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Genealogie der Politik. Politikanalyse im Zeichen Michel Foucaults

(15400/15400a)

TypProjekt
Dozent/inProf. Dr. Brigitte Kerchner
SemesterWintersemester 2017/18
Veranstaltungsumfang
RaumGarystr. 55 302a
Zeit

Mi., 10-14

Was ist Wahrheit, was ist Lüge? Wie können wir in einer sich wandelnden Umwelt Stabilität und „Sicherheit“ bewahren? Nach welcher Logik funktionieren „territoriale“ Außengrenzen? Und wie lassen sich bewegliche „Bevölkerungen“ nachhaltig regieren? Diese Fragen rücken derzeit ins Zentrum der Politikwissenschaft. Dabei ist es interessant zu sehen, dass Michel Foucault bereits in seiner zweibändigen „Geschichte der Gouvernementalität“ (zuerst 1977-79) solche Fragen aufgeworfen hat. Unter dem Titel „Sicherheit, Territorium, Bevölkerung“ sucht insbesondere der erste Band mittels historisch ausgreifender Recherchen nach Antworten. Anschließend problematisiert der zweite Band („Biopolitik“) mit Blick auf Frankreich, England, Deutschland und die USA die politischen Techniken des Selbst- und Fremdregierens. Daran anknüpfend setzt sich die internationale Forschungsströmung der „Governmentalitiy Studies“ zum Ziel, eine kritische Analyse der Gegenwart zu schreiben. Hier setzt der Projektkurs an: Nach einer einführenden Lektüre Foucaultscher Schriften geht es darum, in eigenen studentischen Projekten aktuelle politische Probleme aufzugreifen, um diese unter Foucaultscher Perspektive qualitativ-empirisch zu bearbeiten und neu zu durchdenken. Literatur zur Einführung Bröckling, U., Krasmann, S., Lemke, Th. (Hg.), Governmentality. Current Issues and Future Challenges, New York 2012; Foucault, M., Geschichte der Gouvernementalität, Bd. I-II, Frankfurt/M. 2006; Kerchner, B., Wirklich Gegendenken. Politik analysieren mit Michel Foucault, in: Kerchner, B./Schneider, S. (Hg.), Foucault: Diskursanalyse der Politik, Wiesbaden 2006, 145-164.