Wintersemester 2021/22
Die Bewertung von Fernsehsendungen und Identitätsarbeit in der Nachwendezeit (Prof. Dr. Maria Löblich)
Im Rahmen des Masterseminars „‚Den kannte man zu DDR-Zeiten‘ - Fernsehen und ostdeutsche Identitäten nach der Wiedervereinigung in Berlin“ haben Master-Studierende im Sommersemester 2021 Gruppendiskussionen mit Menschen aus Ostberlin durchgeführt. Gefragt wurde nach der Bewertung von öffentlich-rechtlichen Fernsehsendungen, in denen ostdeutsche Identitätsanker vermutet wurden. Das Seminar fand im Rahmen des Forschungsprojekts Mediennutzung im Lebenslauf. Medienbiographien in Ost- und Westberlin statt. https://www.polsoz.fu-berlin.de/kommwiss/arbeitsstellen/kommunikationsgeschichte/forschung/Mediennutzung-im-Lebenslauf/index.html
Die Gruppendiskussionen bieten einen spannenden Einblick in unterschiedliche mediale Bedeutungszuschreibungen und Nachwendeerfahrungen. Im Rahmen des Moduls „Projektorientierte Vermittlung wissenschaftlicher Problemanalyse (10 LP)“ können Sie nun auf verschiedene Art und Weise an diesem Forschungszusammenhang weiterarbeiten. Sie können zum einen weitere Befragungen in verschiedenen Formen anschließen (Gruppendiskussion, Paar- oder Einzelinterviews) und die Transkripte auswerten. Hierbei sind auch Befragungen von Menschen aus Ostdeutschland insgesamt und Westberlin vorstellbar. Sie können zum anderen kleine Inhaltsanalysen ausgewählter Folgen einer einschlägigen Fernsehserie durchführen, um die Art der Identitätsanker und Identitätskonstruktionen zu konkretisieren, die Nutzerinnen kommunikatorseitig angeboten wurden. Schließlich bietet es sich auch an, per Inhaltsanalyse Identitätsbezüge herauszuarbeiten, die der Leitmediendiskurs diesen Sendungen (z.B. über Rezensionen) zugewiesen hat. Im besten Fall steht am Ende all dieser Projekte ein kleiner, veröffentlichungsreifer Text, in dem Sie Ihre Ergebnisse zusammenfassen.
Die Organisation und genauere Absprache erfolgen über individuell vereinbarte Treffen. Bei Interesse melden Sie sich gern bei Prof. Dr. Maria Löblich (maria.loeblich@fu-berlin.de).
Mehr als Beiwerk - "Linked Content" auf Twitter als integraler Bestandteil gruppenbezogener Praxisprofile (Prof. Dr. Margreth Lünenborg)
Im Forschungsprojekt „Performative Öffentlichkeiten“ der Arbeitsstelle Journalistik beschäftigen wir uns mit der Frage, wie Journalist*innen und andere Öffentlichkeitsakteur*innen wie NGOs, Politiker*innen oder Individuen gemeinsam Gender-Diskurse hervorbringen und damit Öffentlichkeit herstellen. Zum einen untersuchen wir das ‚deutschsprachige #MeToo‘, zum anderen geschlechterpolitische Diskursstränge im Kontext von Covid-19.
Begleitend zu unseren Forschungsarbeiten geben wir Studierenden die Möglichkeit, auf Basis bereits vorliegender Twitter-Datensätze eigene Forschungsprojekte zu realisieren. Im Zentrum steht die Analyse des so genannten „Linked Content“ – also Links, Texte, Bilder und Videos, die den Tweets angehängt sind. Anders als es die Bezeichnung nahelegt, deuten wir die hier sichtbar werdenden Themen, Quellen sowie Stile als integrale Bestandteile gruppenbezogener ‚Praxisprofile‘ (Welche Akteur*innen nutzen wie welche Ressourcen?). Als Korpus zur Verfügung stehen den studentischen Forschungsprojekten verschiedene Bildkorpora sowie Datensammlungen zu journalistischen Artikeln und anderen Webinhalten (z. B. Statements, Programme von zivilgesellschaftlichen Initiativen).
Erwünscht (aber nicht zwingend notwendig) sind empirische Vorkenntnisse im Umgang mit qualitativen und/oder quantitativen Inhaltsanalysen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des DFG-Projekts "Herausforderungen an Journalismus: Zum Verständnis von performativen Öffentlichkeiten durch Media Practice". Bei Interesse melden Sie sich gern bei Dr. Wolfgang Reißmann (wolfgang.reissmann@fu-berlin.de).
Teamgröße: 2 bis 3 Studierende
Lokalmedien: Nährboden der Demokratie oder entbehrliche Laienkommunikation? (Prof. Dr. Künzler)
Die digitale Transformation der Medienwelt hinterlässt auch in der Lokalkommunikation Spuren. Eine Reihe von Lokalmedien haben ihre Berichterstattung ausgedünnt, da auch sie vom Rückgang der Werbegelder betroffen sind. Gleichzeitig entstehen neue, onlinebasierte lokaljournalistische Start-ups, jüngstes Beispiel ist «Katapult MV».
Diesen Entwicklungen nimmt sich ein neues ländervergleichendes Forschungsprojekt an (DE, CH, FR, AT, IT)
Local journalism and municipal communication in the digital transformation – NFP 77
Es untersucht u.a., welche Auswirkungen die erwähnten Veränderungen auf die Organisationsstruktur, Geschäftsmodelle, Arbeitsweise, Zielsetzungen und Leistungen des Lokaljournalismus hat.
Im Kontext dieses Projekts können eigene Forschungsarbeiten durchgeführt werden. Möglich sind bspw. Fallstudien über innovative lokaljournalistische Medien aber auch Leitfadengespräche mit den Nutzer:innen und ‘Stakeholdern’ von Lokaljournalismus (z.B. Vertretern von Kommunen, Parteien, Kultur-, Sportvereinen). Dies soll es u.a. erlauben zu analysieren, welche Erfahrungen mit Lokaljournalismus bestehen, wie seine Leistungen eingeschätzt werden und welche Ansprüche an ihn gestellt werden.
Die Organisation des Projektmoduls erfolgt über individuelle Absprachen. Es sind sowohl Gruppen- als auch Einzelarbeiten möglich. Gerne können Sie sich bei Interesse an Prof. Dr. Matthias Künzler wenden (m.kuenzler@fu-berlin.de).
Kosmopolitische Kommunikationswissenschaft - Mapping the Status Quo in Deutschland (Prof. Dr. Carola Richter)
Wie international ist die deutsche Kommunikationswissenschaft wirklich? Anhand eines Mappings der Forschungsprojekte und personellen Ausstattung der Professuren in Deutschland sowie der Ausrichtung der Lehrprogramme deutscher Hochschulen wollen wir diese Frage beantworten.
Die beteiligten Studierenden können je nach ihren Fertigkeiten mitarbeiten bei der Implementierung und Auswertung eines quantitativen Fragebogens (Unipark) sowie bei der Codierung von Lehrprogrammen und –angeboten und der Auswertung dieser Ergebnisse. Trainiert werden kann hierbei der Umgang mit quantitativen Erhebungen und die Aufbereitung entsprechender Daten für policy-fokussierte Publikationen.
Das Projekt läuft im Rahmen des DFG-Netzwerks „Kosmopolitische Kommunikationswissenschaft“. Die Daten werden in der Folge für mind. ein Policy-Paper genutzt, an dem die beteiligten Studierenden bei Interesse mitarbeiten können.
Mehr Informationen zum Netzwerk finden sich hier.
Teamgröße: 1-3
Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Carola Richter (carola.richter@fu-berlin.de)