zur Durchführung der qualitativen Analyse und Interpretation der Ergebnisse). Vorkenntnisse in qualitativer Forschung sind von Vorteil ebenso wie technische Kenntnisse zur Überführung des Forschungsdesigns in das Tutorial (z.B. Videoanleitung über Powerpoint, Open Access Tutorials o.ä.). Hier sind kreative Vorschläge und Ideen sehr willkommen.

Teamgröße: 2-3 Studierende

Leistungsanforderungen:

  • Mitarbeit bei der konzeptionellen Entwicklung des Forschungsdesigns (induktiv/deduktiv) auf Basis eines qualitativen, kategoriengeleiteten Vorgehens

  • konzeptionelle und technische Entwicklung und Umsetzung des nutzerfreundlichen Tutorials in englischer Sprache bis zum 31. Dezember 2018 „(Betaversion“), Überarbeitung und Fertigstellung der finalen Version bis zum 31. Januar 2019 und Präsentation des Tutorials im RePAST-Konsortium (z.B. via Skype)

  • Erstellung eines Abschlussberichts (ca. 4.500 Wörter) bis zum 31. März 2019

Termine:

  • Briefing der Projektgruppe zu Beginn des Semesters durch die Betreuerin nach individueller Terminabsprache

  • regelmäßige Treffen zwischen der Projektgruppe und der Betreuerin (nach Absprache), mindestens vier Mal während des laufenden Wintersemesters

  • erste Version des englischen Tutorials bis zum 31. Dezember 2018 („Betatest“)

  • finale Version des Tutorials bis zum 31. Januar 2019

  • der Termin zur Präsentation des Tutorials wird noch bekanntgegeben

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